Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Verwöhnen?(leider etwas länger)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Verwöhnen?(leider etwas länger)

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Hallo Frau Schuster, heute beim Mittagessen hat sich bei uns ein "Szenario" abgespielt, das ich Ihnen gerne einmal schildern möchte, da es so oder so ähnlich öfter vorkommt. Es gab Nudeln und meine 2jährigen Zwillinge bekamen je eine Kuchengabel zum Essen. Ich nahm natürlich eine normale Gabel. Auf einmal wollte mein Sohn meine Gabel. Meine Tochter wollte dann natürlich auch so eine. Als sie die bekamen, waren sie total zufrieden. Jetzt frage ich mich aber doch, ob ich sie damit verwöhne, dass ich ihnen solche Wünsche erfülle und sie irgendwann glauben, ich brauche nur etwas quengeln, dann bekomme ich, was ich will. Natürlich gebe ich ihnen nicht bei allem, was sie wollen nach. Aber beim Essen kann es schon sein, dass zum Schluss für jeden 2 Becher mit verschieden Getränken auf dem Tisch stehen ;-) Mich würde Ihre Meinung zu diesem Thema interessieren. Beim Thema Gabel fällt mir gerade noch etwas ein. Glauben Sie, dass 2jährige schon mit einer gabel essen können ohne sich zu verletzten? Ich glaube das schon, zumal ich ja auch immer dabei bin, wenn sie selbige in der Hand haben. Kürzlich waren meine Eltern und eine Freundin mit ihrer ebenfalls 2jährigen Tochter zu Besuch. Die Kinder aßen, meine mit Gabel, die kleine Besucherin mit einem Löffel, alles okay. Auf einmal nahm meine Mutter meinen Kindern die Gabeln weg und tauschte sie gegen Löffel aus. Meine Freundin sagte zu ihr: "Das kann man gar nicht sehen, oder?" Ich war völlig baff, wütend auf die Einmischung meiner Mutter und den Kommentar meiner Freundin. Wären wir alleine gewesen, hätte ich meine Mutter zurecht gewiesen, verzichtete aber darauf, um sie vor dem Besuch nicht bloß zustellen, nur hatte sie das leider mit mir zuvor auch getan. Ich muss zur Erklärung dazu sagen, dass meine Kinder schon sehr früh alleine aßen und es wirklich schon gut können. Auch dazu wüsste ich gerne Ihre Meinung. Vielen dank im Voraus! Claudia


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Hallo Claudia Dass die Beiden mit der gleichen Gabel essen möchten wie Sie, ist durchaus verständlich, wenn Sie bedenken, dass die Kleinen besonders viel durch Nachahmung lernen, während sie sich gleichzeitig verstärkt an ihrer vertrautesten Bezugsperson orientieren. Ziehen Sie selbst aus diesem Vorfall die Konsequenzen und decken Sie bitte für die Kinder den Tisch genauso, wie für Sie. Mit Verwöhnen hat dieses Handeln -wie Sie sicherlich erkennen können- gar nichts zu tun. Die Auswahl des Getränks sollten Sie vor Beginn der Mahlzeit jedes Kind für sich treffen lassen und anschließend auch dabei bleiben mit der Begründung, dass sich Jede(r) das Getränk selbst aussuchen durfte. Stellen Sie Milch, Wasser, Saft o.Ä. in entsprechendem Behälter zur Auswahl, können Sie nach dem entsprechenden Fingerzeig auch den Becher entsprechend füllen. Mit ihren 2 Jahren hätten Ihre Beiden schon von sich aus die Gabel abgelehnt und wie das andere Kind einen Löffel haben wollen, wenn sie sich im Umgang mit diesem Besteck unsicher gefühlt hätten. Informieren Sie beim nächsten, derartigen Vorfall Ihre Mutter möglichst liebevoll darüber, dass die Beiden den Umgang mit Besteck schon häufig geübt haben und Damit relativ sicher umgehen können und auch wollen. Liebe Grüße und: bis bald?


