Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Geburt in Vorderhauptslage

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Geburt in Vorderhauptslage

Maimama2016

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Hallo Frau Höfel, Ich habe letzte Woche unser 4. Kind auf die Welt gebracht welches sich leider in Vorderhauptslage befand. Nach zügigem Öffnen des Muttermundes, trat das Köpfchen nur sehr langsam ins Becken und blieb dann nach 2 stündiger Austreibungsphase und unzähligema pressen in der Beckenmitte stehen. Es musste dann die Saugglocke eingesetzt werden, um die Geburt zu beenden. Am Kopf unserer Tochter war (außer der Riesen Beule auf der Stirn) etwa auf Höhe der linken Schläfe eine große Kante nach innen, sowie der Schädel hinten links war stark abgeflacht. Ist da der Kopf innerlich an irgendeinem Knochen hängengeblieben oder woher kam diese Kante an der Schläfe? Ich muss dazu sagen, dass sich am Kopf bereits ein Geburtsgeschwulst gebildet hatte, so dass die Fontanelle nicht mehr getastet werden konnte. Die Lage war dann eine Überraschung, als sie geboren wurde. Desweiteren habe ich noch eine Frage. Ich musste regelmäßig die Lage verändern und als ich mich im Vierfüsslerstand befand, „zeigte“ mir die Hebamme bei jeder Wehe mit (gefühlt) zwei Fingern in der Scheide wohin ich pressen soll. War das nur zum Richtung anweisen oder sollte damit auch dem Kopf mehr Platz gemacht werden (dehnen oder ähnliches???)? Habe dies bei den drei Geburten vorher noch nicht erlebt, wobei diese Hebamme bei einer der anderen geburten ebenfalls dabei war. Vielen Dank schon mal für eine Antwort


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Maimama, die Vorderhauptslage gehört zu den Deflexionslagen und diese sind von zwei Dingen gekennzeichnet: der Rücken des Kindes dreht sich unter der Geburt zum Rücken der Mutter (sonst zum Bauchnabel) und das Kind hat den Kopf nicht komplett gebeugt, sondern so gestreckt, dass man beim Untersuchen nicht die kleine Fontanelle, sondern z.B. die große Fontanelle tastet. Dieser Umstand verändert die Proportionen beim Durchtritt durch das Becken. Durch die gestreckte Haltung tritt nicht das schmale Vorderhaupt ins Becken ein, sondern eher der Scheitel. Dadurch, dass der Kopf gestreckt ist und der Rücken hinten liegt, kann sich nicht der schmale Nacken an der Symphyse anstemmen, sondern eher das breite Vorderhaupt. Und das Kind muss sich unter der Geburt tiefer in den Damm der Frau schieben. Eine Geburtsgeschwulst ist da vorprogrammiert. Die scharfen Kanten, die man nach der Geburt am Kopf fühlen kann, entstehen durch die Verschiebung der kindlichen Schädelplatten. Diese haben zum Glück noch diese Beweglichkeit, denn so können Kinder auch in unmöglichsten Lagen das Becken passieren. Mütterliches Becken und Kindlicher Kopf verhalten sich wie eine Weinflasche und ein Korken. Wollen Sie die Flasche wieder mit dem Korken verschliessen, müssen Sie beides bewegen: Flasche und Korken! Deshalb die häufigen Positionswechsel. Die Hebamme hat beim Pressen lediglich geschaut, ob der Kopf tiefer tritt! Wahrscheinlich war im Stillen das Messer schon gewetzt!*g Liebe Grüße Martina Höfel


Maimama2016

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Danke für die ausführliche Antwort - Mit Messer gewetzt meinen sie wohl dass ich haarscharf an einem Kaiserschnitt vorbeigeschrammt bin? Meine Nachsorgehebamme hat auch gemeint, gut dass die große Fontanelle wegen der Geburtsgeschwulst nicht mehr getastet werden konnte, sonst wäre unter Umständen je nach Arzt eben genau das passiert.... mein vorteil war dann wohl ganz klar, dass davor schon drei kinder da durch sind... Will gar nicht dran denken. Es beschäftigt mich schon genug wie es gelaufen ist. Aber zu meiner anderen Frage wegen den Fingern in meiner Scheide. Es war wirklich bei unzähligen Wehen und meiner Meinung nach zum Anleiten in welche Richtung ich Mitschieben soll. Ist das keine übliche Vorgehensweise? Wie gesagt, aus den drei anderen Geburten kannte ich dies so nicht.


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Maimama, ich kann Ihnen nicht genau sagen, was Ihre Hebamme damit bezweckt hat. Wahrscheinlich eine Mischung aus - diese Richtung bitte (wobei es nur zwei Richtungen gibt: in Ihren Kopd oder nach unten) - Sichtkontrolle, ob der Kopf tiefer kommt - weniger: Platz schaffen. Wenn Sie das Ganze noch so arg beschäftigt, dann lassen Sie sich von der Klinik das Verlaufsprotokoll aushändigen und machen Sie einen Termin mit der Hebamme. Im Gespräch lässt sich das bestimmt erhellen. Liebe Grüße Martina Höfel


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