Guten Tag Frau Schuster, wir sind am Verzweifeln und wissen uns nicht mehr zu helfen. Unser Sohn (7 Jahre) hat vor einigen Monaten damit angefangen, mir (Mutter) Geld aus dem Geldbeutel zu nehmen. Zunächst waren es Scheine 10 oder 20 Euro. In der Regel vor der Schule und hat diese dann auf dem Schulweg in Süßes oder Sammelbilder etc. umgesetzt. Ich hatte es natürlich immer am Vormittag gemerkt und ihn nach dem Nachhausekommen zur Rede gestellt. Das kam 2x vor und er hat immer bereut und versprochen es nicht mehr zu tun. Das Geld hat er natürlich von seinem Taschengeld zurückgezahlt. Die Versprechen klangen immer glaubwürdig und auch wir haben gehofft, dass die Sache erledigt ist. Wir hatten das Geschehene auch bei der Kinderpsychologin angesprochen und diese riet uns, kein Geld offen herumliegen zu lassen bzw. mir meinen Geldbeutel/Handtasche so zu verstauen, dass er nicht mehr dran kommt. Das haben wir dann eine Zeitlang so gemacht – meistens – denn gelegentlich hab ichs abends einfach vergessen. Dann ist er dazu übergegangen, nur noch Münzen zu nehmen, weil er dachte, es fällt nicht auf. Er ist jedoch zum einen recht ungeschickt und zum anderen merke ich auch, wenn er plötzlich Sachen hat, die vorher nicht da waren und sein Taschengeld noch vollzählig ist. Wesentlich ist auch, dass er eigenes Taschengeld zur freien Verfügung hat und auch jederzeit darauf zugreifen kann. Trotzdem lässt er es liegen und bedient sich bei mir. Auf die Frage, warum er das tut, sagt er, er wisse nicht warum er immer wieder so schlimme Sachen macht. Wir haben ihm erklärt, dass er sein eigenes Geld frei verwenden kann. Er muss halt entscheiden, ob er sein Taschengeld für irgendwelchen Unsinn ausgibt (z.B. Sammelbilder) oder ganz oder teilweise für etwas Größeres spart. Inzwischen bin ich mir sehr sicher, dass er genau weiß, dass diese Bilder Unsinn sind und er sein Geld lieber für Spielsachen sparen möchte. Deshalb nimmt er für den Unsinn lieber mein Geld. Im Prinzip hat er mit das auch bestätigt. Wenn ich ihn ertappe, streitet er so lange ab, bis er merkt, dass ich ganz genau begründen kann, warum ich es weiß und erst dann gibt er es zu, bricht in Tränen aus und bereut alles. Bei der letzten „Aktion“ haben wir ihm dann gesagt, dass wir bei nächsten Mal mit ihm zur Polizei fahren. Er hat geschworen, dass er nichts mehr nimmt. Nun habe ich ihn gestern erwischt, wir haben an die Polizei erinnert und heute Morgen hat er schon wieder zugegriffen. Frisch ertappt wirft er sich wieder weinend auf den Boden und schreit „na toll, jetzt machen wir morgen keinen Ausflug“ und „ich will nicht zur Polizei“ und „ich laufe weg“ etc. Wir haben ihm gesagt, dass wir die Polizei telefonisch informiert haben und sie sich alles notiert hat und beim nächsten Anruf kämen sie vor. Die Drohung mit der Polizei war sicher nicht klügste Lösung, aber wir haben auf die abschreckende Wirkung gehofft und waren/sind völlig ratlos. Was können wir tun? Die Kinderpsychologin hilft nicht weiter. Liebe Grüße Emily
von misseulalia am 16.03.2012, 14:02