Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Trotz und ignorieren - ich kann nicht mehr

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Trotz und ignorieren - ich kann nicht mehr

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Hallo Fr. Schuster und an Alle, ich habe einige Fragen: 1. meine Tochter ist knapp 3,5 Jahre alt und hatte schon hin und wieder mal eine Trotzphase. Aber diesmal geht sie schon einige Monate und auf einen schönen Tag folgen sechs nervenaufreibende. Sie ignoriert wenn ich etwas sage und tut so als ob sie mich nicht gehört hat. als ob ich mit der Wand rede. Sie trödelt absichtlich und reagiert oft sehr aggressiv. Ich habe es im Guten und im Bösen versucht, mit Verboten und aufs zimmer schicken. Was kann ich noch tun? 2. Seit sie ab September im Kinderegarten ist, ist es ganz extrem. Am Anfang war siee sehr schüchtern und sie ist dort eigentlich sehr brav, nur mit einem Mädchen versteht sie sich nicht so besonders und es kommt immer wieder zu Streit, bei dem auch mal gebißen wird oder an den Haaren gezogen.Das hat mich sehr erschreckt. Sie weiß aber, was Recht und Unrecht ist, wenn ich sie frage. Ich muß dazu sagen, daß sie sich lange nicht wehrte, wenn ihr jemand was wegnahm oder sie schubste. Nun reagiert sie halt wie die anderen um sich zu wehren. Das finde ich auch nicht gut, nur wie soll sich ein 3-jähriges Kind mit anderen auseinandersetzen. Sie können ja noch nicht diskutieren und das sie immer nachgibt will ich auch nicht.. Ich habe ihr immer gesagt, wenn etwas ist soll sie zu mit kommen oder im Kindergarten zu den Betreuerinnen. Aber das macht sie nicht immer. Was soll ich ihr raten, wie sie sich verhalten soll? Ich möchte ihr auch nicht damit drohen, daß sie nicht mehr in den KG darf, wenn sie sich nicht anständig benimmt, denn wenn sie mal nicht gehen will, macht sie vielleicht absichtlich was. 3. Sie fängt an zu flunkern und Realität und Phantasie vermischen sich. Ist das normal in diesem alter und wie kann ich ihr beibringen, daß man nicht lügt. Außerdem frägt sie mich sehr oft, ob ich sie lieb habe. Bevorzugt, wenn sie etwas angestellt hat. Ich glaube sie denkt, wenn sie nicht folgsam ist und ich sie aber noch lieb habe, dann kann sie ruhig weiter unartig sein. Was soll ich ihr darauf immer antworten? Danke für die Ratschläge. Bin momentan ziemlich mit den Nerven runter und habe heute sogar geheult. Meine Tochter hat das mitgekriegt, und ich habe ihr gesagt, daß ich wegen ihr traurig bin. Weiß nicht ob da richtig war, es ist mir so rausgerutscht. Ich muß noch dazu sagen, daß ich im der 38. SSW bin und sie sich sehr aufs Baby freut, sie es aber seit Wochen nicht mehr erwarten kann und täglich öfters fragt, wann denn das Babx nun kommt. Gruß Tanja


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Hallo Tanja Auch wenn es Ihnen verständlicher Weise sehr schwer fällt:Verhalten Sie sich Ihrer Tochter gegenüber möglichst konsequent und vor allen Dingen: liebevoll. Der Eintritt in den Kindergarten ist für viele ein sehr, sehr grosser Entwicklungsschritt, der seine Zeit braucht um richtig verarbeitet zu werden. In Ihrer Familie kommt dann noch die für Ihre Tochter sicherlich noch unbegreifbare Schwangerschaft hinzu.- Das lässt sie unsicher werden und etwas unkontrolliert reagieren. Treffen Sie mit Ihrer Tochter klare Absprachen, was geschieht, wenn sie sich nicht an Ihre Wünsche hält. Trödelt sie z.B., kann Sie nicht mehr mit Ihnen frühstücken, muss sie im Schlafanzug mit zum Einkaufen, usw. Bleiben Sie in diesen Absprachen konsequent, wird sie bald gemerkt haben, dass es Grenzen und Regeln gibt, die Alle einzuhalten haben. Da Sie wahrscheinlich auch auf Grund Ihrer Schwangerschaft ein recht schwaches "Nervenkostüm" haben, ist es vielleicht sinnvoll, eine Nachbarin, Freundin, Bekannte zu fragen, ob sie regelmäßig für 2Stündchen Ihre Tochter betreuen kann. So haben Sie noch ein wenig Zeit für sich (die Sie auch ganz persönlich für sich nutzen sollten), und können Ihrer Tochter wesentlich gelassener und verständnisvoller gegenübertreten. Es ist schon eine Menge, was da an Neuigkeiten auf Ihre Tochter, auf Sie und auf die ganze Familie "einstürzt"!- Lassen Sie mal "Fünfe gerade sein" und betrachten Sie die Dinge so gelassen wie möglich. Je ruhiger Sie der kommenden Zeit entgegensehen, umso stressfreier wird sie sein und umso schneller wird sich Alles schon wieder zu aller Zufriedenheit einspielen. Kopf hoch und: bis bald?


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