Mitglied inaktiv
Liebe Frau Höfel Ich stille meine fast 3 Wochen alte tochter nicht, sondern gebe ihr die abgepumpte Muttermilch im Fläschchen. Heute musste ich erstmals gekaufte Babymilch zufüttern. Ich bin mit der Lösung eigentlich zufrieden, MuMi zu geben, solange ich sie habe und dann umzustellen auf gekauftes Milchpulver. Nur eine Sache macht mir tierisch Angst: Überall lese ich, dass Stillen gut gegen SIDS ist. Aber nirgends steht ein Grund dafür, warum das so ist. Können Sie mir das sagen? Geht es um die MuMi oder den Vorgang des Stíllens? Außerdem habe ich gelesen, dass SChnuller auch vorbeugend wirken. Warum? Mein Kind trinkt alle 4 Stunden größere Mengen (130ml). Mit weniger, dafür häufigerwäre sie nicht zufrieden. Jetzt mache ich mir halt Sorgen, dass ich meinem Kind nicht das Beste angedeihen lasse. Können Sie mir auf meine Fragen antworten? Vielen Dank! Keksilein
Liebe Keksilein, Muttermilch ist schnell verdaulich und deshalb schlafen die KInder nicht so tief und vor allem nicht so lange. Damit ist die Gefahr geringer, dass das Atemzentrum aussetzt! Mehrere internationale Studien haben tatsächlich gezeigt, dass die regelmäßige Verwendung eines Beruhigungsschnullers im Säuglingsalter das Risiko für den plötzlichen Säuglingstod (SIDS) senken kann. Was genau die Schnullerverwendung dabei bewirkt, ist bisher unklar, wie überhaupt die Ursache des plötzlichen Säuglingstodes trotz intensiver Forschung nach wie vor nicht definitiv geklärt werden kann. Für die Schnullerverwendung sollten einige Richtlinien beachtet werden: Der Schnuller sollte erst verwendet werden, wenn das Stillen schon gut etabliert ist (in der Regel ab der 3. bis 4. Lebenswoche). Wenn Sie einen Schnuller verwenden, sollte dieser zu jedem Schlaf gegeben werden. Verliert das Baby den Schnuller (im Schlaf durchschnittlich nach 12 Minuten!), sollte er aber nicht in den Mund zurückgesteckt werden. Manche Säuglinge lehnen den Schnuller ab, diese sollte man auf keinen Fall zum Schnuller „zwingen". Verwenden Sie den Schnuller nur zum Einschlafen bzw. wenn Ihr Baby danach verlangt (Unruhe, Saugbedürfnis), nicht rund um die Uhr. Ab dem 2.Lebensjahr sollten Sie mit dem Abgewöhnen beginnen, spätestens mit 3 Jahren sollte Ihr Kind dann schnullerfrei sein. Wie gesagt; die Ursachen des plötzlichen Kindstods sind nicht genau bekannt und deshalb versuchen Forscher die einzelnen Risikofaktoren zu identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu empfehlen. Die Forscher um De-Kun Li von der gemeinnützigen amerikanischen Gesundheitsgesellschaft Kaiser Permanente in Oakland veröffentlichten eine Studie im Fachmagazin "British Medical Journal" (Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1136/bmj.38671.640475.55). Für ihre Untersuchung befragten die Forscher die Eltern von 185 am plötzlichen Kindstod verstorbenen Kindern nach deren Schlafgewohnheiten. Diese Angaben verglichen sie mit Daten von 312 zufällig ausgesuchten gesunden Kindern. Damit können die Forscher Einflussgrößen wie Umweltbedingungen oder soziale Unterschiede herausfiltern und bewerten. Das Durchschnittsalter der verstorbenen sowie der gesunden Kinder lag bei rund drei Monaten. Aus dem Vergleich errechneten die Forscher, dass Kinder mit Schnuller ein bis zu 90 Prozent geringeres Risiko für den plötzlichen Kindstod haben als Kinder ohne Schnuller. Offenbar kann der Schnuller dabei sogar den Einfluss anderer Risikofaktoren wie rauchende Mütter oder weiches Bettzeug reduzieren, zeigte die Auswertung. Der plötzliche Kindstod ist für Babys bis zu einem Alter von einem Jahr die häufigste Todesursache. Starben im Jahr 1990 in Deutschland noch rund 1300 Kinder diesen mysteriösen Tod, so halfen Präventionsmaßnahmen die Zahl auf rund 300 im Jahr 2004 zu drücken. Im Oktober 2005veröffentlichte die amerikanische Akademie der Kinderärzte neue Empfehlungen (www.aap.org/ncepr/sids.htm), um die Zahl der Todesfälle noch weiter zu senken. Dazu zählt insbesondere die Rückenlage beim Schlafen, aber auch der Schnuller. Dieser sollte ab der vierten Lebenswoche beim Einschlafen verwendet werden, allerdings nicht mit Zwang. Viele MItglieder der amerikanischen Vereinigung stehen nicht hinter der Studie, da natürlich niemand beweisen kann, dass die gesunden KInder nicht gestorben sind, weil Sie einen Schnuller hatten! Und für Stillkinder muss man das nochmal ganz anders bewerten! Da Sie nicht stillen, ist ein Schnuller ja kein Problem! Sie können die meisten Vorbeugungsmaßnahmen durchführen. Schlafsack, Rückenlage, Pre-Nahrung, nicht rauchen etc. Eine Garantie gibt es aber nicht. Liebe Grüße Martina Höfel
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