Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wut- und Schreianfälle beim Anziehen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wut- und Schreianfälle beim Anziehen

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Unsere Tochter, 2 3/4 Jahre alt, wehrt sich seit kurzem stark gegen das Jacke-Anziehen! Sie kriegt richtige Schreiattacken und wir kommen nicht mehr zu Ihr durch.Auch nicht mit ruhig bleiben. Sie steigert sich regelrecht in Ihre Wut rein und haut um sich. Es wird immer schlimmer. Aber es geht einfach so nicht weiter, dies ist eine Sache die Sie eifach tun muss. Was können wir dagegen tun?


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Hallo Ratsuchende Lassen Sie Ihre Tochter so viel wie möglich SELBER machen und zeigen Sie, wie stolz Sie über ihr Können sind. Fragen Sie z.B.: "Bist du wohl schon so groß, dass du die Jacke ganz alleine anziehen kannst oder muß ich dir helfen?" Helfen Sie ihr dann ggf. spielerisch, indem Sie z.B. den (Phantasie-)Kasper durch den Ärmel schauen lassen, wo denn der Arm von ...(Name Ihrer Tochter) bleibt. Wehrt sie sich auch dann noch gegen das Anziehen, nehmen Sie sie "einfach so" mit, nachdem Sie ihr achselzuckend, bzw. gleichgültig erklärt haben, warum die Jacke wichtig ist und was geschieht, wenn sie die Jacke nicht anzieht. Erfahrungsgemäß wird Ihre Tochter zwei Schritte ohne Jacke laufen, sie dann aber anziehen und zwar AUS EIGENER ENTSCHEIDUNG:-)) Wenn nicht, wird sie die Erfahrung der Konsequenzen machen müssen.- Mit Druck werden Sie eher eine noch größere und länger anhaltende Ablehnung erreichen. Probieren Sie`s mal aus.- Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo. Warum "muss" sie denn die Jacke anziehen? Ich mache mich nicht lustig, aber ich habe genauso gedacht bei meiner Tochter. Zeter und Mordio, Gebrüll bis auf die Straße und warum? Weil wir der meinung sind, dass es ohne Jacke zu kalt ist. Das mag objektiv auch stimmen, aber offensichtlich gibt es Kinder, die die Erfahrung selbst machen müssen, auch um nicht imimer "fremdbestimmt" zu sein. So hatten wir eine Zeit, in der meine Tochter im hochsommer mit Gummistiefeln ging oder Winterjacke und im Winter mit Sommerkleidchen (da habe ich mich immerhin soweit durchsetzen können, dass ich darunter was warmes anziehen durfte, aber sie sieht auf diese Weise heute noch manchmal aus wie ein papagei z.B. Rollkragenpulli und darüber Spaghetti-Top). Und glaube mir, Du kannst Deiner Tochter vertrauen, sie tut nichts, was ihr wirklich schadet. Kinder frieren selten aus Trotz. Ich habe dann nach diesen endlosen uns völlig sinnlosen Kämpfen aufgegeben und einfach nur gefragt, ob sie die jacken anziehen will. Bei einem "Nein" habe ich gesagt, dass ich sie dann nur so mitnehme. Und nicht selten hat sie sich die Jacke dann bei mir geholt und ich habe das nie irgendwie kommentiert (etwa mit "siehste" oder so oder "gut dass ich sie mitgenommen habe", ich habe sie ihr einfach gegeben). Meine Tochter konnte einfach nicht einsehen, warum sie bestimmte Dinge "anziehen MUSS" und irgendwann habe ich auch überlegt, warum das alles sein MUSS. Außerdem kamen wir irgendwann in eine Spirale in der es nur darum ging, wer Oberwasse behölt, da habe ich mir dann überlegt, was MUSS eigentlich sein (an der Straße warten, Helm aufsetzen beim Radfahren, Antibiotikum bei Lungenentzündung, Impfung beim Kinderarzt etc.) und was "Will" vor allem ich entgegen dem Willen meiner Tochter, die doch nur selbständig sein möchte. Wir haben seitdem viel Energie gespart und sind deutlcih entspannter. Natürlcih gibt es Dinge, die sein müssen, aber das sind primär die, bei denen es um Sicherheit und Unversehrtheit geht - zu letzterem kann auch die Kleidung gehören, vor allem bei infektanfälligen Kindern, aber auch dann kann man ihnen signalisieren, dass sie miteintscheiden und nicht unserem Willen ausgeliefert sind. Vielleicht hilft lieber ein zweiter dicker Pullover oder ein warmes wollenes Unterhemd (darauf steht meine Tochter total - erstaunlicherweise als einzige in der Familie - und mir ists recht, da sie zu Lungenentzündungen neigt, und die schön warm sind). Überleg doch mal, wie Du Deiner Tochter Entscheidungsspielraum oder Mitspracherecht einräumen kannst. Und vertrau darauf, dass sie sich in den meisten Fällen holen wird, was sie braucht. Kein Kind friert so lange bis es blaue Lippen hat, ohne sich zu melden, auch lässt es sich selten völlig durchregnen. Grüße und gute Nerven. Tina


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