Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Seinen Ärger und frust läßt er an mir aus!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Seinen Ärger und frust läßt er an mir aus!

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Hallo Frau Schuster! Am 10.03.03 habe ich schon mal unter der Frage "Wann kann ich endlich wieder schlafen?" einen Rat bei Ihnen gesucht. Erst einmal möchte ich Ihnen sagen, daß ich seitdem erst mal unseren Sohn bei mir schlafen lasse und es klappt schon viel besser. Aber ich habe noch ein weiteres Problem, wo ich einfach nicht weiß, ob er damit zusammenhängt. Mein Sohn hat seit mehreren Wochen die Angewohnheit, allen Ärger an mir auszulassen. Egal, was passiert (ob ich "Nein" sage, oder er sich mit jemanden gestritten hat, mit einem Kind auf dem Speilplatz nicht teilen möchte, er geht wie eine Furie auf mich los und fängt mich an zu hauen unf zu beissen. ich habe schon viele Bisswunden davongetragen und ich habe es langsam satt, mir immer wieder die Schmerzen zufügen zu lassen. Das Schlimmste ist das er mich dann mit Schimpfwörtern betitelt (Z. B. Du Alte), die mich dann sehr verletzen. ich habe mit ihm mehrfach gesprochen und er hat mir immer wieder versichert, es nicht mehr zu tun, aber in den nächsten 5 Minuten ist es wieder vergessen. Ich habe es mit schimpfen probiert, aber nichts will helfen. Auch anderen Kindern ist er manchmal etwas komisch. Wenn seine freunde bei uns zu Hause ist und sich zum Beispiel verabschiedet, dann umarmt er sie, aber im nächsten Moment schaut er sie mit so einem Bösen Gesicht an, daß auch ich manchmal davor erschrecken könnte. Mein Sohn hat eigentlich sehr spät damit angefangen, Kontakt zu anderen Kindern zu haben, daher kann ich verstehn, daß er damit oft noch Probleme hat. Da ich kaum Mütter mit Kindern in seinem Alter kenne, versuche ich das mit Spielplatzbesuchen oder Einladungen der Kinder, die er kennt, wieder auszugleichen. Aber nun wieder zu meiner ursprünglichen Frage. Wie kann ich meinem Sohn helfen? Wenn ich ihn frage, warum er so reagiert (mich haut und beisst usw. ) sagt er entweder garnichts oder antwortet nur, daß er einfach darauf Lust hat. Im nächsten Moment entschuldigt er sich aber dafür, wenn er merkt, daß er mir damit weh getan hat. Wenn ich merke, daß Mein Sohn verärgert ist, dann versuche ich eigentlich immer direkt die Situation aufzufangen, indem ich ihn frage, warum er so wütend ist. Aber das klappt halt nicht immer. Und manchmal kommt das für mich auch so überraschend, daß ich gar keine Möglichkeit mehr habe zu reagieren. Auch seinen Großeltern ist er im Moment so gegenüber. Kein Hauen und beissen, aber es kommen so Sprüche wie"Laß mich" oder ähnliches. Wenn ich auch oft versuche, mit meinem Sohn zu sprechen, dann hält er auch oft seine Ohren zu und sagt mir, daß ich ihm nichts mehr sagen soll. ich weiß, daß man mit Schimpfen; bestrafungen nicht sehr weit mit kommt, aber ich komme mit Reden einfach nicht mehr weiter. Können Sie mir nicht noch mal einen Rat geben? Ich bin einfach ratlos, aber an erster Stelle möchte ich meinem Sohn behutsam aus dieser verzwickten Situation helfen, denn ich glaube, daß es ihm im Endeffekt mit dieser Art und Weise, wie er mit seinem Ärger und seiner Wut umgeht, noch schlechter geht als mir. Danke nochmals, Kiki


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Hallo Kiki Mit Ihrer Vermutung haben Sie wahrscheinlich recht: Ihr Sohn wird einfach nicht wissen, wie er seine Gefühle und Bedürfnisse auf andere Art zum Ausdruck bringen kann. Da er ganz besonders bei seiner vertrautesten Bezugsperson -nämlich bei Ihnen- sich Hilfe erhofft, tut er Alles um Ihre umgehende und helfende Aufmerksamkeit zu erreichen. Damit zeigt er seine innere Unsicherheit ohne Sie wirklich verletzen zu wollen. Da Kinder sich -wie gesagt- am Vorbild orientieren, sollten Sie Augen- oder Körperkontakt zu ihm aufnehmen, bzw. seine Hände sanft festhalten und ihm so gelassen wie möglich mitteilen, dass und warum Sie weder das Hauen noch das Beißen, Treten... mögen oder gar zulassen werden. Dann bieten Sie ihm eine Handlungs-Alternative an, sodass er seinen Ärger auf andere Weise rauslassen kann; etwa an einem Ballspiel, einem Wutkissen, einem (selbst gefertigten) Musikinstrument, durch eine gezielte Kissenschlacht mit Ihnen, o.Ä. Nehmen Sie ihn ggf. liebevoll in den Arm um ihm erst einmal zu erklären, was für Schimpfworte er da gerade gesagt hat. Meist hat er diese Worte irgendwo aufgeschnappt ohne deren Bedeutung überhaupt zu kennen. Zeigen Sie Verständnis für seine eigene Unsicherheit. Liebe Grüße und: bis bald?


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Mir fällt gerade noch etwas ein. Mein Sohn verhält sich nur so, wenn ich dabei bin. Mir wurde schon oft gesagt, daß mein Sohn wie ausgewechselt ist, wenn ich nicht dabei bin. Egal, ob im Vorkindergarten, wenn er mit meinem Mann zusammen ist oder er bei seinen großeltern ist. Wenn ich anwesend bin, kommen wieder diese Angewohnheiten zurück. (Nicht immer, aber immer öfter).


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Mein Sohn verhält sich in meiner Abwesenheit ganz anders. Egal, ob er in den Vorkindergarten geht, oder mit meinem mann zusammen etwas unternimmt, oder bei den großeltern ist. Wenn ich nicht dabei bin, ist mein Sohn wie ausgewechselt. Sobald ich da bin, habe ich das gefühl, er hat einen Freifahrtschein für schlechtes Benehmen. (Nicht immer, aber immer öfter).Natürlich benimmt er sich auch, wenn ich dabei bin, aber diese trotz und Wutattaken kommen immer wieder vor. Wenn ich nicht anwesend bin, bleibt es aus.


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