Kiane
Hallo Frau Ubbens, mein Sohn ist im Januar 7 geworden und besucht die 1. Klasse einer Grundschule mit tw. Montessoriansatz. Die Erzieherin ist also auch tw. mit im Unterricht dabei und der Hort ist in den gleichen Räumen zum Teil. Sie sieht ihn also auch im Unterricht. Er kommt sehr gut zurecht und hat keine Lernschwierigkeiten o.ä. Unser Sohn hat einen „Freund“, der nicht akzeptiert, wenn es unserem in Gesprächen oder bei kleinen Raufereien zu wild wird bzw beide versch. Meinung sind. Dann gerät unser Kind mit Sätzen wie „Hör auf“ oder Weggehen an seine Grenzen. Es kommt zum Gerangel. Nun aber das eigentliche Problem: Wenn beide befragt werden, was passiert sei, lügt der andere (laut unserem Sohn) und haut ihn damit in die Pfanne bei der Erzieherin. Dort musste sich unser Kind auch dann anhören, er würde sich nur rausreden. Vermutlich kommt es daher, dass er häufig gern genau geklärt haben will, was los war, weil er sich sonst ungerecht behandelt fühlt. Ich weiß nicht was ich meinem Kind noch raten soll. Zuhause akzeptiert er, wenn wir Grenzen setzen und daher denke ich wirklich er ist damit überfordert, den anderen Jungen zu ignorieren, wenn der nicht aufhört. Die einzige Idee war jetzt, dass er ihm generell aus dem Weg gehen soll damit es gar nicht erst zu solchen Situationen kommt. Unserem Kind vermitteln wir Eltern zuhause, dass wir hinter ihm stehen und er uns auch erzählen kann, wenn er Mist gebaut hat. Das macht er auch. Zu 100% kann man da zwar nie sicher sein... Was würden Sie dem Kind raten? Wie sollen wir uns gegenüber den Erzieherinnen verhalten (suchen von uns aus das Gespräch mit unserem Sohn gemeinsam)?
Liebe Kiane, ich kann mich den Antworten meiner Vorrednerin anschließen. Ihr Sohn macht es eigentlich schon genau richtig. Er sagt, wann es ihm zuviel wird. Als einzigen Tipp, den ich aus der Ferne beisteuern kann, ist, Ihren Sohn zu motivieren, wenn ein Stopp oder Nein nicht akzeptiert wird, wegzugehen. Grundsätzlich wird Ihr Sohn mit seinen 7 Jahren es nicht schaffen, dem anderen Kind aus dem Weg zu gehen. Auch wenn der andere Junge ihm "Probleme" bescherrt, so wird er sich von ihm magisch angezogen fühlen. Der Junge ist nämlich auch ein "Held", da er sich zur Wehr setzen kann und weiß, wie er sich in unliebsamen Situationen (klärenden Gesprächen) verhalten muss, damit er keine Konsequenzen erfährt. Sicherlich wird die Erzieherin im Gespräch einen Vorschlag machen können, wie Ihr Sohn zukünftig reagieren kann. Viele Grüße Sylvia
cube
Kurze Frage: was meinst du mit "die Erzieherin ist also ebenfalls im Unterricht anwesend"? Unser Kind besucht ebenfalls eine Monte-Schule - zusätzlich zur KL ist zeitweise eine Förderkraft anwesend - für die Kinder mit Förderbedarf. Wo passieren diese Dinge denn - in der Klasse oder in der Pause? Ich kenne es dann eben auch so, dass die Kinder angehalten sind dem gegenüber zu sagen "stop, ich will das nicht" / "stop, oder ich gehe zur Aufsicht" und dann eben zu guter Letzt "ich gehe jetzt zur Aufsicht". Wie ist das bei euch? Aber davon ab: dein Sohn sagt, der andere Junge lügt. Natürlich steht man spontan hinter seinem eigenen Kind und glaubt diesem. Das ist auch gut und richtig. Aber: ohne das euer Kind selbst lügt, muss seine Darstellung der Situation nicht unbedingt wirklich der Wahrheit entsprechen. Kinder - auch 6/7-jährige - erzählen Begebenheiten so, wie sie diese empfunden haben. D.h. es kann schon sein, dass er empfindet sein Verhalten als nicht schlimm - gleichwohl kann es eben das Verhalten des anderen Jungen provoziert haben. Ich würde auf jeden Fall mit der Erzieherin sprechen - mir auch mal ihre Version/Sicht der Dinge anhören. Kinder verhalten sich eben auch in der Schule nicht zwingend genau so wie zu Hause. Momentan kennst du nur eine Seite - und die muss eben nicht zwingend das ganze Bild darstellen.
Kiane
Hallo Cube, die Dinge, die zu bedenken nennst, habe ich größtenteils schon in meine Überlegungen einbezogen (Z.B. dass mein Kind das anders wahrnimmt). Natürlich höre ich mir erstmal die Situation aus Sicht der Erzieherin an. Die Sachen passieren meist in der Pause oder nachmittags im Hort. Sie ist tw. im Unterricht mit dabei und kennt ihn also aus versch. Situationen. Mein Kind signalisiert dem anderen schon, dass er aufhören soll, mit Stop sagen o.ä. Er ist auch mit dem and. Jungen zu den Streitschlichtern gegangen, um neutrale Personen einzubeziehen. Darauf ist er selbst gekommen. Ich wünsche mir einen Rat, was dann zu tun ist, wenn das alles nicht fruchtet... Und ich sehe mein Kind nicht als unschuldig oder unfehlbar
cube
Ich finde, dein Sohn macht das alles sehr gut und ja auch richtig. Hört der andere Junge nicht auf, finde ich, muss die Erzieherin oder KL entsprechend eingreifen und ggf. ein Gespräch mit den Eltern dieses Kindes führen! Es kann ja nicht sein, dass derjenige, der etwas nicht will, dies sozusagen ordnungsgemäß kundtut hinterher der Leidtragende ist. Ich sehe da dann aber eben auch nichts, was du tun könntest. Schließlich bist du in der Schule nicht dabei. Aus dem Weg gehen ist eine Möglichkeit - dennoch denke ich, die Aufgabe, das Problem zu klären, kann und darf nicht nur an deinem Kind hängenbleiben. Und da sehe ich dann eben die Schule in der Pflicht. Du selbst tust ja auch schon alles, was du eben als Mutter tun kannst, um dein Kind zu stärken bzw. ihm Rückhalt zu geben.
Kiane
Hab lieben Dank für Deine Antwort.
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