Hallo Frau Höfel,
beim impfen am Do wurde ich von meiner KiA darauf aufmerksam gemacht das ich jetzt 1 Milch geben soll und auch so langsam mit dem Brei beginnen soll-die Jungs wären reif dafür?!? Beide wurden 34+6 mit 2500g&3000g geboren,sind jetzt 16 Wochen alt und wiegen 6900g&7500g.
Trinkplan sieht im Moment so aus:
5Uhr 170ml
9Uhr 200ml
13Uhr 200ml
17Uhr 200ml
21Uhr 200ml
beide trinken Aptamil pre und sie machen nicht den Eindruck das ihnen das nicht reicht.
Soll ich die Hinweise meiner KiA ignorieren??
Vielen Dank und einen schönen Sonntag
MfG Manu mit Max&Alex
Mitglied inaktiv - 30.08.2009, 14:14
Antwort auf:
Beikost?
Liebe manu,
demnach hat die Kinderärztin also festgestellt, dass Ihre Kinder alleine aufrecht sitzen können, dass der Zungenstossreflex deutlich abgeschwächt ist (die Zunge also nicht mehr alles aus dem Mund schiebt), Ihre Kinder Bereitschaft zum Kauen zeigen und Nahrung mit den Händen greifen und in den Mund stecken sowie gesteigerte Milchmengen fordern, die sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lassen.
Oder etwa nicht! Lassen Sie sich nicht verunsichern, nur weil die Kinder 4 Monate alt sind, müssen sie nicht umstellen. Erst wenn Ihre Kinder die oben genannten Beikostzeichen aufweisen.
Muttermilch/Pre-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist."
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 30.08.2009