LeoLauseMaus
Liebe Frau Neumann, mein Sohn ist 7,5 Monate alt. Mit ca. 6 Monaten hatte ich das erst Mal probiert ihm selbst zubereiteten Brei anzubieten. Diesen "lehnte" er allerdings ab. Auch die folgenden Male verzog er das Gesicht und nahm nur widerwillig den Brei vom Löffel. Daraufhin hatte ich eine zweiwöchige Pause eingelegt. Danach hatte ich es nochmals probiert. Es gab Tage, an denen er gern ein paar Löffelchen Brei gegessen hat und sogar noch mehr haben wollte. Seit zwei Tagen allerdings stehen wir schon wieder am Anfang. Er schüttelt sich, wenn er den Brei schluckt, dreht sich dann quasi weg bzw. schiebt mit seiner Hand den Löffel von sich weg. Daraufhin habe ich ihm erstmal wieder keinen Brei gegeben. Das einzige, was er mir quasi aus der Hand reißt und unbedingt haben möchte, sind Brötchen. An diesen lutscht er dann rum. Vereinzelt wird bestimmt auch etwas davon im Magen landen. :-) Allerdings stecken dort ja keine wirklichen Nährstoffe drin und satt macht es auch nicht unbedingt. Nun ist meine Überlegung, ob ich ihm statt des Breis lieber dampfgegarte Gemüsestückchen anbieten sollte, um ihn so an das Essen heranzuführen. Allerdings traue ich mich nicht wirklich, da ich Angst habe, dass er sich an den Stückchen verschlucken könnte. Ist die Angst berechtigt? Stimmt es eigentlich, dass der Eisenspeicher des Babys ab dem 6. Monat zuneige geht, wenn es nur von Muttermilch ernährt wird? Ich stille quasi noch voll. Sollte ich vielleicht erstmal für eine Weile wieder eine Pause einlegen, was das Anbieten von Essen angeht? Oder hätten Sie noch den ein oder anderen Tipp, wie ich ihm am Familientisch das Essen schmackhaft machen kann? Schon mal vielen Dank im Voraus LeoLauseMaus
Hallo LeoLauseMaus das Gewöhnen an Brei verläuft nicht bei jedem Baby wie im Bilderbuch. Und das muss es auch gar nicht. Der Übergang von Milch zum gewöhnlichen Essen darf auch in einem anderen Tempo und auf andere Weise erfolgen. Dein Baby interessiert sich sogar schon für Brötchen und nagt diese bereits begeistert an. Dies ist ein wirklich gutes Zeichen dafür, dass dein Baby durchaus bereit ist für die Beikost. Statt Brei würdest du nun gerne breifrei weitermachen. Die Basis für breifrei ist weiterhin Milch. Entweder du stillst dein Baby nach Bedarf oder gibst deinem Baby nach Bedarf Pre-Milch/1 er Milch - je nach dem. Stillst du? Weisst du, wie BLW funktioniert? BLW funktioniert durch ganzheiltiches Begreifen und zwar im ganz wörtlichen Sinne. Ziel und Zweck des BLW ist das ganzheitliche Erleben. Und ein entscheidender Unterschied zum Fahrplan mit Brei ist - es zählt die Vielfalt und nicht die Essmenge. Dein Baby muss alles selbständig essen. D.h, dein Baby muss die angebotenen Speisen selbständig greifen und dise zum bzw in den Mund führen. Es ist aktiv beteiligt. Beim BLW bekommt das Baby die Möglichkeit, das angebotene Essen selbständig kennenzulernen. Hier hat dein Baby die Möglichkeit, sich spielerisch und aktiv mit der angebotenen (gefahrenfrei zubereiteten) Kost, auf langsame und spielerische Art und Weise, in seinem Tempo auseinanderzusetzen und diese ausgiebig kennenzulernen. Deine Idee mit den dampfgegarten Gemüsestäbchen ist darum genau richtig. Beikost hat auch das Ziel, dass dein Baby neue Geschmackseindrücke, neue Esstechniken, Rituale, Konsistenzen und Nahrung i.A. kennen lernen kann, damit sich der Organismus langsam umstellen und umgewöhnen kann. Denn Beikost ist viel mehr als nur das Ersetzen von Mumi oder Säuglingsmilch. Sie ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung. Es geht auch um das spielerische Entdecken der verschiedenen sensorischen Eigenschaften von Lebensmitteln, um das Loslassen von Mama etc. Wichtig ist momentan auch hauptsächlich eher "nur", dass dein Baby Beikost bekommt, um sich mit kleinen Mengen mit dieser neuen Essweise auseinanderzusetzen und um sich damit anzufreunden. Beikost schult alle Sinne und ergänzt (ergänzen - nicht ersetzen :) die Milch. Zubereitung babygerechte Gemüsesticks: Schneide aus rohen Gemüsesorten (bspw