Zweisprachigkeit

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Zweisprachigkeit

Sehr geehrte Frau Schuster, Mein Mann und ich (beide Deutsche) wohnen mit unserem Sohn (12 Monate) in der franzoesischen Schweiz. Da wir beide arbeiten, hat unser Sohn tagsueber ein Kindermaedchen, eine sehr nette und kinderfreundliche Rumaenin, die uns sehr gefaellt. Das grosse Problem ist aber, dass sie nur sehr begrenzt Englisch und so gut wie gar kein Franzoesisch spricht. Englisch ist aber eigentlich die Sprache, in der sie mit unserem Sohn spricht. Wir sprechen mit unserem Sohn deutsch, das Umfeld ist vorwiegend franzoesisch mit englischen Einsprengseln. Ich mache mir nun grosse Sorgen um die Sprachentwicklung meines Sohnes und bin besorgt, dass mein Sohn in diesem fuer seine Sprachentwicklung wichtigen Jahr nun (a) "schlechtes" Englisch lernen wird, da die Nanny nicht besonders sattelfest ist und (b) wahrscheinlich auch nicht besonders gut Deutsch lernen wird, da mein Mann und ich nur morgens (ca. 1/2 - 1 Stunde) und abends (ca. 2 Stunden) sowie am Wochenende mit unserem Sohn deutsch sprechen. Um meinem Sohn und der Nanny ein englischsprachiges Umfeld zu verschaffen, habe ich ihn bereits in englischsprachigen Babyclubs angemeldet, zu denen er auch gerne hingeht. Koennen Sie meine Zweifel hinsichtlich der Sprachentwicklung meines Sohnes zerstreuen? Waere es vielleicht besser, ich wuerde die Nanny bitten, mit ihm nur Rumaenisch zu sprechen (will sie eigentlich nicht, da sie selber Englisch lernen will)? Die Sprache wuerde zwar nur sie mit ihm sprechen, dafuer ist sie aber darin sehr viel gewandter als im Englischen. Was meinen Sie? Vielen Dank im voraus fuer Ihre Antwort Ihre Annette

Mitglied inaktiv - 02.03.2004, 19:19



Antwort auf: Zweisprachigkeit

Hallo Annette Machen Sie sich bitte keine allzu großen Sorgen, bezüglich des nicht ganz einwandfreien und dürftigen Englisch Ihres Kindermaedchens. Kinder haben eine sehr große Lernbereitschaft, sodass Ihr Sohn -dank der Babyclubs und seiner Umgebung- in seiner Sprachentwicklung nicht gehemmt werden wird. Allerdings rate ich Ihnen davon ab, dass zu den 3 Sprachen (Engl., Deutsch, Französisch) auch noch Rumaenisch mit ihm gesprochen wird, da Ihr Sohn dann evtl. doch ueberfordert werden könnte. Da Ihr Sohn bei einer Zwei- oder Mehr-Sprachigkeit auch entsprechend mehr Laute und Wortzusammensetzungen lernen muß, werden Sie Damit rechnen müssen, dass er insgesamt ein wenig später den jeweiligen, korrekten Sprachgebrauch erlernt, was aber wirklich kein Grund zur Sorge ist. Bis zur Einschulung wird er sich ganz bestimmt in 2-3 Sprachen sicher orientieren können, da Sie sich durchaus der Vor- aber auch sehr! wenigen Nachteile eines mehrsprachig aufwachsenden Kindes bewußt sind. Nie lernt ein Mensch so viel und so gut, wie in seiner frühesten Kindheit! Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 03.03.2004



Antwort auf: Zweisprachigkeit

Hallo nochmal Hier noch zwei Buchtipps: - "Zweisprachig aufwachsen", 14,95€; - "Wie Kinder mehrsprachig aufwachsen", 9,90€. Beide Bücher sind von: Elke Montanarie. Haben Sie auch schon in unserem Elternforum gestöbert, das Sie auf unserer Homepage anklicken können: "Mehrsprachig aufwachsen" Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 03.03.2004



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