Liebe Frau Höfel,
mein Sohn ist nun 3 Wochen alt und kam per Kaiserschnitt auf die Welt. Er hatte anfangs ständig Unterzucker, weshalb er im Krankenhaus Pre Nahrung erhielt, weil der Milcheinschuss noch nicht da war. Meinen ersten Sohn habe ich auch gestillt, bis zum 2 Lebensjahr noch bei Bedarf.
Hier klappt es nun nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Er trinkt an der Brust wenig und schläft ständig ein. Also pumpe ich alle 3 Stunden ab und bekomme so ca. 80 bis 100 ml. Leider war es heute Abend so, dass er um 19.00 Uhr 100 ml abgepumpte Muttermilch bekam und um 21.30 Uhr wieder Hunger hatte. Ich habe ihn angelegt und er trank wieder nicht. Dann habe ich leider nur 50 ml abgepumpt bekommen und mein Mann gab ihm noch 60 ml Pre Nahrung. Ich bin sehr traurig, dass ich scheinbar nicht genug Milch habe.
Meine Frage nun.
Hat das Stillen überhaupt noch einen Nutzen, wenn ich zufüttere?
Ich bin wirklich total traurig darüber, dass es nicht so funktioniert, wie es mir vorgestellt habe. Was kann ich tun, um doch voll zu stillen? Wie gesagt, ich pumpe alle 3 Stunden an. Das vorherige Anlegen nutzt nicht viel. An meiner Brust liegt es definitiv nicht.
Vielen Dank und viele Grüße
Ela
von
Lissje1980
am 29.04.2019, 22:43
Antwort auf:
Stillen bei zufüttern noch sinnvoll?
Liebe Ela,
Stillen beginnt im Kopf. "Hier klappt es nun nicht so, wie ich es mir erhofft hatte." Ich kann verstehen, dass es nach der stressigen Schwangerschaft doch nun wenigstens das Stillen klappen sollte.
Ihr Sohn trinkt an der Brust wenig - aber wie oft? Auch häufige, dafür geringere Mahlzeiten bringen einiges zusammen.
Es kann auch sein, dass Ihr Sohn die Brust eher lässt, weil er gar nicht so hungrig ist - und dann ja die Flasche nachkommt.
Über den Sinn von Muttermilch müssen wir hier nicht diskutieren, denn Sie haben Ihr 1. Kind ja sicher aus Überzeugung so lange gestillt.
Jetzt müssen Sie entscheiden, was werden soll.
Kurz und schmerzlos abstillen?
Noch länger MM zufüttern?
Oder stillen?
Ersteres wird problemlos gehen, wenn Sie nur noch bei prallen Brüsten zur Vermeidung einer Mastitis pumpen.
Zweiteres kann funktionieren, wenn frau regelmäßig pumpt.
Dritteres macht ein wenig Mühe. Anlegen, anlegen, anlegen ist hier die Devise. Gerne auch mal einen Tag nackt mit nacktem Kind ins Bett und anlegen,.......... .
Auch eine Möglichkeit: besorgen Sie sich ein Brusternährungs-Set oder bauen Sie sich selber eins (Spritze und passende Leitung bekommen Sie in der Apotheke). Wichtig ist einfach, dass über kurz oder lang die Flasche verschwindet.
Falls Sie Angst wegen dem Gewicht haben: Muttermilchsahne hilft.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 30.04.2019
Antwort auf:
Stillen bei zufüttern noch sinnvoll?
Hallo,
hast Du eine Hebamme, die mal auf das Stillen gucken kann? Oder guck mal unter La Leche Liga oder allgemein unter Stillberatung in Deiner Nähe, das sind ausgebildete Kräfte, die Dich beim Stillen unterstützen können.
Grundsätzlich ist Stillen gut für das Kind, auch wenn Du zufüttern musst, aber das weißt Du ja bestimmt, wenn Du schon ein (gestilltes) Kind hast.
Stillen ist aber eine Sache zwischen zwei Personen, und wenn Du Stress dabei hast, solltest Du auch wissen, dass moderne Kindernahrung auch nicht "schädlich" ist und so genährt Kinder gut aufwachsen. Das bedeutet auch nicht, dass Du eine "schlechte Mutter" bist.
Viele Grüße
von
Mamamaike
am 30.04.2019, 00:03
Antwort auf:
Stillen bei zufüttern noch sinnvoll?
Hallo,
wenn du dein erstes Kind gestillt hast wird das auch jetzt wieder funktionieren. Die Mengen beim Abpumpen sind nicht aussagefähig, Kinder können oft mehr an der Brust trinken, außerdem sind Pumpen unterschiedlich gut. Ich bekam an einer nur 50ml mit Mühe und an einer anderen Pumpe sofort 200ml raus.
Frag doch nochmal hier im Stillforum nach.
Je mehr du jetzt zufütterst, umso schwieriger wird es, denn dein Kind und deine Brust stellen sich dann langsam auf das nicht-stillen ein.
Alles Gute!
von
Karlafrodo
am 30.04.2019, 00:32