Hallo Frau Höfel, ich hoffe, Sie haben einen Rat für mich. Ich bin grade unendlich frustriert und deprimiert, da wir bei meiner zweiten Tochter, die jetzt drei Wochen alt ist, schon wieder zufüttern müssen. Meine erst Tochter kann mir 2500g zur Welt und hat im Krankenhaus schon ganz schlecht getrunken (also eigentlich gar nicht an der Brust) weshalb dort schon zugefüttert wurde. Ich wollte aber unbedingt stillen und habe es trotz Schmerzen und Zufüttern auch geschafft dass ich nach ca zwei einhalb Monaten voll stillen konnte. Bei meiner zweiten Tochter nun wollte ich es es von Anfang besser machen, sprich schon im Krankenhaus ganz viel anlegen, um die Milchproduktion wirklich von Anfang an in Schwung zu bringen. Der Start war auch vielversprechend. Meine zweite Tochter wog bei Geburt 1000g mehr und ist auch gleich an die Brust gegangen. In den ersten Tagen und Nächten war ich bereits stündlich (teils alle 40min) am Stillen. Am vierten Tag dann Milcheinschuss, aber das Anlegen wurde trotz mehr Milch leider nicht weniger, weshalb meine Brustwarzen dann an Tag fünf wieder so kaputt waren, dass ich die Stillhütchen ausgepackt habe. Meine Töchter sind beide recht gemütliche Esser und auch die zweite nuckelt oft lange vor sich hin, schläft dann ein und hat eine halbe Stunde später wieder Hunger. Daher sind wir quasi seit Geburt am Dauerstillen. Hin und wieder gibt es auch mal zwei bis drei Stunden Pause (zum Glück vor allem nachts) aber meist nur maximal eine. Am fünften Tag mussten wir das erste Fläschchen machen (ich hätte echt heulen können) weil sie an der Brust nur noch gebrüllt hat, weil nach dem ganzen pausenlosen Stillen einfach nix mehr da war. Ich weiß ja, dass beim Anlegen die Milchproduktion wieder angeregt wird, aber ich konnte auch fühlen, dass meine Brust einfach leer war und meine Tochter hat auf ihrer Hand herumgekaut und zwei Stunden gebrüllt bis wir also die Flasche gemacht haben. Wie gesagt war ich ziemlich deprimiert dachte mir dann aber, naja, besser als sie hungern zu lassen und meiner ersten Tochter hat das Zufüttern ja nun am Ende auch nicht geschadet. Ich wollte es halt einfach diesmal eigentlich nicht machen. Leider wird die Menge die wir zufüttern seit dem aber mehr statt wieder weniger. Mittlerweile sind wir bei ca 250ml pro Tag. Der Vormittag ist immer noch OK. Meist schläft sie nachts drei Stunden am Stück, so dass ich morgens wieder genug Milch habe. Aber gegen 14/15 Uhr ist dann wieder Schluss (Nachdem ich zwischen ca fünf und 14 Uhr stündlich gestillt habe). Abends gegen 19/20 Uhr dann wieder. Ich bin wirklich so deprimiert. Ich würde sie so gerne voll stillen. Aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, damit die Milchmenge endlich mehr wird, und ihr reicht. Ich mache glaube ich schon so ziemlich alles, was es an hilfreichen Tipps gibt. Ich trinke Stilltee, nehme Bockshornklee Kapseln, trinke Malzbier und essen tue ich meiner Meinung nach auch genug (mein Mann hat noch Elternzeit, und bekocht mich). Ich ernähre mich vegetarisch, aber für meine Eisenwerte trinke ich Kräuterblutsaft . Das habe ich in der Schwangerschaft auch getan und die Werte waren immer okay. Meine Hebamme nimmt das Ganze sehr locker. Ist natürlich nett, dass sie nicht zusätzlich Druck aufbaut, aber sie sagt einfach nur, wenn das Kind nicht satt wird, dann sollen wir eben ein bisschen zufüttern und ich bräuchte ja auch mal eine Pause, damit die Milch überhaupt wieder generiert werden kann. Da hat sie natürlich recht, aber irgendwie muss es doch zu schaffen sein, dass die Milch mal ausreicht. Bei meiner ersten Tochter sind wir wie gesagt vom Zufüttern wieder weggekommen aber da hatten wir auch gar nicht erst die Mengen erreicht, die wir jetzt schon zufüttern. Meist gab es nur abends ein Fläschchen. Ich habe jetzt auch trotz der Schmerzen das Stillhütchen wieder weggelassen da ich gelesen habe dass es so für die Milchproduktion stimulierender ist. Scheint aber bisher nichts geändert zu haben. Mein Mann kann auch nicht nachvollziehen, warum ich mich so schlecht fühle. Er findet es schön, dass er auch mal ein Fläschchen geben kann und meint es ist doch gut wenn er mich so auch entlasten kann. Aber an meinem Wunsch meine Tochter auch alleine satt zu kriegen ändert das leider nichts. Bei jedem Fläschchen das wir machen könnte ich echt heulen. Aber ich ertrage es auch nicht sie vor Hunger schreien zu hören. Es heißt ja angeblich immer das bis auf wenige Ausnahmen eigentlich alle Frauen genug Milch haben. Manche Frauen stillen ja sogar Zwillinge voll und es ist kein Problem. Ich verstehe einfach nicht, warum ich trotz aller Maßnahmen mein Kind trotzdem nicht satt kriege. :( :(
von Milu am 25.03.2018, 16:13