Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Scharlach

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Scharlach

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Hallo, zwei meiner Nichten sind letzte Woche an Scharlach erkrankt und nehmen seitdem Antibiotika und sind demnach ja nicht mehr ansteckend. Die andere Nichte (es handelt sich um 3 Schwestern im Alter von 8, 12 und 15 Jahren) hat kein Scharlach bekommen. Nun meine Frage: ich bin in der 29. SSW und unsere Tochter ist 3 Jahre alt. Wenn wir heute dort zu Besuch sind, können wir uns dann mit Scharlach anstecken??? Ich habe gelesen, das auch Kinder bei denen die Krankheit nicht ausbricht(zu ca, 30%), trotzdem andere anstecken können?Sollte ich jetzt Kontakt vermeiden? Vielen Dank für Ihre Antwort. Freundliche Weihnachtliche Grüße Ria


Martina Höfel

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Liebe Ria, Scharlach tritt in der Gravidität relativ selten und nicht häufiger als bei Nichtschwangeren auf. Die SS beeinflußt den Verlauf der Infektion, die durch ß-hämolysierende Strepptokokken der Gruppe A verursacht wird, nicht. Als mütterliche Komplikationen treten auf: 1. durch unmittelbare Erregerwirkung: Eitrige Lymphadenitis, Tonsillenabzeß, eitrige Mittelohrentzündung, Schnupfen, Lungenentzündung 2.durch Erregergifte: Myokarditis, Nephritis (Nieren) und Scharlachrheumatoid 3.durch allergische Reaktionen: akutes rheumatisches Fieber, Myokarditis, Perikarditis, akute diffuse Glomerulonephritis Eine Schädigung des ungeborenen Kindes durch eine Scharlachinfektion ist nie beschrieben worden. Scharlach kann man in jedem Alter bekommen, bevorzugt allerdings von vier bis zwölf. Scharlach entsteht durch die erstmalige Ansteckung mit einem Bakterium, dem Streptococcus pyogenes. Dieser Erreger bildet Gifte (Toxine), die für die typischen Krankheitszeichen verantwortlich sind. Die Krankheit beginnt sehr plötzlich mit Fieber, Husten, Kopf- und Halsschmerzen. Am zweiten Tag ist das Fieber am höchsten und der typische Hautausschlag kommt zum Vorschein. Nach etwa einer Woche schält sich die Haut in großen Schuppen ab. Gefürchtet sind Komplikationen am Herz und an den Nieren, die durch die Reaktion des Immunsystems auf den Erreger verursacht werden. Daher sollte auch sofort nach der Diagnose, die der Arzt anhand der charakteristischen Beschwerden stellt und gegebenenfalls durch einen Schnelltest bestätigt, mit der Behandlung begonnen werden. Scharlach wird immer mit Antibiotika behandelt und ein scharlachkrankes Kind sollte für mindestens eine Woche im Bett bleiben. Dank der Therapie mit Antibiotika sind Komplikationen selten geworden und Scharlach heilt in der Regel folgenlos aus. Durch die Infektion werden Antikörper gebildet. Bei einer erneuten Ansteckung mit dem Keim verursacht er dadurch nur noch eine Mandelentzündung, die so genannte Streptokokken-Angina. Die einzige Möglichkeit eine Erkrankung zu verhindern, ist die Ansteckung zu vermeiden. Das ist aber kaum möglich, da die Kinder schon vor dem Ausbruch der Krankheit "ansteckend" sind. Da sich die Kinder hauptsächlich im Kindergarten und in der Schule durch Tröpfcheninfektion, das heißt z. B. beim Anhusten, anstecken, ist es kaum möglich, die Übertragung der Erreger zu verhindern. Sie müssen einfach für sich überlegen, ob Sie mit den Folgen einer Ansteckung klarkommen (s.o.). Falls Ihre Tochter sich ansteckt, dürfte sie selbst bis zur Geburt wieder fit sein. Falls Sie sich dann bei Ihrer Tochter anstecken........! Aber das ist alles graue Theorie! Sie können auch morgen von einer ansteckenden Person, bei der die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, angehustet werden! Wenn Sie heute zu Besuch gehen, sollten Sie hygienische Vorschriften wie Händewaschen und Abstand zu infizierten Personen einhalten. Keine Knuddelattacken, solange Personen im Umkreis nicht scharlachfrei sind! Schöne Weihnachten Martina Höfel


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