Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wann kommt mein Kind endlich richtig im Kindergarten an?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wann kommt mein Kind endlich richtig im Kindergarten an?

Angel73

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Liebe Frau Schuster, ich möchte Sie um Ihren geschätzten Rat bitten. Mein Sohn (4J 2M) ist wirklich ein toller Junge. Zu Hause ist er meist quirlig, gut gelaunt, er tobt, spielt ausgiebig und phantasievoll, alleine, mit seinem kleinen Bruder oder mit uns, macht natürlich auch Unsinn... alles in allem, er macht einen glücklichen Eindruck. Lange Zeit wollte er mit anderen Kindern nichts zu tun haben, größere Gruppen waren auch schwierig. Nun ist er vor 8 Monaten in den Kindergarten gekommen. Er hat sich schwer getan, sogar nach vier Monaten noch. Er klebte an den Erziehern, konnte sie nicht in einen anderen Raum gehen lassen. Zu Hause hat er seinen ganzen Frust dann auch rausgelassen. Dann wurde es langsam besser. Er öffnete sich den Kindern, ist mittlerweile auch sehr interessiert am gemeinsamen Spiel. Die Erzieher konnten dann zwischenzeitlich auch den Raum verlassen, war ok. Ich dachte nur ganz erleichtert... endlich! Ich war glücklich, dass er zufrieden war und endlich angekommen ist. Das war aber irgendwie nur von kurzer Dauer. Mittlerweile ist es wieder wochenlang so, dass er sich morgens ungern von mir verabschiedet, sich (zumindest wenn ich noch da bin) nicht zu den anderen Kindern gesellen möchte, sehr zugeknöpft wirkt... . Wenn ich ihn beim Abholen frage, wie es im Kindergarten war, sagt er meist "gut". Die Erzieher meinten, dass er auch mit anderen Kindern spielen würde. Er fängt aber gleich wieder an zu weinen, wenn die Erzieherin mal den Raum verlassen muss. Ist immer noch angespannt in der Gruppe. Er reagiert manchmal auch ganz merkwürdig, wenn wir nachmittags auf andere Kindergarten-Kinder treffen, mit denen er sich eigentlich auch mal gut verstanden hat. Er zeigt ihnen die kalte Schulter oder sagt, dass sie nicht mitspielen dürfen, dass XY zwar sein Freund wäre, er aber gerade keine Lust hätte, mit ihm zu spielen... . Das sagt er dann direkt zu dem anderen Kind. Ich finde das so schade, denn er grenzt sich so selbst auch aus. Und so richtige stabile Freundschaften sind auch noch nicht entstanden. Zu dem Ganzen hätte ich nun einige Fragen: Ist mein Sohn nach Ihrem Eindruck immer noch nicht richtig im Kindergarten angekommen? Oder wo liegt in Ihren Augen das Problem? Und inwieweit sollte ich ihn jetzt eigene Erfahrungen machen lassen? Wenn er sich seinen Kindergarten-Kameraden gegenüber manchmal so verhält, kann ich schon ein wenig verstehen, dass er nicht richtig in die Gruppe rücken kann. Ich versuche ihm zu erklären, dass man niemanden ausschließen soll. Er selbst möchte ja auch nicht ausgeschlossen werden o.Ä. Sollte ich eher warten, bis er einen Rat von mir möchte und ihn mögliche Konsequenzen erfahren lassen? Ich möchte so gerne, dass er glücklich wird. Entschuldigen Sie die Länge und ganz herzlichen Dank im Voraus! Angel


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Hallo Angel Meiner Ansicht liegt das Problem Ihres Sohnes darin, dass er sich bei 2 Situationen, die gleichzeitig aufeinander treffen, sehr unsicher fühlt: Zuhause ist okay; Kindergarten ist okay; Beides gemeinsam -wenn z.B. ein Kind aus dem Kiga getroffen wird- verunsichert ihn. Bitte vermitteln Sie ihm diese Treffen positiv, indem Sie sich darüber freuen auch mal seine Kiga-Freunde kennen zu lernen und indem Sie darauf hinweisen, dass sich bestimmt leichter Freunde finden lassen, wenn nicht die ganze Kiga-Gruppe zusammen spielt. Laden Sie konkret auch mal das eine oder andere Kind (nach Absprache mit der Erzieherin) zu sich nach Hause ein. Planen Sie diese Spielstunden zuvor recht gut und beteiligen Sie sich anfangs an den Aktivitäten der Kinder, damit sich Ihr Sohn und auch das Besuchs-Kind wohl fühlen. Angekommen scheint mir Ihr Sohn im Kindergarten zu sein. Er benötigt aber noch die Unterstützung seiner vertrauten Bezugspersonen -wozu auch die Erzieherin gehört- um angemessen und selbstbewußt auf andere Kinder zugehen zu können. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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