Mona01
Liebe Frau Höfel, Ich bin jetzt in der 26. SSW. Heute hatte ich eine Vorsorgeuntersuchung bei meiner Frauenärztin. Sie hat geschallt und immer wieder betont was für eine "Bilderbuchschwangerschaft" es wäre. Einen großen Oberschenkelknochen habe unser kleiner "Hopser", aber das wäre ja nichts Schlimmes. Das geschätzte Gewicht sei bei ca. 750g. Als ich dann später bei der Helferin den Termin für die nächste VU gemacht habe hat diese mich darauf angesprochen, ob ich das nächste Mal den Zuckerbelastungstest machen würde. Da die Ärztin mich darauf nicht angesprochen hatte und wie gesagt ständig von einer Bilderbuchschwangerschaft gesprochen hat, habe ich verneint. Die Helferin hat daraufhin nochmal mit der Ärztin gesprochen, worauf diese meinte, sie möchte dass ich diesen Test mache, da das Baby doch schon relativ groß sei... Ich bin jetzt nicht wirklich verunsichert, aber ich fühle mich doch schon ein bisschen überrumpelt. Ich habe natürlich schon nachgelschlagen was das "Normalgewicht" zum jetzigen Zeitpunkt sein sollte, und bei verschiedenen Quellen immer darin bestätigt worden, dass das Baby mit seinem Gewicht absolut im "Normbereich" liegt. Ist das Baby wirklich zu groß/schwer? MUSS ich diesen Test wirklich machen? Ich weiss, es tut bestimmt nicht weh, aber ich wollte diese Schwangerschaft einfach nur genießen, und nicht auf Ergebnisse warten müssen die mich evt. unbegründet verunsichern... Vielen Dank für Ihre Antwort. Herzliche Grüße MONA
Liebe Mona, zack, da hat sie wieder zugeschlagen, die "ich muss es der Patientin verkaufen" Strategie. Korrekt wäre gewesen, wenn sie gesagt hätte: wir bieten die Untersuchung jeder Frau an, da die Routineuntersuchungen im Rahmen der Schwangerenvorsorge bisher nur den routinemäßigen Urintest auf Zucker (Glucosurie) beinhalten, der allerdings unzuverlässig ist. In der Schwangerschaft ist die Nierenschwelle ist meist erniedrigt. Das heißt, auch bei relativ niedrigen Blutzuckerwerten wird schon Glucose im Harn ausgeschieden. Durch den Urintest wird im Übrigen nur ein Bruchteil der Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes erkannt. Aus diesem Grund gibt es schon seit längerem Bestrebungen, einen objektivierbaren Blutzuckertest: Suchtest mit 50 Gramm Glucose oder oraler Glucosetoleranztest = oGTT mit 75 Gramm Glucose in die allgemeine Schwangerenvorsorge (24. - 28. SSW) zu integrieren, um durch eine frühzeitige Diagnose eine erfolgreiche Behandlung einleiten zu können. Die Integration ist aber noch nicht erfolgt, deshalb muss Frau den Test auch bezahlen. Zeigen sich nun im Urintest (!!!) erhöhte Werte von Zuckerausscheidungen, sollte dieses kontrolliert werden und bei Anhalten sollte ggf. ein entsprechender Test (oraler Glucosetoleranztest= oGTT) durchgeführt werden. Da der unerkannte Schwangerschaftsdiabetes mit erheblichen Folgen für Mutter und Kind verbunden sein kann - mit dem Zuckertest werden letztlich nur 10% der Betroffenen erkannt - sind sich die Experten einig, dass eine solche Suche sinnvoll ist. Quellen (hat Dr. Bluni rausgesucht): Adams KM, Hongzhe L, Nelsen RL, Ogburn PL, Danilenko-Dixon D: Sequelae of unrecognized gestational diabetes. Am J Obstet Gynecol 6 (1998) 1321-1327 Bühling KJ, Dudenhausen JW. 2003. Recognition of gestational diabetes. Zentralbl Gynakol 125(3-4): 123-8. Bühling KJ, Stein U, Dudenhausen JW. 1998. Evaluation des 50 g-Glukose-Screeningtests an 1416 Schwangeren. Geburtsh Frauenheilk 58: 100-109. Deerochanawong C, Putiyanum C, Wongsuryrat M, Seriat S, Jinayon P: Comparison of National Diabetes Data Group and World Health Organization criteria for detecting gestational diabetes mellitus. Diabetologia 39 (1996) 1070-1073 Diener, Friederike, Prävalenz, Risikofaktoren und Folgeerscheinungen eines Gestationsdiabetes – Evaluation des Versorgungsstandards in zwei ausgewählten Regionen Thüringens, Dissertationsarbeit, November 2006 Dornhorst A: Implication of gestational diabetes for the health of the mother. Br J Obstet Gynaecol 101 (1994) 286- 290 Liebe Grüße Martina Höfel
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