Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Abendbrei erstmal wieder absetzen und stillen?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Abendbrei erstmal wieder absetzen und stillen?

sandra91099

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Hallo Frau Höfel, mein Sohn Emil ist 4,5 Monate alt und er bekommt seit 1 Woche mittags Gemüsebrei. Ich habe mit feine Möhre von hipp angefangen und nun mische ich Möhre mit Kürbis oder Pastinake. Er isst davon Ca. 120g und ich gebe einen guten TL Rapsöl dazu. Gestern war es so, dass ihm das abführen sehr schwer fiel und nicht viel kam, ihm weh tat und er vor schmerzen schrieh. Vor 2 Tagen habe ich ihm abends seinen ersten Abendbrei von Alnatura Gries Getreidebrei angeboten. Diesen rühre ich mit Hipp Bio Milch 1 an und habe noch einen Löffel Bio Apfel oder Birne dazugeben. Ich habe das Gefühl, dass er diesen nicht besonders mag. Er isst ein paar kleine Löffel und verzieht dabei sein Gesicht. Ist es noch zu früh für den Abendbrei und kann ich den jetzt ab sofort einfach wieder weglassen und stattdessen stillen und in 4 Wochen oder so es einfach nochmal probieren mit z.b. gries oder dinkel mit richtiger Vollmilch? Wir haben ihm den gegeben, weil er abends am Tisch sehr giert und uns und seinem großen Bruder am liebsten den Löffel klauen würde :-) Also, zusammengefasst: - Möhrchen wegen dem schweren bis keinen Stuhlgang lieber erstmal weglassen? - Abendbrei für ein paar Wochen erstmal wieder absetzen oder einen anderen anrühren? Oder bringe ich dann den ganzen Darm-Trakt durcheinander? Mein Sohn ist für seine 4,5 Monate sehr groß und er braucht seit Ca. 2 Wochen mehr, deshalb haben wir mit der Beikost begonnen. Meine Milch alleine reicht ihm nicht mehr. Aber die Flasche ob mit abgepumptet Muttermilch oder pulvermilch nimmt er nicht. Am Anfang hat er immer locker 3 Stunden tagsüber durchgehalten und nachts kam er max. 2x. Jetzt ist es so, dass er nach 2 Stunden gierig ist und Trinken/Essen möchte. Um einen Rat wäre ich sehr dankbar. Viele liebe grüße Sandra


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe sandra, mit 4 Monaten gibt es meist noch einmal einen Wachstumsschub. Der veranlaßt viele Eltern dazu mit der Beikost anzufangen, weil Sie meinen, dass das Kind nicht mehr satt wird. 2 Breie sind für dieses Alter eindeutig zuviel! Der Darm ist kaum in der Lage diese Mengen zu verarbeiten. Folgen: Sie erleben es gerade. Bitten streichen Sie zumindest den Abendbrei! Hier noch der Standardtext dazu: "Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird.(s.o. S.177). Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind. Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind. Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt! Für nicht gestillte Kinder kann man das nicht belegen, da es keine Studien nur Annahmen dazu gibt. ABER: Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss! Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Hier nochmal die Beikostzeichen: "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Manchen Eltern juckt es in den Fingern, etwas Gutes für Ihre Kinder zu tun! Da gibt es meterlange Regale mit Brei und Gläsern...... und drauf steht; nach (ganz klein geschrieben) dem 4. Monat (ganz groß geschrieben)...... und das soll das Kind nicht haben? Und der Kinderarzt sagt vielleicht auch, dass man ab 4. Monat anfangen kann (Dann ist er auf der sicheren Seite und hat drauf hingewiesen. Hoffentlich hat er auch gesagt, dass ansonsten die Empfehlung lautet..........)! Siehe oben! Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten , zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, sondern immer mal etwas von diesem und jemem anzubieten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten." Liebe Grüße Martina Höfel


sandra91099

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Danke für die ausführliche Antwort. Ich habe den Brei sofort wieder abgesetzt. D.h. er hat 2 Abende den Brei bekommen (hat kaum davon gegessen) und dann habe ich wieder nur gestillt. Ich gebe ihm noch bis zum 6. Monat Zeit. Viele grüße


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