Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Abendessen?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

zur Vita

Frage: Abendessen?

Mitglied inaktiv

Guten Abend! Danke für die Antwort vom letzten Mal. Nun stellt sich mir ne Neue! Was kann ich meinen Mädels zu Abend anbieten, damit ich nach und nach mit der Folgemilch aufhören kann und vor allem, wie soll die Zeitspanne sein zwischen Essen und Schlafen gehen? Die Folgemilch macht sie anscheinend satt, da sie die Nacht durchschlafen. Tagsüber sind sie keinen guten Esser. Sie essen "alles" was wir ihnen anbieten, jedoch nicht viel davon. Als Beispiel- statt ein Gläschen pro KInd essen sie eins zusammen auch selbstgekochtes flutscht nicht soooo.... . Hättest du Ideen was ich denen kochen könnte zu Mittag- sie wollen mitlerweile alleine essen. Etwas was für die Finger bzw. auf die Gabel passt. Danke! lieben Gruß Joanna


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo Joanna lass doch mal den Getreidedrink um 12 UIhr weg. Vielleicht entwickelt sich dadurch mehr Appetit. Dass deine Zwilling nur scheinbar kleinere Mengen essen, ist nicht weiter schlimm. Portionsgrößen sind oft subjektiv beurteilt. Immerhin essen deine Mädels überhaupt und probieren von vielen neuen Speisen. Lass die Milchrationen kleiner werden. Gläschen kannst du weglassen. Nudeln mit Tomatensosse, evtl mit Hackfleisch oder ein paar Käsestreifchen ergänzt. Wunderbar. Die Nudeln müssen nicht in der Sosse schwimmen. Du kannst die Nudeln bereits im Topf in der Tomatensosse mit Öl schwenken. Hackfleisch kannst du auf Kartoffelbrei verteilen. Dazu das Hackfleisch einfach krümelig (in einer Mischung aus Öl/Wasser) krümelig braten. Ein bisschden Gemüsestückchen dazu geben. Beim Hühnerfleisch kannst du das Fleisch auseinanderreissen. Entlang der Fasern. Das können die Kinder dann schon ganz gut kauen und schlucken. Sehr zartes Fleisch von Rind oder Schwein ist ebenfalls gut geeignet. Ansonsten habe ich seinerzeit für meine Tochter das Rezept für die Fleischbällchen kreiiert: Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. In Sosse servieren oder pur. Bei den Fischstäbchen kannst du nach dem Garen die Panade abmachen. Lässt sich sehr gut essen und schmeckt den Kleinen. So hast du 100% grätenfreien Fisch., Kartoffelgratin für 2 Personen: 500g Kartoffeln 225g Sahne Öl für die Form Salz Pfeffer Paprika (edelsüß) frisch geriebene Muskatnuss Streukäse (Emmentaler), Menge nach Geschmack Sahne in ein Gefäss geben und kräftig mit Salz, einer Prise Zucker, reichlich Paprikapulver und etwas Pfeffer, evtl Muskat vermengen. Auflaufform mit Öl auspinseln. Kartoffeln waschen, schälen, in feine Scheiben schneiden. Dachziegelartig in der Form verteilen. So lässt sich das Gratin gleichförmiger backen, weil sich die Flüssigkeit (Sahne) optimal verteilen kann. Die Sahne über den Kartoffeln verteilen, sodass wirklich alle Scheibchen gut bedeckt sind. Offene Stellen notfalls mit Butterflöckchen belegen. Jetzt den Käse aufgeben. Menge nach Geschmack, viel oder wenig. Dann ab in den vorgeheizten Ofen (180° im E-Herd, 160° ohne Vorheizen bei Umluftherden) und dort ca 50 min bis 1h garen. Aber immer mal wieder kontrollieren, denn der Käse könnte verbrennen. Wird dieser zu dunkel, könnt ihr die Form mit Aufolie abdecken. Die Garzeit richtet sich auch nach der Höhe der Aufschichtung. Deshalb die Garprobe in der Mitte der Form durchführen. Hier müssen die Kartoffeln weich sein und die Flüssigkeit sollte aufgesogen sein. Dazu passt Salat. Kartoffeltaler (2Portionen): 2 mittelgroße Kartoffeln grob raspeln, abtrocknen. Ein Ei in einer Schüssel verquirlen, vorsichtig würzen (etwas Zucker, evtl Paprika, wenig Salz), ca 1 ÖL Alle Zutaten gut vermischen. Mit einem Löffel Kleckse (Taler) in die Pfanne geben (oder auf ein mit Backpapier belegtes Backblech). In der Pfanne oder im Ofen herausbacken. Während des Garens vorsichtig Wasser zugeben, damit die Taler nicht zu braun werden und schneller garen. Dazu dann den Deckel aufgeben. Salzkartoffeln in größerer Menge vorkochen und am nächsten Tag kleingeschnitten als Bratkartoffeleckchen servieren. Kartoffeln in Scheiben schneiden, auf ein Backpapier setzen und mit Öl bepinseln. Das kann deine Tcchter übernehmen. Mit den Kindern zu kochen, ist überaus positiv. So lernen die Kleinen das Essen wertzuschätzen und sind auch eher gewillt Unbekanntes zu probieren. Rezept für Selbstmachpommes/Stäbchenkartoffeln Stäbchenkartoffeln, also in Stäbchen geschnittene Kartoffeln, werden in einer Schüssel mit (gutem Sonenblumen-)Öl vermengt und anschliessend auf einem Backblech im Ofen bei 200° leicht vergoldet. Um die Acrylamidbildung zu verringern sollten die Kartoffeln vorher nicht im Kühlschrank gelagert worden sein und die Ofentemperatur 200° nicht überschreiten. Statt der obligatorischen Stäbchenform kannst du auch Scheiben (ca 5mm dick) schneiden und die Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Anschliessend einzeln mit Olivenöl bepinseln. Geht schnell. Ab in den Ofen. Evtl noch mit Sesam bestreuen. Gnocchi 500g (Pell)Kartoffeln 100 g Mehl 100 g Weizengrieß 2 Eier Die Kartoffeln waschen, 15 - 20 Minuten kochen und anschließend pellen. Dann durch die Kartoffelpresse drücken. 2 Eier verquirlen, 1 Prise Salz dazu, unter die Kartoffelmasse geben. Grieß und Mehl nach und nach zu dem Teig geben und mit einer Gabel unterrühren. Solange Grieß und Mehl (Menge also erhöhen) zum Teig geben, bis eine fest, gut knetbare Masse aus dem Kartofelteig geworden ist. Der Teig sollte nicht mehr allzu sehr an den Fingern hängen - sonst macht es bald keinen Spass mehr :-) Mit einem Esslöffel nun Stücke abdrehen: so ca 3-4 cm Durchmesser Diese Stücke mit einem Messer vierteln und aus jedem Teil eine Nocke formen. Eine Gable ind Mehl tauchen und die obligatorischen Gnocchirillen aufdrücken Wasser zum Kochen bringen und die Gnocchi mit Salz und Öl kochen. Wenn die Gnocchis oben schwimmen, aus dem Topf schöpfen, abtropfen lassen Dazu passt Tomatensosse. Schupfnudeln: Zutaten: 250g Kartoffeln 1 Ei 7-8 EL Mehl Salz, Zucker, Muskatnuss 1 EL Butter So gehts: 250g festkochende Kartoffeln als Pellkartoffeln kochen. In Zeitungspapier einpacken und über Nacht,(1 Tag), im Kühlschrank ruhen lassen. Am nächsten Tag die Kartoffeln pellen, auf einer sehr feinen Reibe reiben. 1 Ei zugeben, verrühren, Salz zugeben, etwas frisch geriebene Muskatnuss, eine Prise Zucker dazu. Alles mit einer Gabel gut vermengen. Jetzt Esslöffelweise helles Mehl hinzufügen und weiterrühren, bis der Teig eine etwas festere Konsistenz hat. Nun vorsichtig mit den Fingern kneten und weiterhin soviel (das variiert je nach der Grösse des Eies und der Beschaffenheit der Kartoffeln) Mehl zugeben, bis der Teig einigermassen fest, dennoch locker ist, damit man nun die dicken Nudeln mit den Fingern gut formen kann. Evtl nochmal nachwürzen. Sie geformten Schupfnudeln auf eine Plastikunterlage legen. So lassen sie sich anschliessend wieder mühelos entfernen. Währenddessen einen halbhohen, breiten Topf mit gesalzenem Wasser aufstellen