Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Kaiserschnitt oder spontan ? Muss mich entscheiden:-(

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Kaiserschnitt oder spontan ? Muss mich entscheiden:-(

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Hallo Fr. Höfel & andere, Ich bin bereits sechs Tage über dem ET mit meinem ersten Kind und war heute zum CTG & Ultraschall in meiner Entbindungsklinik. Dort wurde das Gewicht des Kleinen auf 4000g geschätzt. Da meine FÄ das Gewicht vor rund drei Wochen auf 3600g geschätzt hat, wird es mit dem "Schwergewicht" wohl hinkommen. Die Ärztin in der Klinik hat mir eher zu einem Kaiserschnitt geraten, da ich nur 1,60m "klein" bin und der Kopf des Kindes noch zu weit oben im Becken liegt. Sie machte mich auf sämtliche Gefahren aufmerksam, die bei einer spontanen Entbindung vorkommen könnten, unter anderem, dass der Kleine mit seiner Schulter hängenbleiben und dadurch Lähmungserscheinungen auftreten können. Jetzt soll ich mich bis morgen entscheiden und entweder einen KS Termin ausmachen oder am Donnerstag bei ET+10 zum Einleiten in die Klinik kommen. Habe bis jetzt zwar regelmäßge, aber schwache Wehen, die auch nicht muttermundwirksam sind. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich mich entscheiden soll ! Ich möchte so gerne auf natürlichem Weg entbinden ! Andererseits, was ist wenn mein Kind dann wirklich einen "Schaden" davon trägt, wie soll ich mir das jemals verzeihen können? Ist die Warscheinlichkeit denn soooo groß, dass etwas schief gehen könnte ? Ich habe immer gedacht, dass meine Körpergröße nicht relevant ist, aber die Ärztin hat mich jetzt völlig verunsichert. Freu mich über jeden Rat ! LG


Martina Höfel

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Liebe annali, die Gynäkologin in der Klinik hat das getan, was man in der Geburtshilfe tut (von rechtswegen), um zu beraten und um sich abzusichern - und da wird wirklich jede Möglichkeit erwähnt z.B. die Schulterdystokie. Sie ist relativ selten und wenn Sie auftritt sind alle gehalten, streng nach Schema und in Ruhe alles für deren Beseitigung zu tun. Und das ist das Problem: weil Sie so selten sind, muss man sie immer wieder üben, aber eben nur am geburtshilflichen Phantom. Die Lähmung bezieht sich auf eine evtl. Lähmung des Armes, die nur selten von Dauer ist. Aber damit hat man Frau in der Zwickmühle. Natürlich alles zur Sicherheit des Kindes! Von der Gefährdung der Mutter bei der Sectio spricht nie jemand. Und das Kind kann ja niemand fragen. Wir tun (im Rahmen der Patientenautonomie) im Moment folgendes: wir (die Fachleute) nennen den Frauen (Laien - auch wenn sie heute gut aufgeklärt sind) die Risiken und stellen Sie dann vor die Wahl (und das unter Zeitdruck!!!!) ohne genügend Zeit für Informationsbeschaffung und Diskussion zu lassen (wie bei Ihnen). Wenn bei Ihnen eine spontane Geburt wahrscheinlich nicht möglich ist, warum sagt dann niemand: es geht nicht, weil...........! Oder: bei Ihnen wird die Geburt vielleicht schwierig oder ist gar nicht möglich (z.B. weil der Kopf nicht tiefer kommt und der Muttermund nicht aufgeht), aber Sie können es versuchen. Wir stehen mit unseren Team zur Seite. Die Abwägungen die bei Ihnen anstehen: Was wollen Sie? Wie schätzen Sie für sich das Gefühl ein, mit dem (vielleicht nur Versuch) des fehlenden Geburtserlebnisses klarzukommen? Lesen Sie bitte hier: http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/015-024.htm Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für Ihre Info. Ich kann sagen, dass ich unbedingt "spontan" entbinden will. Würde ich mich direkt für einen Kaiserschnitt entscheiden, wäre es, glaube ich, schwer für mich, hinterher zu akzeptieren, dass ich es noch nicht einmal versucht habe. Ich glaube, die Entscheidung ist soeben gefallen:-)


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielleicht liest Du meine Antwort noch: Mein erstes Kind mußte bei 29+4 mit Kaiserschnitt entbunden werden, beim zweiten Kind hat man mir dann in der Klinik zum präventiven KS geraten weil das Kind a) sehr groß war und b) ich sehr viel Fruchtwasser hatte. Man hat mir mit Schulterdystokie, Narbenruptur, vorzeitiger Plazentalösung etc. "gedroht", die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten würde, und mich als unvernünftig etc. hingestellt, weil ich spontan entbinden wollte. Ich habe mir eine zweite Meinung eingeholt und in der zweiten Klinik wurde nach eingehender Untersuchung gesagt, dass ich unter genauer Beobachtung durchaus einen Spontanversuch wagen könne - und tatsächlich, es hat ohne KS geklappt. Zwar mit Saugglocke, aber das fand ich nicht schlimm. Ich wünsche Dir alles Gute für eine schöne Entbindung. :-) LG 29+4


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