Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Weglaufen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Weglaufen

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Hallo Frau Schuster, ich hatte Ihnen am 14.08./15.08. unter "Schwierige Phase" das aktuelle Verhalten meines Sohnes beschrieben. Heute war es für mich wieder sehr heftig, nachdem es eigentlich die letzten Tage recht entspannt war. Wir waren einkaufen und wollten eigentlich nur Dinge für unseren Sohn (3 3/4) schauen bzw. kaufen. Die erste Stunde war schon sehr anstrengend. Er wünscht sich zu seinem Geburtstag ein Fahrrad und ich wollte mit ihm in Geschäften schauen, welches ihm besonders gut gefällt. Da hat er sich schon permanent auf den Boden fallen lassen und ist weggerannt. Ergo: wir schauen nicht nach Kinderfahrrädern. Dann ist er demnächst auf einem Kindergeburtstag eingeladen und wir wollten ein Geschenk kaufen. Wieder keine Chance. Dann hatten wir uns mit Papa und Schwester zum Essen getroffen. Das Essen verlief wenigstens halbwegs ruhig. Anschließend wollte mein Mann noch eine Kleinigkeit für sich schauen und wir wollten eigentlich noch Hosen für unseren Sohn kaufen (da er wieder so häufig einnässt, dass es knapp wird mit Kleidung). Er riss sich von meiner Hand los und rannte in das nächste Kaufhaus hinein und flitzte durch die Gänge und hat, sobald er uns gesehen hat noch einen Zahn zugelegt und war dann verschwunden. Wir sind durch das gesamte Kaufhaus gelaufen, haben ihn ausrufen lassen, VerkäuferInnen haben uns bei der Suche geholfen und letztlich haben wir ihn an der Straßenbahnhaltestelle gegenüber von dem Kaufhaus gefunden. Ich war völlig verzweifelt und habe es ihm gezeigt, ihm erklärt, dass er nicht weglaufen darf und ihm mit Konsequenzen gedroht, wenn er wieder wegläuft. Meinem Mann hat er gesagt, er wollte fangen spielen. Dabei waren wir heute morgen schon im Wald und auf dem Spielplatz und haben getollt und es war sein Wunsch, einkaufen zu gehen und nach diesen Sachen zu schauen. Wie kann ich ihm noch erklären, dass Weglaufen gefährlich ist (er hat nur gelacht und gesagt, dass es ihm Spaß gemacht hat) und was könnten denn noch logische Konsequenzen sein (beim Einkaufen nicht dabei zu sein, sondern bei Oma/Opa zu bleiben, wäre für ihn eher eine Belohnung)? Danke Ulli


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Hallo Ulli Da die "schwierige Phase" sich scheinbar insgesamt ein wenig entspannt hat, kann ich mir vorstellen, dass Ihr Sohn nach dem 2-stündigen Herumtollen einfach schon zu "kaputt" war um sich auf`s Einkaufen usw. zu konzentrieren, sodass Sie wirklich überlegen sollten, ihm und sich selbst (und auch Ihrem Mann) das nächste Mal diesen Stress zu ersparen, indem Sie ihn zur Oma bringen. Schauen Sie sich nach einem Fahrrad oder nach passender Kleidung für ihn besser vor einem Spielplatz-Besuch um, nachdem Sie ihn auf dieses "Bonbon" hingewiesen haben. Das "Fangen-Spielen" und auch "Mir hat das Spaß gemacht", werden Ausdrücke seiner Unsicherheit gewesen sein, da seine Konzentrationsfähigkeit einfach nur noch zu spontanen Handlungen und nicht mehr zu "gezieltem Nebenher-Laufen" ausreichte. Sonntägliche Grüße und: bis bald?


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Hallo Ulli! Du schreibst zu den Konsequenzen: "beim Einkaufen nicht dabei zu sein, sondern bei Oma/Opa zu bleiben, wäre für ihn eher eine Belohnung" Konsequenzen sollen auch keine Strafen sein!!!! Dann wäre der Sinn von Konsequenzen verfehlt! Konsequenzen sind einfach Änderungen der Situation, so dass es für alle Beteiligten leichter wird. Mach dich von dem Gedanken frei, dass du Konsequenzen herbeiführen musst, die ihm sein Fehlverhalten deutlich machen bzw. aus denen er "eine Lehre" ziehen kann. Lasst ihn doch bei Oma und Opa. Dann hat er nen schönen Tag und ihr könnt in Ruhe einkaufen - wär doch klasse! Und abgesehen davon: Es hört sich schon so an, als wäre das eine recht lange Einkaufstour gewesen (?) Und man kann es drehen und wenden, wie man will: So etwas macht nur uns Frauen Spaß *ggg*. Da würde sogar mein Mann am liebsten weglaufen *lach*. Ich kann es deinem Kind nicht verdenken, dass er die ganze Sache langweilig findet und sich andere Beschäftigungen sucht! LG Janet


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Hallo Janet, deine Sicht Konsequenzen als Änderung der Situation zu betrachten ist schon überlegenswert. Allerdings ging es heute um ihn und da möchte ich ihn dabei haben. Die erste Stunde war ich mit ihm alleine in der Fahrrad- und Spielzeugabteilung, dann waren wir essen und danach ist er weggelaufen. Also lange war die Tour nicht und eigentlich auch nicht langweilig für ihn. Viele Grüße Ulli


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Hi Ulli! Hmm, ich finde eine Stunde Einkaufen schon recht lange für Kinder. Denn da müssen sie viel gucken, überlegen, was sie wollen, dürfen sich nicht so frei bewegen wie sonst etc. Auch beim anschließenden Essen gehen ist die Bewegungsmöglichkeit ja stark eingeschränkt. Vielleicht kann man beim nächsten Mal irgendetwas einschieben, wo er sich austoben kann? Spielplatz, Stadtpark oder sowas? LG Janet


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Spielplatz/Wald war vorher 2 Stunden lang angesagt. Und ich finde eine Stunde geht sehr schnell vorbei, wenn man vom Auto in die Geschäfte laufen und zwischendrin mit dem Kind noch 2 mal auf die Toilette gehen muss. Viele Grüße Ulli


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Hallo Ulli, ich würde ihn einfach in einen Buggy setzen oder Jogger.Auch,wenn er scheinbar schon zu alt für sowas ist,das wäre mir egal.Und dann würde ich ihm versprechen,dass du anschließend mit ihm auf den Spielplatz gehst oder was was schönes machst,wenn er dich in Ruhe einkaufen lässt.Er kann ja im Buggy ein Brötchen essen oder so. LG Andrea


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