Möhre, Pastinake, Kohlrabi, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffel, Kartoffeln, auch: Brokkoliröschen, Blumenkohlröschen) oder Obstsorten wie Apfel, Birne fingerdicke ca 8-10cm lange Stücke. Gare sie (dampfgaren oder in wenig Wasser dünsten) ohne Zusätze in einem Topf mit etwas Wasser einfach sehr weich. Fertig ist das Fingerfood. Als Stäbchen/Stick lässt sich das weiche Gemüse (Kartoffel oder Obst) gut mit der Faust umschliessen und festhalten. Die Kleinsten lutschen das Stückchen vorsichtig ab und erspüren und erschmecken das "Ding". BLW geeignete Kost ist: BLW geeignete Lebensmittel sind weich und salzfrei. BLW-geeignete Speisen sind sehr basically: gekochte Gemüsesticks, gekochte Kartoffel, weiches (rohes) Obst, ungewürztes Fleisch, wenig Brot. immer gefahrenfrei essbar - immer ohne Honig, ohne Nuss(stückchen) oder Saaten, Kleie, Kerne, o.ä. Was das versehentlichVerschlucken betrifft - schau mal hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Probleme-mit-dem-Getreide-Obstbrei_48151.htm Nicht jedes Würgen bei BLW-geeigneter Kost ist gefährlich. Meistens ist es nur der Würgereflex, der bei Babys sehr sensibel ist und schneller ausgelöst wird, weil die Rezeptoren noch auch weiter vorne im Rachenraum liegen. Nutze also ruhig die Neugier deines Babys und biete ihm neue Esseindrücke. Also dann Grüße Birgit Neumann
LeoLauseMaus
Vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Antwort! Ich stille meinen Sohn noch nach Bedarf. Vom Prinzip her stille ich ihn sehr gern. Jedoch ist er sehr "brustvernarrt", so dass ich vor allem nachts am Dauerstillen bin. Ich weiß, dass es bei ihm nicht immer der Hunger ist, sondern auch das Nähebedürfnis. Das verstehe ich natürlich, aber für mich ist es doch schon ziemlich kräftezehrend, da er maximal 1,5 Stunden am Stück schläft (sehr oft aber auch weniger und das bereits seit mehreren Monaten) und sich dann wieder meldet. Einen Schnuller nimmt er leider nicht. Ich möchte ihm natürlich die Nähe geben, die er braucht! Aber alles andere außer Stillen akzeptiert er quasi nicht. Und selbstverständlich möchte ich auch nachts seinen Hunger stillen! Ich hätte dementsprechend nachts mit etwas größeren Stillabständen auch überhaupt kein Problem. Auch am Tage hat sich an den Stillabständen nicht viel getan. Gefühlt möchte er noch alle zwei Stunden trinken. U. a. möchte ich gern zumindest am Tage aus diesem Grund ihn mehr an "normale Kost" heranführen, um die Stillabstände ein bisschen zu erweitern. Nun hätte ich jedoch noch die ein oder andere Frage zum BWL: - Soll ich ihm dann verschiedene Sachen gleichzeitig anbieten/zur Auswahl stellen? - Wenn er nun einiges gegessen/probiert hat, darf ich ihn dann trotzdem gleich im Anschluss stillen? Ich habe nämlich des Öfteren gesagt bekommen, dass man ca. eine halbe Stunde mit dem Stillen warten soll, damit das Baby lernt von z. B. Brei satt zu werden. - Ich habe ihm schon des Öfteren zu den Versuchen mit Brei Wasser aus einem kleinen Gläschen gegeben. Dieses trinkt er sehr gern. Soll ich es beibehalten? Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich sehr freuen! LeoLauseMaus
Hallo LeoLauseMaus stelle deine Frage zum Stillen am besten noch einmal ins Forum bei Biggi Welter und Kristina Wrede. Die beiden können dir bestimmt gut weiterhelfen. Beim BLW kannst du verschiedene Zutaten gleichzeitig anbieten. Es ist ein Herantasten. Es ist zu Beginn eine Art Spiel. Beim BLW geht es anfangs nicht ums Essen und Sattwerden. Es geht um das Benutzen der Hände, um die Fördeurng der oralen Toleranz, d.h. das Herantasten an verschiedene Geschmäcker, Texturen, Konsistenzen, Temperaturen. Es gent darum Neugier zu wecken. Neue Eindrücke zu liefern. Wenn dein Baby merkt, dass es davoin auch satter wird, ist das umso besser. Je älter ein Baby ist, desto beliebter wird das BLW. Du darfst anschließend stillen. Das Stillen hilft sogar dabei, das Gegessen besser zu verdauen. Wasser aus einem kleinen Gefäß mit einem offenen Rand ist okay, zum Üben und Gewöhnen. Zum Trinken reicht Mumi aus.
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