Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Verweigerung

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Verweigerung

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Hallo, Seit dem 30.06. bin ich von meiner 15wöchigen stationären Therapie wieder zu Hause. Meine 2jährige Tochter war mit. Heute war ihr erster Tag in ihrem "alten" Kindergarten. Sie geht in den Waldkindergarten. Normalerweise hätte ich sie in den Kindergarten gebracht, wäre wieder bis nach dem Mittagessen geblieben, und wir wären danach heim gegangen. Da ich aber um die Mittagszeit einen wichtigen, unverschiebbaren Termin hatte, sollte ihr Papa das tun. Wie gesagt, er sollte, es kam aber anders. Die Kleine weiß spätestes seit Samstag davon, dass ihr Papa kommen wird und sie in den Kindergarten begleitet. Schon da meldete sie Protest an. DAs tat sie aber generell, freute sich aber auf Papa und genoß die Zeit mit ihm. Heute morgen fing sie schon zum Anziehen an zu weinen, sagte, sie möchte lieber mit mir mit. Als Papa dann da war, kullerten die Tränen wie Bäche. Wir haben beschlossen, dass ich sie doch in den Kindergarten bringe, er sie abholt. Ich bin nach 2,5h gegangen, mein Termin war mir wichtig. Es klappte letztlich ohne Tränen. Sie hatte jedoch vorher kurz gedacht, ich wäre einfach gegangen und rannte Panisch zum Gartentor und schrie richtig änstlich schrill "Mama, meine Mama". Ich war aber gerade mit einem anderen Kind im Spielzeugschuppen. Jedenfalls konnte ich letztlich gut gehen. Sie ist dann mit einer Fachkraft auf die Toilette Pipi gegangen, hat mir glücklich gewunken, tschüß gesagt. Nach meinem Termin sehe ich auf meinem Handy, dass der KiGa oft angerufen hat. Als sie mich erreichten stellte sich heraus, dass ich zum KiGa kommen sollte, weil sich die Maus weigerte mit Papa mitzugehen. So hab ich sie dann abgeholt und der Papa stand da wie ein trauriger begossener Pudel. Sie hat auch immer gesagt, Papa soll gehen. Das hat mir auch sehr weh getan und ich habe ständig überlegt, welchen Fehler ich begangen habe. Ihr Papa hat sie 10 Tage hintereinander in der Klinik besucht und sie liebt ihn eigentlich heiß und innig. Sie hat zwar immer gemurrt, wenn sie von mir weg sollte, aber sie hat die Zeit genossen. Sie drückte auch heute den Papa und lachte mit ihm. Eine Erzieherin schaute sich mit ihr und ihm ein Buch an als ich kam. Die Kleine hat sie nicht gehen lassen (sie wollte die anderen Kinder schlafen bringen, hätte sie auch mitgenommen, aber sie wollte sich nicht hinlegen), er durfte sie nicht anfassen und sie wollte nicht alleine mit ihm sein. Wir waren die gesammte letzte Woche, seit wir wieder da, sind täglich bei ihrem Papa. Ich selbst verstehe mich wieder gut mit ihm, erzähle ihr nie etwas schlechtes, freue mich darauf ihn zu sehen. Von daher scheidet für mich das aus. Selbst da wollte sie ständig mit mir selbst auf die Toilette mit. Ich verstehe so richtig das Verhalten nicht, weshalb sie sich total verweigerte. Als seine Eltern da waren, war sie zwar auch sehr anhänglich an mir, war aber offener. Ich erkläre mir das so, dass sie zur Zeit gerade mit sich zu tun hat (eine Phase?). Sie schläft etwas "schlechter", also wacht schneller und öfter auf als sonst. Sie erzählt auch oft noch von den anderen Kindern aus der Klinik. Sie hat in den letzten 3 Monaten richtig gut sprechen gelernt, so dass sie zur Zeit vollständige Sätze spricht bzw es gerade lernt. Andererseits hat sie heute auch nach Papa gefragt, als er letztlich wieder gefahren ist. Wir haben ihn dann in der Stadt nochmal getroffen, da hat sie ihn erst wieder "weggeschickt", ich habe ihn aber eingeladen mit uns kurz zum erzählen und spielen auf den Spielplatz mitzukommen. Das tat er dann auch, fuhr jedoch nach einigen Minuten wieder, schon aus gekränktem Stolz und Traurigkeit, weil er es nicht ertragen konnte, dass er nur "Statist" war. Er hatte sie auf der Schaukel angeschupst, sie meinte immer, Mama soll das tun. Sie fragte wieder nach ihm und meinte als wir dann einklaufen war, sie wollte wieder auf den Spielplatz und Papa sollte mit kommen. Ich verstehe dieses hin und her nicht so ganz. Hat sie eine Bindungsstörung? Wie soll ich denn jetzt am Günstigsten weiter verfahren? Abwarten und Tee trinken? Danke


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Hallo Ratsuchende Eine Bindungsstörung hat Ihrte Tochter meiner Ansicht nach nicht. Sie wird "nur" ein wenig Zeit benötigen, um den Papa auch mal ohne Ihre gleichzeitige Nähe zu akzeptieren, da sie in der Kur überwiegend bei Ihnen war. Bitte warten Sie geduldig ab, während Sie ihren Papa ebenfalls um Geduld bitten. Unternehmen Sie -wenn möglich- häufig Etwas zu Dritt. Liebe Grüße und: bis bald?


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