Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Rituale und Grenzen setzen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Rituale und Grenzen setzen?

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Guten Tag, liebe Frau Schuster, nun möchte ich mal kurz mein "Leid" klagen. Meine kleine Maus wird nächste Woche 5 Monate und ich hab das Gefühl das sie mich schon ganz schön im Griff hat. In den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass sie sehr oft meckert und schimpft wenn ich sie mal ablege. Auch wenn sie Abends ins Bettchen geht ist das Geschrei groß. Zum schlafen geben wir ihr immer den Nuckel. Nun hat sie es sich angewöhnt ihn von selbst rauszunehmen und dann loszubrüllen. Sie weiß dann es kommt die Mama und steckt ihn wieder rein. Mit der Angewohnheit Nuckel bin ich echt unglücklich aber sonst hätte sie den Daumen genommen und ich war bzw. bin der Meinung das man den Nuni schneller abgewöhnen kann. Ich muß dazu sagen, daß ich sie noch voll stille. Das heißt ich muß auch nachts leider alle 2-3 stunden ran und bin über jede Minute froh wenn ich sie mal ablegen könnte. Schlafen tut sie tagsüber kaum. Man kann ja was verpassen. Testet sie jetzt mit ihrem Meckern und weinen schon ihre Grenzen aus? Was kann ich tun, das sie sich auch selber mal beruhigen kann bzw. nicht gleich losbrüllt wenn ich sie ablege. Auch das zu Bett bringen ist eine Qual. Da kommt dann wieder die Sache mit den Nuckel das raus und reinstecken. Ich gehe mit ihr ins Schlafzimmer zieh ihr den Schlafsack an und erzähle so jetzt gehst du schlafen, da weint sie schon, Dann machen wir die Spieluhr mit Schlummerlicht an und schauen gemensam noch ein bissl zu wie die bärchen tanzen, dann leg ich sie hin und geb ihr noch nen gute Nacht Kuss. Meistens saß ich immer an ihrem Bett, gab ihr den Nuckel usw bis sie eingeschlafen ist. Hab sie aber nicht mehr hochgenommen zwischendurch. Nun möchte ich aber nicht jeden Abend solange an ihr Bett sitzen und warten bis sie eingeschlafen ist sondern am liebsten das sie allein einschläft. Ist das noch zu früh mit 4,5 Monaten? Soll man schon regelmäßig, also immer zur gleichen Zeit die Mäuse ins Bett bringen oder noch nach Bedarf? Sie geht meistens zwischen 19 und 20 uhr ins Bett. Entschuldigung für den langen Text. Ich hoffe Sie können mir einen guten Tipp geben. Vielen lieben Dank und einen schönen Tag. Nicole


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Hallo Nicole Ihre Tochter hat Sie noch überhaupt nicht im Griff, da sie nur ihre Bedürfnisse zu befriedigen sucht -ohne irgendwelche Hintergedanken-. Es ist nur allzu verständlich, dass sie am liebsten ununterbrochen Ihre körperliche Nähe und Wärme spüren möchte, die Sie ihr gut 9 Mon. selbstverständlich gegeben haben. Da Sie glücklicher Weise stillen: der Nuckel kann das Saugen an Ihrer Brust niemals ersetzen und KANN sogar zu einer Saugverwirrung führen. Probieren Sie doch mal aus, Ihrer Tochter ein nach Ihnen duftendes Schnuffeltuch zu geben. Daran kann sie saugen, während sie gleichzeitig Ihre Sicherheit vermittelnde Nähe spürt und riecht. Führen Sie ein stets gleiches Ritual durch, während Sie Ihre Tochter ins Bett legen: streicheln, leise summen usw. Wenn möglich, legen Sie Ihre Tochter in einen sog. Babybalkon unmittelbar neben Ihr Bett, sodass Sie " nur" Ihre Tochter zum Stillen herüberrollen müssen. Benutzen Sie tagsüber eine geeignete Tragehilfe, sodass Sie auch noch zu etwas Anderem kommen, obwohl Ihre Tochter nah bei Ihnen ist. Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?


kirshinka

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Wenn ich auch noch was sagen darf.... Babies - Säuglinge in dem Alter müssen noch überhaupt nicht alleine einschlafen - können es auch in den allermeisten Fällen nicht! Sie brauchen meistens Körperkontakt um vom Tag abschalten zu können und sie müssen sicher sein, dass Mama da ist. Sie wissen nicht, dass Mama gleich wieder kommt wenn sie raus geht - für sie ist Mama dann vom Erdboden verschwunden und das löst Angst aus. Dein Baby ist doch noch so kleine - es drückt wirklich nur seine Bedürfnisse aus und Du kannst es mit Liebe und Wärme und Nähe nicht verwöhnen. Meine Tochter war auch so - ich habe sie getragen bis sie ca. 8 Monate alt war - erst dann hat sie kurzzeitig einen Kinderwagen akzeptiert. Ich habe sie auch sehr lange - und auf jeden Fall noch mit 5 Monaten - in den Schlaf gestillt. Sie lag im Babybalkon neben mir - so musste ich nie aufstehen und richtig wach werden zum Stillen. Und sie schläft noch immer in unserem Zimmer (fast 2 Jahre alt) und sagt aber seit 6-8 Monaten, dass sie in ihrem Bett schlafen will. Und trotz - oder ich möchte sagen gerade - der großen körperlichen Nähe am Anfang - ist sie ein sehr entdeckerisches, soziales und selbstständiges Kleinkind. Dein Baby spürt natürlich auch, dass du es ablegen möchtest und kriegt wohl Angst. Deshalb klammert es extra. Ich kann ein Tragetuch nur empfehlen - da kriegen die Kleinen alles mit und Deine Hände sind frei. Man kann das Tuch auch so binden, dass die Kleinen auf der Hüfte "sitzen" - oder später auf dem Rücken wie in einem Rucksack - beides entlastet den Rücken enorm. Ach ja - und wegen Bewegung - meine Tochter lebte quasi auf meinem Arm bis sie ca. 3 Monate alt war - und mit 4,5 Monaten ist sie durch die Gegend gerollt und fing an zu robben. Alles Gute!


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