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Also dass würde ich wirklich nicht verwöhnen nennen !!! Warum solltest Du den beiden nicht eine normale Gabel geben !???? Nochdazu wenn sie recht gut damit umgehen können !!! Mit einer Kuchengabel piekst man sich übrigends genauso wie mit einer normalen Gabel - also wenn die beiden mit der grossen essen wollen - warum nicht ?? Dass ist auch sicher kein Verwöhnen !!! Ist doch toll wenn sie sich da bemerkbar machen - dann musst Du sie auch nicht umgewöhnen usw. Unterschiedl. Trinken ist meiner Meinung nach auch o.k. - trinkst Du und Dein Mann immer das gleiche ?? Wir trinken auch - der eine Wasser der andere Limo und später evtl. auch noch Saft oder Wein, das finde ich echt total normal !! MAch Dir da mal keinen Kopf !!!! Auch dass deine zwei eben mit der Gabel essen und nicht mit dem Löffel !! Ist doch toll wenn sie es schon können !!! Du wirst dass ja selbst am besten wissen ob sie ständig Wunden im Mund haben oder nicht. Dass finde ich schon dreisst sich da vor dem Besuch einzumischen bzw. sich da mit dem Besuch zu verbünden !! Ich würde meine Mutter auf sowas bei passender Gelegenheit nochmal ansprechen !!! Du machst dass schon richtig !!! Liebe Grüsse Sylvie P.S.: Schön, dass sich auch andere solche Gedanken machen wie ich ;o)) Dein Beitrag hätte von mir sein können nur mit anderen Situationen


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Verstehe Dein Problem bzw. das Deiner Mutter nicht. Erstens sollte man Kinder bei jedem Entwicklungsschritt unterstützen und ihnen auch etwas Individualismus zugestehen. Wenn Deine Mutter Dich bittet ihr bitte ein anderes Besteck zu geben und etwas anderes zum trinken kämst Du doch auch nicht auf die Idee "NEIN" zu sagen, sondern würdest Ihren WÜnschen entsprechen. Warum also bei Kindern nicht? Kinder müssen respektiert werden um Respekt zu lernen. Warum soll ein Kind nicht mit der Gabel essen? SO groß ist die Verletzungsgefahr auch nicht, und wenn doch ist es immer eine Erfahrung wert. Servus Karin


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Einen Wunsch abzuschlagen, macht doch nur Sinn, wenn es einen erklärbaren Grund gibt. Kuchengabel oder richtige Gabel, das eine ist ja nicht besser oder schlechter als das andere. Beim Trinken würde ich auch nur eingreifen, wenn sich die Kinder mit dem Trinken den Bauch füllen und nahcher nichts mehr essen, ansonsten ..... (unsere Rekord waren mal 4 Becher, aber das würde ich ncith mehr machen). Ich denke man sollte nicht zu viele Optionen geben und auch klar machen, dass die Entscheidung eines Kindes dann auch gilt und nicht gleich wieder was anderes (also wenn Du jetzt Wasser anbietest, sie aber Apfelsaft wollen, würde ich dann dabei bleiben und nicht Milch bringen, wenn sie es sich plötzlich noch einmal anders überlegen). Was richtige und FAlsche Gabel angeht. Unterstütze sie, es ist doch toll. Und sie wollen ja Nachahmen und nichts lieber als wie die "Großen" sein. Meine Tochter ist 19 Monate und darf sich schon ihr eigenes brot schmieren (sie verlangt dann irgendwann Hilfe von mir, aber wehe ich mache es einfach so). Solange man dabei ist, die Verletzungsgefahr nicht zu groß ist, können Kinder auch mit sogenannten "gefährlichen" Dingen hantieren. Du machst es schon ganz richtig.


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Hallo, danke Euch allen und Frau Schuster für die Antworten. Fühle mich dadurch bestätigt! Liebe Grüße Claudia


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