Sehr geehrte Frau Höfel,
ich bin momentan bei 36+2 und habe sei der 15. Woche immer wieder Probleme mit der Symphyse. Mal wurde es besser, dann wieder schlechter.
Meiner Meinung nach ist es diese, mein Frauenarzt geht leider nicht wirklich darauf ein, er sagt es sei normal.
Seit nun knapp einer Woche, sind gerade die Nächte die Hölle. Versuche ich mich zu drehen, so geht dies nur unter unerträglichen Schmerzen die von der linken Leiste ausstrahlen bis hin zum kompletten Schambereich und es knackt immer ganz fürchterlich im Schambereich.
Gibt es hier noch eine Möglichkeit Linderung zu schaffen? So dass ich die letzten Wochen noch einigermaßen überstehe?
Und wie sieht es mit einer normalen Geburt aus? Spricht etwas dagegen?
Ich habe am Freitag wieder Termin beim Frauenarzt und werde es da erneut ansprechen, bin mir aber unsicher hier eine Antwort zu erhalten, die mich irgendwie zufrieden stellt, daher wende ich mich an Sie.
Auch habe ich es bisher in der Klinik noch nicht angesprochen da ich hoffte es bessere sich wieder.
Ich würde mich freuen von Ihnen zu lesen.
Liebe Grüße
von
Katinka2583
am 16.07.2018, 06:59
Antwort auf:
Extreme Schmerzen Symphyse
Liebe Katinka,
ob es die Symphyse ist, lässt sich schnell herausfinden.
Die Symphyse ist eine dicke Knorpelscheibe (als Puffer) zwischen den beiden Schambeinästen. Die Schambeinäste sind mit Bändern und Sehnen stramm verbunden. Diese Verbindung lockert in der Schwangerschaft auf. Das schafft bis zu 1 cm Platz im Becken - und das Kind braucht diesen Platz.
Wird diese Verbindung übermäßig aufgelockert, dann haben die Schambeine sehr viel "Spiel" und der Zug an Bändern und Sehnen verursacht Schmerzen.
Eine Symphysenlockerung ist schnell auszuschließen. Können Sie auf einem Bein stehen (bitte festhalten!)? Nein? Watscheln Sie zudem wie eine Ente? Ja! Dann ist es die Symphyse und Sie sollten den Arzt aufsuchen. "Wie auf Eiern laufen" - auch ein Hinweis.
Wenn Sie hier schon ein wenig gestöbert haben, dann haben Sie vielleicht schon den Brief von Silke gefunden? Der hat gute Tipps!
" leide ich unter starken schmerzen aufgrund einer symphysen-und beckenringlockerung.
bemerkt habe ich das ganze indem ich irgendwann nicht mehr auf einem bein stehen konnte, nur noch watschelnd laufen konnte und nach der hausarbeit zunehmend schmerzen hatte.
zuerst habe ich die beschwerden auf mein starkes übergewicht geschoben (182 kilo bei 180cm körpergrösse), doch mein frauenarzt, ein orthopäde und meine hebamme haben mir unabhängig von einander bestätig das die ursachen hauptsächlich hormoneller genese sind.
viel könne man bei dieser symptomatik leider nicht machen, doch das wenige was man tun kann, hat mir enorme linderung verschafft!
1. mein gynäkologe hat mir eine haushaltshilfe verschrieben (3x2 stunden wöchentlich), deren kosten meine krankenkasse bis zum ende der schwangerschaft übernehmen wird.
somit kann ich die angeratene bettruhe auch guten gewissens einhalten, weil mir die schweren körperlichen arbeiten (staubsaugen/böden wischen/wäsche etc) damit abgenommen sind.
2. des weiteren hat mir der orthopäde empfohlen möglichst nicht allzu lange und möglichst wenig breitbeinig zu sitzen.
des weiteren soll ich viel bettruhe halten, wobei die günstigste position auch nachts (ich bin seitenschläferin) ein bein auf ein grosses kissen hochgelagert ist (damit die hüfte nicht grossartig verdreht wird).
damit ich meine kondition nicht völlig verliere hat er mir ausserdem geraten auszuprobieren wie mir schwimmen bekommt.
ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber es tut mir ausgesprochen gut!
so komme ich auch einmal aus dem bett, bleibe fit und meine hüfte wird dadurch nur minimal belastet!
3. meine hebamme hat mir des weiteren noch den tip gegeben es mit zwei homöopathischen mitteln zu versuchen.
das eine nennt sich SYMPHYTUM C6
und das andere RUTA C6.
beide "mittelchen" gibt es zum beispiel von der firma DHU und sind als "streukügelchen" erhältlich.
von beiden soll ich täglich 3x3 kügelchen einnehmen.
seit ich mich an all diese ratschläge halte, ist es tatsächlich deutlich besser geworden! (klar, ich habe noch immer schmerzen, aber aushaltbarer!)
ich hoffe mit meinen zeilen einigen anderen, betroffenen frauen etwas mut gemacht zu haben :-)
man kann zwar nicht viel tun... aber es kann linderung der schmerzen geben!
liebe grüsse
Silke"
Was Sie auch probieren können: die tiefe Knie- Ellbogenlage (Beine körperweit auseinander; Kopf auf die Unterarme legen; kein Hohlkreuz machen).
Zu der Diskussion ob Ruhen oder Bewegen: das müssen Sie ausprobieren. Manchen Frauen tut es gut sich zu bewegen (wobei Leistungssport definitiv ausfällt, denn der Rumpf ist je nach Grad der Lockerung mehr oder weniger instabil!) und hin und wieder eine Runde um den Block zu drehen. Für andere ist das schon fast zu viel und sie beschränken sich auf das Nötigste.
Fragen Sie Ihren Gyn, ob er Ihnen zur Stabilisierung einen Gürtel verschreibt.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 16.07.2018