Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster! Ich habe von meinen Eltern sehr wenig Selbstbewusstsein mitbekommen und musste bisher immer mit mir selber kämpfen, kann eher schlecht auf Menschen zu gehen, was dann meistens falsch gedeutet wurde/wird und mir Steine in den Weg gelegt hat. Mein Angst ist, dass sich das womöglich auf meine Tochter (4) übertragen könnte. Ich wünsche mir so sehr, dass sie im Laufe ihres Lebens ihre Stärken kennenlernt und ihre Schwächen zu akzeptieren weiß. Wie kann ich ihr Selbstsicherheit mitgeben, wenn ich es selbst nicht wirklich habe? Wenn meine Tochter einen Ausraster bekommt, wenn was nicht so klappt wie sie es möchte, meint meine Mutter immer, dass sie mir von der Art her sehr ähneln würde. Ich hätte als Kind auch immer zu schnell aufgegeben, wäre viel zu ängstlich gewesen, traute mir nie was zu. Mit dieser Aussagen bricht mir meistens der kalte Schweiß aus. Ich denke, wenn ich meiner Tochter ständig sage, du schaffst das schon, ist das doch auch nicht richtig, oder? Sie muss ja eben nicht alles schaffen müssen. Ich muss aber anmerken, dass meine Tochter einen guten Vater hat. Er hat ihr sicherlich schon einiges Selbstvertrauen mehr gegeben, als mein Vater in der ganzen Zeit, wo ich noch zuhause war - übertrieben ausgedrückt. Mein Mann ist aber auch eher ein Eigenbrötler, ziemlich introvertiert, aber gewollt. Wie soll ich mich verhalten? Wie finde ich den richtigen Weg für meine Tochter? Gibt es gute Lektüre darüber? Bitte verzeihen Sie mir die doch sehr komplexen Fragen. Aber vielleicht haben Sie ja einen kleinen Tipp für mich. Liebe Grüße, Anne
Christiane Schuster
Hallo Anne Versuchen Sie die Stärken Ihrer Tochter herauszufinden und lassen Sie sie nach Möglichkeit an einer entsprechenden Interessengruppe teilnehmen. Dort wird sie schnell merken, wie sehr sie und ihr Können gefragt sind und wie unentbehrlich sie innerhalb der Gruppe ist. Zeigen Sie ihr immer wieder, wie stolz Sie auf Ihre Tochter und ihre Selbständigkeit sind. Übertragen Sie ihr hin und wieder kleine, leicht zu lösende Aufgaben, deren Erfüllung Sie anschließend mit einem großen Lob bedenken. Vielleicht schauen Sie auch einmal auf folgende Seite des Deutschen Kinderschutzbundes, der Elternkurse anbietet zu diesem Thema: http://www.starkeeltern-starkekinder.de/ Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Ich würde sagen: LOBEN, LOBEN, LOBEN. Buchliteratur: "Das Geheimnis glücklicher Kinder", "Einfach typisch" und "Einfach typisch für Eltern". Wir unterstützen unser Kind dabei, die Dinge, die es haben möchte, selbst zu erreichen: Soll heissen: Auto rollt unter die Couch, er kommt nicht ran; wir holen das Auto nicht für ihn, sondern zeigen ihm, wo der Besen steht und helfen ihm, mit Hilfe des Besens das Auto selbst hervor zu holen. Genauso z.B. beim Klettern auf dem Spielplatz: er kommt irgendwo nicht allein hoch, wir heben ihn nicht hoch, sondern wir zeigen ihm, wo er an der Seite hinaufsteigen kann, um dann doch allein raufzuklettern (oder eben nur mit ganz geringer Hilfe von unserer Seite). Auf diese Weise bringen wir ihm (hoffentlich) lösungsorientiertes Denken bei. Damit konzentriert er sich auf die Lösung, nicht auf das Problem. Wenn man sich auf die Lösung konzentriert, findet man auch eine, das macht "erfolgreich" (man hat ganz allein was geschafft) und damit auch selbstbewußt. Zunächst im Kleinen, dann aber auch später bei größeren Dingen in der Schule oder im Beruf. Natürlich ist auch unser Sohn manchmal wütend, wenn etwas nicht klappt. Dann gehen wir gemeinsam mit ihm "einen Schritt zurück" und betrachten das "Problem" als Ganzes (etwas steckt z.B. fest und geht nicht raus; dann soll er loslassen, ruhig bleiben, gucken, wo es klemmt und dann noch einmal probieren). Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, wir praktizieren das schon seit fast vier Jahren, aber jedes einzelne, noch so kleine Erfolgserlebnis gibt ein bißchen mehr Geduld für das nächste Problem. Und wenn es einmal trotzdem nicht schnell genug geht - einfach an etwas anderes erinnern, was auch erst nach einiger Zeit gelungen ist. Kinder sind auf nichts so stolz wie auf Dinge, die sie selber erreicht haben. Je mehr man sein Kind dabei unterstützt (was natürlich auch heißt mal probieren lassen und das Risiko eingehen, dass Dinge kaputt gehen können oder eben nicht perfekt werden), desto mehr Erfolgserlebnisse hat es und desto selbstbewußter wird es. Viel Spaß dabei! Ach ja, höre nicht auf Deine Mutter! Sie hat Dir etwas auf den Weg gegeben, was Du nicht wolltest, also "überschreibe" diesen negativen Input und sage Dir: Meine Tochter ist anders als ich, weil ich anders bin als meine Mutter. Ich will sie bewußt stark machen für die Welt und ihr nicht nur täglich ihre Schwächen aufzählen. Ignoriere die Schwächen, tröste Dein Kind, wenn etwas nicht gleich klappt (nimm sie in den Arm, auch und gerade viel Körperkontakt macht Kinder selbstbewußt) und dann helfe ihr dabei, dies oder jenes doch noch (selbst) zu schaffen. Und dann wieder LOBEN, LOBEN, LOBEN! Ich bin sicher, Du schaffst das und sicher wird auch Dein Selbstbewußtsein steigen, wenn Du siehst, was für eine großartige Mutter Du bist.
Mitglied inaktiv
Ach ja, natürlich muß ein Kind nicht alles schaffen. Ich finde aber, dass man sein Kind (wenn man als Erwachsener sieht, dass das Kind es schaffen kann) durchaus dazu anhalten sollte, etwas so lange zu versuchen, bis es klappt. Aus dem einfachen Grund, weil es wirklich wichtig fürs Leben ist, zu erkennen, dass man alles kann, wenn man es wirklich will, man darf nur nicht aufgeben. Heutzutage gibt es für Kinder nur noch wenige positive Vorbilder, an die sie sich halten können. Man braucht bloß den Fernseher anzuschalten. Damit meine ich natürlich auf keinen Fall, dass Du Dein Kind überfordern sollst. Es geht nur um Dinge, die Dein Kind könnte, wenn es lange genug probiert. Unser Kind hat so viele kleine, tägliche Erfolgserlebnisse (die wir auch loben), dass er Dinge, die er wirklich noch nicht kann mit dem Kommentar: "Das ist ja nicht so schlimm, das können nur große Jungs/Erwachsene und ich bin noch ein kleiner Junge" abtut. Bei allen anderen Dingen weiß er: wer lange genug probiert, wird auch mit einem Erfolgserlebnis belohnt.
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