und zum Kochen bringen. Dann die Schupfnudeln hineinwerfen, und warten bis sie oben schwimmen, kurz ziehen lassen. Herausnehmen, abschrecken. Währenddessen eine Pfanne mit Butter erwärmen, (etwa 1 EL), und die Schupfnudeln anbraten für die Erwachsenen. Die Kinder können sie auch nur leicht gebuttert oder pur bekommen. Dazu Apfelmus Mit Trockenhefe ist der Teig superschnell und total problemfrei herzustellen: Fliegenpilzpizza: 1/2 Beutel Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe) 1/8l Wasser 250 g Mehl 2 EL Öl (Olive) 1 Pr Zucker Salz Mehl mit Hefe und Salz vermischen. Wasser-Öl-Mischung herstellen und diese unter Rühren zu der Mehlmischung geben. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Teig stehen lassen. Dann den Teig auswellen und auf ein Backblech legen. Mit Tomatensosse bestreichen, Tomatenstückchen (am besten enthäutet) auflegen, ein bisschen Mozzarellakäse (wie Punkte auf einem Fliegenpilz) darüber verteilen und den Backofen auf 200°C vorheizen. Im E-Herd ca 20 min backen. Reicht für die ganze Familie. Für den Rest der Familie würde ich allerdings die Pizza reichlicher und schmackhafter belegen. Eine andere Variante wäre, kleine Pizzastückchen zu formen, dünn auswellen und belegen. Kannst du auch einfrieren und portionsweise auftauen, dann in der Pfanne aufwärmen. Es müssen keine Riesenmengen gegessen werden. Aber das Kind soll lernen, dass bspw Nudeln, egal ob grosse Nudeln oder kleine Nudeln, dicke Nudeln oder Spaghetti, in ähnlicher Weise vertragen und verdaut werden (oder auch nicht) und dass es eben Nudeln sind und Essen insgesamt viele Variationsmöglichkeiten bietet. Statt ständig neuer Gerichte, kannst du besser die Breizutaten einzeln in breiähnlichen Varianten servieren. Nicht nur die Konsistenz (Stückchen), sondern auch die Vielfalt charakterisiert die Familienkost. Und neue Geschmackserlebnisse, spielerisch erlebt, sind in diesem Alter sehr wichtig für die spätere Akzeptanz von Essen. Es müssen niemals Riesenmengen von Neuem gegessen werden. Oft reicht es auch, wenn das Kind die Bereitschaft zeigt, überhaupt zu probieren. Auch wenn es nur bspw eine einzige Erbse wäre. Beim nächsten Mal wären es dann zwei und so weiter. Jedes Kind hat seine Vorlieben und Abneigungen. Und besonders in diesem Alkter müssen dieses die Kinder oft selbst erst herausfinden. Dazu ist es wichtig, dass ein Kind aus einem großen Repertoire schöpfen kann. Das bedeutet, dass mögllichst viel probiert werden sollte. Die Familienkost sollte langsam (!) die Breimahlzeiten ersetzen. Zu Anfang sollte es ganz basic sein. Mal eine Nudel, ein Kartoffel-oder Gemüsestück. Es muss keine üppigen Portionen von Neuem essen, sondern es einfach als "Spielerei" und sich an den üblichen Breien sattessen. . So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennenlernen. Und den Inhalt des Gläschens gibst du auf den Teller, ebenso etwas von deinem Essen von deinem Teller. Auch Hühnerfleisch (fetteres Fleisch vom Hühnerbein) mögen viele Kinder. Sowie Wurst. Fleisch ist schwer zu kauen. Deswegen sind Würstchen meist beliebter. Und Hackfleisch. Fleischbällchen: Rindersteak (mageres Stück Fleisch eben kann auch Schwein sein) beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen, die Masse vorsichtig würzen, wenn nötig. Evtl Öl und/oder Semmelbrösel dazu und kleine Bällchen formen, im Ofen garen oder in der Pfanne herausbraten. Nicht zu dunkel (kross) werden lassen. Sie lassen sich auch gut einfrieren. Dann lohnt sich der Aufwand. Grüsse Brigit Neumann


