Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Wenn Stillen nicht möglich ist...

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Wenn Stillen nicht möglich ist...

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Liebe Martina Höfel und liebe TeilnehmerInnen des Forums, ich werde mein Baby nicht stillen können und habe nun in einem Fünf-Elemente Kochbuch (Die Fünf Elemente Ernährung für Mutter und Kind/Temelie u. Trebuth - sehr zu empfehlen) gelesen, dass es neben industriell hergestelltem Milchpulver auch möglich ist, selbst (lebendigere)Flaschennahrung zuzubereiten - mit einer Mischung aus ein Drittel Kuhmilch und zwei Drittel Reismilch (wobei der Reis ca. 6 Stunden gekocht und ganz fein abgeseiht werden soll) und wenige Tropfen Weizenkeimöl. Hat jemand von euch Erfahrung mit dieser Alternative und auch deren Handhabung? Ist es auch möglich zwischen dieser Nahrung und dem Milchpulver zu wechseln (z.B. wenn man unterwegs ist und keine Zeit zum Reiskochen hat)? Oder schadet ein hin- und herwechseln dem Baby mehr als bei einer Form zu bleiben? Gibt es andere Alternativen, wenn Stillen nicht möglich ist oder ist es besser auf das "bewährte" Milchpulver zurückzugreifen? Über Antworten freue ich mich sehr, liebe Grüße Regina c.


Martina Höfel

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Liebe Regina, als man in den 60igern endlich soweit war, dass man die Mutter dank Desinfektion der Geräte und der Industrienahrung vom KInd unabhängig machen konnte, da hat man das als Fortschritt gesehen. Von der Nähe Mutter-Kind mal ganz ab; für Frauen, die nicht stillen konnten und auf diese Form der Ernährung angewiesen waren, war es ja wirklich ein Fortschritt. Mutter konnte arbeiten und das Kind von jemand anderem versorgt werden. Da Industrienahrung aber auf Kuhmilchbasis hergestellt wurde, gab es bald die ersten Allergien (Allergien hat man nicht sofort, sondern erwirbt sie, wenn man damit in Berührung kommt). Also "erfand" man in den 90er Jahren die Soja-Milch. Hochgepriesen, da rein pflanzlich. Aber auch hier ließ sich die Natur nicht betrügen und die Allergien nahmen rasant zu. Und so wird es bei Ziege, Pferd, Kamel, Elefant und Affe auch sein! Die Industriemilch zerlegt heute die Kuhmilcheiweisse in so kleine Teile, dass es gelingt dem Körper vorzugaukeln es sei keine Kuhmilch. Selbst da gibt es Ausnahmen! Manchmal setzt der Körper die Bausteine annähernd wieder zusammen! Das Ergebnis: eine Allergie! Liebe Grüße Martina Höfel


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Hallo, Ich selbst habe keine Erfahrung damit, wollte jedoch sagen, dass ich Kuhmilch als Säuglingsnahrung, auch wenn es "nur" beigemischt ist, für nicht geeignet finde. Lieber durch Ziegenmilch ersetzen. Sie ist zwar teuerer und frisch (gibt es aber als Pulver oder H-Milch) schwerer zu beziehen, aber damit kann man m.E. Babies gesünder aufziehen. Meine Oma, sie hat je nur 2 Wochen stillen können, hat damals beide Töchter mit selbstgezapfter Ziegenmilch groß gezogen. Wenn ich dir noch ein aber dazu sagen dürfte: Unsere liebe EU-Ernährungskommission empfiehlt Ziegenmilch nicht für Säuglinge und Kinder zu nehmen, weil es keine Studien zu gibt bzw. sie den strengen Richtlinien nicht entsprechen. Selbige empfehlen übrigens auch Kuhmilch nicht. Aber sie empfehlen die Pulversäuglingsmilch, die du im Laden kaufen kannst. Verwundert mich aber nicht. Es gibt halt verschiedene Ansichten. Viele Allergiker stellen mitlerweile auf Ziegenmilch um, da ihr auch nachgesagt wird bestimmte Allergien zu heilen. Und Reismilch gibt es auch Bio zu kaufen. So viel ich Öko und Alternativ bin, aber selbst 6h Reis kochen... naja. Sojamilch gibts ja auch noch (ich nutze für mich nur noch Sojamilch), sie soll jedoch nicht für Säuglinge verwendet werden. Hab ich mal gelesen. Schau mal hier (über verschiedene Milch im Säuglingsalter): http://www.dgkj.de/492.html Liebe Grüße SUSE


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Hallo, von den Plänen, Säuglingsmilch SELBST herzustellen, egal ob auf Basis von Tiermilch, Reis, Soja oder sonstwas, muss ganz deutlich abgeraten werden!!! Schwere Mangelzustände, die zum Tode führen können, sind hier die Regel, nicht die Ausnahme. Die WHO hat eine eindeutige Liste (absteigend) veröffentlicht, welche Nahrung für ein Baby verwendet werden sollte: 1. stillen durch die eigene Mutter 2. abgepumte Milch der eigenen Mutter 3. gespendete Frauenmilch anderer Mütter 4. volladaptierte industriell hergestellte Säuglingsmilch ("PRE"-Milch) Diese Liste ist eindeutig - und nach diesen 4 Punkten zuende! Und "lebendiger" wird selbst hergestellte Milch garantiert nicht - aber mit Sicherheit reicher an Bakterien und anderen für das Baby absolut schädlichen Keimen... außerdem gelingt es keinensfalls, den Nährstoffbedarf des Babys genau zu treffen. Also ganz klar: BITTE SEIN LASSEN! Wenn Punkt 1 und 2 wirklich nicht möglich sind und Punkt 3 leider auch nicht realisiert werden kann (weil z.B. keine Muttermilchbank in der Nähe ist), dann sollte das Baby bis ca 6 Monate ausschließlich PRE-Milch erhalten, danach bis zum 1. Geburtstag PRE-Milch und geeignete Beikost und danach langsamer Übergang zum Familientisch. LG, Anna


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