Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Spielgruppe verlassen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Spielgruppe verlassen?

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Liebe Frau Schuster, ich bin z.Zt. sehr zwiegespalten bezüglich der Situation in der Spielgruppe, die mein Sohn besucht. Vielleicht schildere ich kurz, worum es geht. Ich besuche seit gut 1 Jahr mit meinem Sohn eine Spielgruppe. Mein Sohn ist jetzt 26 Monate alt. Wir haben in dieser Gruppe seit ein paar Wochen eine neue Leitung. Mein Problem ist nun, dass ich große Probleme mit der Art des Umgang dieser Leitung mit den Kindern habe. Das beginnt damit, dass die Leiterin ständig in einer ungeheuren Lautstärke die Kinder ermahnt, etwas zu lassen oder zu tun. Ich fühle mich manchmal eher auf einen Kasernenhof mit einer gereizten Oberfeldwebelin versetzt denn in einer Spielgruppe für Kleinkinder. Wenn die Kinder wirklich mal Unsinn machen, steigern sich Lautstärke und Ton der "Ermahnungen" um ein Vielfaches. Dazu kommt, dass den Kindern kaum Raum gelassen wird, frei und ungehemmt zu spielen. Ständig wird dirigiert, gezeigt, ermahnt (wenn z.B. das Interesse am Spiel erlischt). Meine Vorstellungen vom Umgang mit Kindern unterscheiden sich tief greifend von denen dieser Leiterin. Ganz störend empfinde ich, dass die Leiterin - auch wenn eine Mutter ihr Kind bereits angesprochen hat - das "erzieherische" Wort an sich reisst. Ich denke mal, sie möchte die Gruppe "in ihren Griff" bekommen. Das alles stört mich ganz gewaltig. Ich habe wirklich einen lieben, aufgeschlossenen und aufgeweckten Sohn, den ich liebevoll und mit viel positiver Ermunterung zu erziehen versuche. Ich habe inzwischen schon jedesmal Magenschmerzen, wenn ich aus dieser Gruppe mit meinem Sohn nach Hause komme. So sehr stresst mich die ganze Art und Atmosphäre. Ihn scheint es hingegen eigentlich gar nicht nahe zu gehen. Er ist weiterhin fröhlich bei der Sache. Mir allerdings sträuben sich immer vor Ärger die Haare, wenn er wieder mal angeraunzt wird oder in seinem Spiel gestört wird. Deshalb bin ich ja in einem solchen Dilemma, ob ich diese Gruppe verlassen soll. Ich möchte meinem Sohn ja nicht eine schöne (und das habe ich immer von einer Spielgruppe erwartet) Gelegenheit des Zusammenseins mit anderen Kindern nehmen. Haben Sie irgendeinen Rat für eine solche Situation? Bitte entschuldigen Sie die Länge meines Textes! Fynna


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Hallo Fynna Die Gruppe zu verlassen ohne den Versuch einer Klärung der jetzigen Situation halte ich für unklug, da Ihrem Sohn die Kinder, zu Denen er innerhalb dieses Jahres Kontakte geknüpft hat, sehr gern zu haben scheint. Geht es denn den übrigen Eltern ähnlich wie Ihnen? Vielleicht können Sie gemeinsam bei einem gemütlichen Kaffestündchen oder einem Elternabend mit der Leiterin sprechen um ihr zu sagen, wie die vorherige Gruppen-Leiterin auf die Kinder eingegangen ist. Sicherlich ist es auch in ihrem Sinne, dass die Kleinen nicht ständig zwischen unterschiedlichen Erziehungsmethoden hin- und hergerissen werden.- Außerdem wird sie auf diese Weise erklären und begründen müssen, warum sie auf diese dominante Tour die Gruppe zu führen beabsichtigt. Das Verlassen der Gruppe sollten Sie nur als allerletzten Ausweg ansehen -im Interesse Ihres Sohnes-. Erholsames Wochenende und: bis bald?


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Hallo - ich las gerade Deinen Beitrag! Ich wüßt auch nicht was ich denn an deiner Stelle machen würde -Aber: Wenn es diese Gruppe doch schon länger gibt, kennst du doch die anderen Eltern auch privater. Wie finden die denn die "neuen" Methoden? Vielleicht ist es ja nicht nur DEIN Gedanke sondern anderer auch - eine muß leider immer den Anfang machen, udn wenn du gehst- dann gehen vielleciht mehr und dann ... Wäre doch schade, denn die Gruppe ist ja toll! Vielleicht kann man gemeinsam was klären oder BESSER: du könntest Deine Einwände einmal mit der Leiterin seperat ( um ein Gespräch bitten) klären. Denn wenn du dich ja sowiso fürs "Gehen" entscheiden solltest, könntest du ja nur gewinnen! Ein Versuch ist es wert!!! Und wenn man sachlich bleibt, kann sie die Kritik auch annehmen können. Vielleicht weiß sie ja gar nicht, dass sie sich einmischt in die Maßnahme der Eltern (sprich wenn Mutter mit Sohn schon ein Ernstes Wort gesprochen hat): Manchmal ist ein solchen Feedback auch sehr hilfreich!!! Und deinem Sohn macht es Spass - das kannst und solltest du Ihr auch unbedingt mitteilen!!! Ich hoffe so kannst du einiges mit ihr klären. Meld dich doch wieder wie es so läuft! Tanja


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Hallo Fynna, ich würde diese Gruppe verlassen. Wo bleibt die Entfaltung, Kreativität der Kleinen, wenn so eine Gouverante ständig einen Feldwebelton anschlägt? Mich würde es nicht wundern, wenn sie irgendwann ein Megaphon braucht, weil keines der Kinder mehr auf sie hört.


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Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Ich werde noch einmal intensiv darüber nachdenken, ob ich von solch einem Gespräch einen positiven Effekt erwarten kann (mit ihren eigenen Kindern geht die Leiterin genauso um. Kann da eine große Veränderung zu erwarten sein?). Wenn ich von der Gruppe als erste (und vielleicht einzige) grundlegende Kritik übe, schließe ich meinen Sohn möglicherweise "auf kaltem Wege" aus der Gruppe aus. Ich bin mir einfach nicht im Klaren, ob ich einfach seltener hingehen und dann die Ohren auf Durchzug schalten sollte....Obwohl es ja irgendwie auch ganz schön feige und verlogen wäre. Grüße Fynna


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