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Neumann, Erstmal herzlichen Dank für dieses Forum. Ich lese sehr gerne Ihre Tipps und lasse mich inspirieren. Meine Tochter wird bald 11 Monate alt und nun möchte ich eine Mahlzeit richtig durch Festnahrung ersetzen. Ich merke jedoch, dass sie Festes lieber probiert aber immer "wartet" dass der Brei noch kommt. Sie möchte lieber ...

Hallo Birgit, unsere Tochter ist nun 11 Monate alt und isst am Abend zunehmend schlechter. Da ich noch stille (morgens, abends, nachts 1 - 3 x) beschäftigt es mich gerade ziemlich, dass sie abends immer weniger isst und dadurch das stillen am Abend und in der Nacht nicht weniger wird. Sie hat sonst einen Milch-Getreide-Brei (Schmelzflocken) m ...

Liebe Birgit, ich bräuchte 1. deinen Rat zum Abendessen. Mein Sohn ist nun fast 11 Monate alt und möchte nun ungern gefüttert werden (Ausnahmen sind noch der Vormittagsbrei und teilweise der Nachmittagsbrei). Er will selbst den Löffel greifen oder eben Fingerfood, was ich ihm immer wenn möglich auch anbiete. Abends hat er eigentlich immer a ...

Hallo, Mein Kind ist jetzt 7 Monate und eine Woche alt! Er hat Mittags immer gerne selbstgemachten Gemüsebrei gegessen! Seit wir ihn manchmal ein bisschen Knödel gegeben haben mag er keinen Brei nicht mehr. Den Abendbrei mag er gar nicht. Kann ich ihn Vollkorntoast und Gemüse auch am Abend geben oder gibt es andere Alternativen Er neigt au ...

Hallo Frau Neumann, meine Tochter ist 16 Monate alt und hat erst sechs Zähne. Vier oben und zwei unten. Sie isst abends Brot mit Wurst und Käse oder auch mal Grießbrei (Milchbrei) mit Obst. Sie bekommt schon viel Milchprodukte, sodass ich den Milchbrei nicht immer geben kann, je nachdem wieviel sie tagsüber schon hatte. Mit mandelmilch mag ...

Hallo, meine Tochter ist 1 Jahr jung und es fällt mir so schwer ihr Nahrung zu geben. Sie verweigert es immer obwohl es lecker schmeckt. Ich muss ihr dann z.b bei den zwischenmahlzeiten Obst in den Mund zwingen damit die es probiert und dann doch willigt es zu essen. Es ist auch so schwer ihr quetschen zu geben sie mochte da seigentlcih aber sie wi ...

Hallo ich bin verzweifelt ich brauche unbedingt Hilfe .. mein Sohn ist nun 16 Monate alt Seit dem er 1 Jahr geworden ist Esst er kaum noch was Also kein Brot kein Fleisch kein Fisch nur Kleinigkeiten isst er wenn er isst dann nur 1-3 Löffel oder spielt mit dem Essen und schmeißt es hin Unser Tages Ablauf Um 8 Uhr steht der kleine ...

Hallo Frau Neumann, mein Sohn 16 Monate und picky eater ;-) bekommt noch immer seinen Milch-Getreide-Obstbrei abends, was ihm scheinbar nicht mehr sehr zusagt und ich diesen absetzen mag. Nach dem Brei, gebe ich ihm Rohkost (eine Scheibe Gurke, ein Stückchen Radieschen, eine kleine Tomate), Brot verweigert er und wirft zu Boden, zuletzt krieg ...

Hallo, Ich habe eine Frage bzgl. Essensablauf! Mein Sohn ist 16 Monate und bis jetzt haben wir folgenden Essensablauf gehabt! Ca. 7.30 Uhr Frühstück 11.30 Mittagessen 15.00 Uhr Obst 18.00 Uhr Abendessen und dann nichts mehr bis in der Früh! Ca. 19.15 Uhr bring ich ihn ins Bett! Milchflasche bekommt er keine (wollte er nie) Bei Bedarf W ...

Liebe Frau Neumann, vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit hier im Forum! :) Meine Tochter ist jetzt 13 Monate alt und isst schon wirklich toll und mit Begeisterung komplett bei uns mit. Morgens bekommt sie selbstgemachten Haferbrei, mittags isst sie normal bei uns mit, nachmittags gibt's Obst und selbstgemachte Knabberbrötchen, Waffeln, o.ä. ...