Mitglied inaktiv
Liebe Frau Höfel, in der kommenden Woche möchte ich bei meiner Tochter Emma (geb. 5.8.05, also 4 1/2 Monate alt) mit Beikost beginnen. Aber ich bin verwirrt über viele unterschiedliche Empfehlungen in den Büchern und brauche einen Fahrplan. Ich stille um 6h00, 10h00, 14h00, 18h00 und um 22h00, manchmal in der Nacht. Eigentlich würde ich gerne die Mahlzeit um 10h00 ersetzen, da ich im Januar an 1 Tag der Woche von 7h30 - 13h15 arbeiten gehe und somit dann Emma die Flasche erspare. Geht das? Wenn ja, was füttern? Gebe ich ihr auch Karotten oder lieber was anderes. Oder soll ich doch besser um 14h00 Möhren geben? Da mir der Gedanke ans Abstillen, auch wenn es langsam gehen soll sehr schwer fällt, überlege ich auch, keine Mahlzeit zu ersetzen, sondern zusätzlich zu geben. Da Emma recht zierlich ist (5000g bei 60 cm bei der U4 im November)müsste das doch gehen, oder? Wenn ja, wann und was? Vielen Dank für Ihre Antworten EstherK
Liebe Esther, bevor Sie mit Beikost anfangen, sollten Sie schauen, ob Ihr Kind die typischen "Ich bin bereit für Beikost"-Zeichen aufweist. Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit! "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Muttermilch reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Künstliche Säuglingsnahrung ist nicht zwingend notwendig, es kann so lange gestillt werden, bis das Kind so weit ist, dass es "normale" Milch bekommen kann." So super hat es Biggi Welter geschrieben, deshalb habe ich es bei Ihr kopiert!" Auch Andrea liegt völlig richtig mit Ihrer Einschätzung, dass es völlig egal ist, welche Mahlzeit man ersetzt! Da Ihr Kind auch nach einer ersetzten Mahlzeit etwas trinken muß/möchte, werden Sie um die Flasche oder einen Trinklernbecher nicht herumkommen. Von daher ist es eine Überlegung wert, doch erst noch eine Flaschenmeahlzeit einzuführen. Stillprobleme oder Saugverwirrung sind nicht zu erwarten. Liebe Grüße Martina Höfel
Mitglied inaktiv
Hallo Esther! Vergiß die ganzen Beikost-Fahrpläne! Die sind nur Anhaltspunkte, aber keine "genau-so-und-nicht-anders-Anleitungen". Du kannst zu jeder Tageszeit, die Dir paßt, mit Beikost anfangen. Es ist empfehlenswert, es nicth gerade am Abend zu tun, denn wenn es danah Bauchweh gibt, fällt das sonst in die Nachtstunden. - muß ja nicht sein. Beikost und Stillen schließen sich nicht aus! Es heißt schließlich "Beikost" undnciht "Ersatzkost". Viele Babys verlagen nch der festen Nahrung weiterhin die Brust. Die WHO empfielt ja auch, daß die Beikost die Milchnahrung ergängzt, aber nicht ersetzt. Im Gegenteil: (Mutter)milch bleibt im ganzen 1. Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel! Anfangen kannst du mit Karotten, auch wenn viele Babys darauf Verstopfung bekommen, oder Pastinaken, Brocoli, Blumenkohl, Zucchini, Kürbis, Kohlrabi, Erbsen, Mais, ... oder auch mit Obst: Apfel oder Birne. Martina A.
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Höfel, vielen Dank für diese Antwort, sie hilft mir sehr! Frohes Fest!
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