Starkes Fremdeln und Entwicklungsstillstand

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Starkes Fremdeln und Entwicklungsstillstand

Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist jetzt 17 Monate alt. Als er mit 14 1/2 Monaten mit dem Laufen anfing, fing er auch das starke Fremdeln an. Er fremdelte vorher schon, aber eher normal. Inzwischen darf ihn nicht einmal mehr meine Nachbarn nahe kommen, geschweige denn der Papa. Er fängt dann sofort an zuschreien und klammert sich an mir fest. Dieses Klammern ist inzwischen sehr schlimm geworden. Wenn ich die Wohnung zum Wäsche waschen verlassen möchte, bin ich förmlich dazu gezwungen ihn mitzunehmen, obwohl der Papa da ist. Wenn ich dann ohne ihn gehe, dann heult er ganz jämmerlich, was man bis in den Keller hört :-( Wenn ich ihn mitnehme, dann muss ich ihn auch ständig auf den Arm nehmen, als ob er sich vergewissern würde, dass ich ihn wirklich mitnehme?!? Also normal ihm zusprechen und sagen, dass ich ihn mitnehme und er alleine in den Flur schon mal vorläuft, ist einfach nicht drine. Das Selbe haben wir auch, wenn wir spazieren gehen wollen. Kaum setze ich ihn ab, fängt er anzuschreien und quengeln. Dabei bleibt er dann nach wenigen Schritten stehen und will von mir getragen werden. Seid er halt angefangen hat zu Laufen und das Fremdeln so stark geworden ist, hab ich auch das Gefühl, dass mein Sohn weniger spricht. Zu dem Zeitpunkt sprach er ca 12 Worte und jetzt kommt nur noch: Mama, Papa, Ja und Nein. Es hat auch sehr stark zugenommen, dass er seinen Arm ausstreckt und einem Ton von sich gibt,um nach Etwas zu bettelt/ zu verlangen. Inzwischen hab ich das Gefühl, dass er in der Hinsicht des Sprechen-lernens stehen geblieben ist. So als würde er sich nicht trauen. Wenn wir zum Mutter-Kind-Turnen gehen, dann zeigt er aber keine Ängste die Hinternisse zu meistern, wobei er das Klettern total liebt. Er kommt auch einigen Dingen immer wieder bei mir an, welche ich ihm dann z. B. zusammenbauen soll, obwohl er das selber kann. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen könnte. Egal wie oft ich ihm sage, dass ich doch gleich wieder da bin und alles gut ist, trotz allem wird es nicht besser. Das Wort "weg" darf ich auch nicht mehr sagen oder gar meinen Wohnungschlüssel anfassen, ohne das er gleich in Panik ausbricht und schreit/heult. Ich weiß nicht, wie ich mich da verhalten sollte. Ich hoffe sooo sehr, dass sie uns helfen können, damit es etwas ruhiger wieder bei uns zuhause zugeht. Vielen Dank

von miramara am 17.04.2013, 22:36



Antwort auf: Starkes Fremdeln und Entwicklungsstillstand

Hallo miramara Bitte kommen Sie so gut es geht dem Wunsch Ihres Sohnes nach Ihrer Sicherheit vermittelnden Nähe nach. Nehmen Sie ihn z.B. an die Hand, wenn Nachbarn o.Ä. sich Ihnen nähern und informieren Sie Ihren Sohn KURZ über das Warum. Regen Sie zunächst Ihren Sohn zu einer ansprechenden Aktivität an, bevor Sie sich einer eigenen Beschäftigung zuwenden. Loben Sie seine "Größe, Selbstständigkeit, Hilfsbereitschaft" und lassen Sie sich von ihm mit eigenem Putztuch, ein paar Wäscheklammern usw. "helfen". Jedes Lob regt bekanntlich zu weiterem, eigenständigen Tun und zu mehr Zufriedenheit an. Zeigt er auf Dinge, die er haben möchte, reagieren Sie mit Fragen wie: Was möchtest du denn?" Solange Sie quasi seine Gedanken lesen, braucht er sich nicht bemühen zu sprechen.:-) Zunehmend wird er sich wieder von Ihnen lösen und sich auch selbst zu beschäftigen suchen, sobald er zu seiner sicheren Orientierung zurückgefunden hat und sich mit Ihrer Unterstützung (viel Lob) sein Selbstwertgefühl stärken konnte. Viel Erfolg, weiterhin viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 18.04.2013



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