Frage im Expertenforum Hebamme an Evi Bodman:

Starker Milchspendereflex meist nur Abends?

Evi Bodman

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Hebamme und freie Autorin

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Frage: Starker Milchspendereflex meist nur Abends?

MissSvea

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Liebe Evi, ich schildere kurz mein Problem. Meine Tochter ist jetzt 7 Wochen alt. Stillen klappte bisher wirklich gut! Geht alles ganz automatisch. Aber seit ein paar Tagen habe ich verstärkt mit einem starkem milchspendereflex zu "kämpfen" bzw. eher meine kleine Tochter. Lustigerweise aber erst ab Nachmittags. Abends ist es dann am schlimmsten. Nachts ist es bisher kein Problem. Man merkt wenn's blöd läuft richtig wie meine Maus mit dem trinken nicht hinterher kommt, die Milch rechts und links raus fließt und sie richtig hektisch wird. Orgendwann wird sie so panisch dass sie nur noch weint aber trotzdem immer wieder versucht anzudocken um ruhiger zu werden. Also irgendwie möchte sie hin. Sie schläft ja auch immer wieder ein. Aber sobald mehr Milch nachkommt wacht sie auf und das Theater beginnt von vorn. wie gesagt, das haben wir aktuell nur nachmittags und abends. Kann das dann auch mit ihrer Verfassung zu tun haben? Dass sie allgemein schon gestresster an die Sache ran geht? Kann ich da irgendwas tun / anpassen? Meine Hebamme meinte ein starker milchspendereflex würde sich oft alleine wieder regulieren. Aber mir tut das leid für die kleine weil sie ja die Nähe und Beruhigung sucht am Ende aber nur gestresst ist🙈 Vielleicht hast du einen Tipp für uns ☺️ Liebe Grüße 


Evi Bodman

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Hallo liebe MissSvea, lieben Dank für deine Frage. Tut mir leid zu hören, dass ihr durch den starken Milchspendereflex so Stress mit dem Stillen habt.  Stillberatungen sind so digital nicht immer ganz einfach, da würde ich dir immer empfehlen, dich von jemandem vor Ort beraten zu lassen. So "Probleme" brauchen oft etwas Geduld, viel ausprobieren und dann findet es sich aber meistens.  Aus meiner Erfahrung kann ich dir hier mitgeben: Ein starker Milchspendereflex kann tatsächlich herausfordernd sein, gerade in der Nachmittags- und Abendzeit, wo sowohl deine Tochter als auch dein Hormon- und Stresslevel anders "ticken" als nachts oder morgens. Milchfluss & Reflex sind hormonell gesteuert, u. a. durch Oxytocin und Prolaktin – diese können im Tagesverlauf schwanken. Viele Babys sind nachmittags und abends grundsätzlich unruhiger, hier zeigt sich gerne Clusterfeeding, Tagesverarbeitung etc. Deine Brust kann gegen Abend manchmal mehr Milch gespeichert haben, was den Milchspendereflex noch verstärken kann. Die Kombination aus Baby will nuckeln zur Beruhigung, aber Milch schießt heftig ein, sorgt für genau das Verhalten, das du beschreibst. Was du tun kannst: Kurz vor dem Stillen von Hand etwas Milch ausstreichen oder mit Handpumpe etwas abpumpen – das nimmt den ersten "Druck" aus der Brust. Besonders bei der Brust, die stärker spritzt, kann das gut helfen! Muss auch gar nicht "für immer sein". Manchmal braucht es nur ein paar entspannte Stillmahlzeiten und dann kommt das Kind etwas zur Ruhe und dann auch wieder mit der Brust, so wie sie ist, klar. Ihr könnt mal eine andere Stillposition ausprobieren. Lehne dich im Sitzen zurück, Baby liegt mit Bauch zu dir, ihr seid also so halb sitzend, halb in Rückenlage - da wirkt die Schwerkraft gegen den Milchfluss. Auch Seitenlage kann helfen, weil der Fluss dann nicht so heftig "in den Rachen" schießt. (Spucktuch unterlegen, falls dein Kind loslässt) Wenn sie hektisch wird: Kurzes Abdocken, über die Schulter legen, atmen lassen, beruhigen – dann nochmal sanft anlegen. Wenn nachts alles ruhiger klappt, kannst du versuchen, sie am späten Nachmittag/Abend früher anzulegen, also bevor sie richtig wach oder hungrig wird. Im Halbschlaf stillen kann den Reflex sanfter ablaufen lassen.   Dann gibt es noch eine Menge, was man probieren kann mit Blockstillen, also nicht pro Mahlzeit beide Setien geben, sondern bis zu zweimal hintereinander dieselbe Brust. Dadruch wird die Milchproduktion etwas herunterreguliert – das kann super helfen, den Reflex zu mildern, soltle aber gut einspielt und begleitet werden. Vielelicht kannst du deine Hebamme darauf nochmal ansprechen.  Ich hoffe, das hilft dir erstmal etwas weiter. Behalt die Nerven, das spielt sich bestimmt ein! Meld dich gerne nochmal, wenn du Fragen hast. Alles Liebe Hebamme Evi Bodman


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