Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Sensiblen 4-Jährigen stärken

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Sensiblen 4-Jährigen stärken

Marylin

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Hallo! Ich habe eine Frage zu folgender Situation, da ich nicht genau weiß wie ich mich richtig verhalten soll, um meinen Sohn zu stärken. Mein Sohn ist gerade 4 Jahre alt geworden und ein wirklich toller, sehr sensibler Junge. Wir waren die letzte Woche für 5 Tage bei Freunden zu Besuch. Deren Tochter (4 1/2) ist oft sehr gemein. Generell zu anderen Kindern. Auch bei Erwachsenen recht respektlos und sehr trotzig. Oft sehr schlecht gelaunt. Immer in Angst nicht das gleiche oder genauso viel wie andere zu bekommen. Ganz schlecht im teilen. Teilweise haben die beiden ganz toll miteinander gespielt und wir haben viel unternommen. Aber von jetzt auf gleich hieß es dann oft “Du bist nicht mehr mein Freund“, “Das ist meins und du darfst das nicht haben“, “Du darfst nicht in mein Zimmer“, “Papa und ich gucken nachher wieder Video, aber du darfst nicht“. Generell egal bei was, ob Eis essen oder in den Zoo, es kam “Du nicht!“. Auch wenn sich mein Sohn dann ihrem kleinen Bruder zugewandt hat und die zusammen gespielt haben, ging sie dazwischen und hat beide fertig gemacht. An sich ist das ja durchaus normal bei Kindern. Aber mein Sohn ist immer tief traurig, kommt weinend zu mir und nimmt sich das total zu Herzen, anstatt dagegen zu halten oder es zu ignorieren. Wie verhalte ich mich denn am besten, um ihm Sicherheit zu geben? Und wieso ist sie so extrem in ihrem Verhalten? Woher kommt diese Angst, dass andere mehr oder besseres bekommen als sie oder ihr Sachen wegnehmen könnten? Sie wächst genauso wie mein Sohn sehr behütet auf und es herrscht ein liebevoller Umgang zu Hause. Mir bricht das fast das Herz meinen Sohn so verzweifelt zu sehen. Was kann ich tun, um ihn für solche Situationen besser zu wappnen? Und was sagt man zu dem Mädchen? Vielen Dank für Ihre Einschätzung und viele Grüße!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Marylin, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin anschließen und kann dem nichts mehr hinzufügen, außer, dass die Freundschaftsbekundungen bzw. Aussagen, wie "Du bist nicht mehr mein Freund" soviel heißt, wie "Jetzt möchte ich nicht mehr mit dir spielen, sondern lieber mit Mama (oder Papa oder Bruder). Gerne aber später wieder". Viele Grüße Sylvia


cube

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Naja, da kommt ein fremder Junge in Haus und nicht nur für ein paar Stunden - nein, der scheint ja plötzlich dort zu wohnen ;-) In dem Alter kann ein Kind noch nicht so abschätzen, was ein paar Tage sind. Ich vermute, sie wollte nur klar machen, das das ihr zu Hause ist, ihr Papa, ihr Spielzeug, ihren Bruder etc. Das mag nicht nett sein - aber nachvollziehbar. Und es hängt eben auch vom Charakter ab. Egal, wie "gut" erzogen wird - jeder Mensch hat eben auch seinen eigenen Charakter mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Übertrieben auf seine Dinge & Personen zu achten hat oft gar nicht mit Unfreundlichkeit oder so zu tun - oft eher mit Unsicherheit. Der gleichen Unsicherheit, die dein Sohn dabei hatte. Sie zeigt das in "Bissigkeit", er mit Enttäuschung etc. Geht das Mädchen zB hin und stört das Spiel zwischen deinem Sohn und dem kleinen Bruder, kannst du hingehen und sie darauf hinweisen, das sie gerne fragen könne, ob sie mitspielen kann, ärgern soll sie bitte unterlassen. So merkt dein Sohn, daß du auf seiner Seite bist und er bekommt auch mit, was er selbst sagen kann. Ansonsten kannst du nicht so viel tun, außer Verständnis zu zeigen und mit ihm darüber zu sprechen, wie er sich fühlt, ob er das Verhalten des Mädchen (oder wem auch immer) gut findet und was er meint, was er das nächste Mal sagen/machen könnte. Dabei kannst du ihm eben auch Vorschläge machen, wie er reagieren könnte.


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