Meine Tochter (7) schilderte: Heute hat ein Kind im Kiga absichtlich Pipi auf den Teppich gemacht. Meine Antwort: das kann ich mir aber nicht vorstellen, dass das jemand absichtlich tut. - "Doch, das war Absicht" sagte meine Tochter. Wir haben uns dann darüber unterhalten, was die Reaktion der Erzieherinnen war und dann war das Thema erledigt. Nun wurden wir von der Mama des Kindes angesprochen, warum unsere Tochter der Erzieherin erzählt hätte, dass der "Pipi-Vorfall" absichtlich stattgefunden habe. Das würde nicht stimmen, sondern es sei ein "Unfall" gewesen. Unsere Tochter war bei diesem Gespräch dabei und wurde gezielt von der Mutter gefragt, warum sie das behaupten würde. Das Kind fing zu weinen an und sagte, sie selbst habe das nicht behauptet, sondern das dritte Kind, das mit dabei gewesen sei. Wir haben mit unserer Tochter nochmals alleine über den Vorfall gesprochen - sie bleibt bei der Aussage, dass nicht sie der Erzieherin gesagt habe, dass das Pipi-Machen mit Absicht passiert sei, sondern es sei das dritte Kind gewesen. Wir hatten zuerst gefordert, dass sich unsere Tochter entschuldigen muss, wenn sie das andere Mädchen ungerecht behandelt hat, als sie aber bei ihrer Aussage blieb, sie habe das nicht gesagt, haben wir erklärt, dann müsse sie sich auch nicht entschuldigen. Ich bin ein bisschen unsicher, was das ganze Geschehen betrifft. - Warum fängt meine Tochter zu weinen an, als sie von der Mutter auf diesen Vorfall angesprochen wird - hat sie ein schlechtes Gewissen? Das würde heißen, sie lügt uns an. - Das wiederum kann ich mir nicht vorstellen. - Warum sollte sie das tun? Es hätte sie keine Strafe erwartet – sie hätte sich allerdings entschuldigen müssen und das fällt ihr eigentlich nicht schwer. - Sie ist ein sehr sensibles Kind und weint schnell´- manchmal völlig unerwartet, heute z. B. als wir ihre Lieblingsbettwäsche in die Wäscherei gebracht haben. Sie dachte, ich gebe die Bettwäsche ganz weg. Manchmal weint sie auch plötzlich und völlig aus heiterem Himmel. Wenn ich nach dem Grund frage antwortet sie: „Ich vermisse die Oma so sehr.“ – Ihre Oma ist vor gut einem Jahr gestorben. – Das ist vielleicht ein anderes Thema; zurück zum „Vorfall“: War es richtig, uns in Gegenwart des Kindes anzusprechen oder hätte die Mutter zuerst einmal mit uns alleine reden sollen? – Gut – so konnte sich unsere Tochter sofort selbst verteidigen, wobei ihr das ja nicht so gut gelungen ist, da auch Tränen geflossen sind. Danke für Ihren Rat
Mitglied inaktiv - 25.03.2007, 11:00