Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Meine Tochter ist sooo ängstlich, und ich bin genervt...

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Frage: Meine Tochter ist sooo ängstlich, und ich bin genervt...

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, so langsam bin ich mit meinem Latein echt am Ende! Aber von vorne: wir sind letztes Jahr im Mai, kurz vor dem 3. Geburtstag meiner Tochter in ein anderes Haus umgezogen. Sie hat jetzt ein riesiges Zimmer im oberen Stock (neben dem Schlafzimmer), die Wohnräume sind unten. Von Anfang an wollte sie nicht alleine in ihrem Zimmer schlafen, womit ich mich mittlerweile auch abgefunden habe, denn da unser Haus in Holzbauweise gebaut ist knackt es nachts ständig irgendwo *g* Also darf sie im Schlafzimmer schlafen, und da möchten mein Mann und ich auch nicht so schnell etwas daran ändern, da im März 2003 unser zweites Kind kommt und wir dann eh sehen müssen, wer wo schläft. Doch nun zu meinem Problem: meine Tochter weigert sich auch tagsüber, alleine in ihr Zimmer zu gehen. Gut, sie soll garnicht alleine oben spielen, sie hat immer eine bestimmte Menge an Spielsachen bei uns unten im Wohnzimmer...aber selbst wenn sie nur schnell etwas holen soll wird sie hysterisch! Ich soll dann wenigstens unten an der Treppe stehen und auf sie warten. Und das geht mir so langsam wirklich auf die Nerven. Ich war selbst als Kind recht ängstlich und möchte nicht, daß sie sich wie ich damals nachts fast zu Tode fürchten muß...aber ein bißchen Mut sollte sie doch auch entwickeln, oder? Jetzt wo es abends früher dunkel wird wäre es ihr am liebsten, wenn wir auch noch mit ihr auf die Toilette gehen würden, die 2 m entfernt vom Wohnzimmer ist. Alles loben, anspornen, mit andern Kindern vergleichen oder streng werden hat bisher überhaupt nix genutzt. Was raten sie mir? Vielen Dank im Voraus!! Beate


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Hallo Beate Einen besseren und ausführlicheren Rat als Sabine Ihnen gegeben hat, kann auch ich Ihnen nicht geben!- Berücksichtigen Sie die (ängstlichen)Gefühle Ihrer Tochter und nehmen Sie sie ernst ohne aber besonders darauf einzugehen. Mit zunehmender Entwicklung werden sie ganz von selbst verschwinden, wenn sie jetzt nicht unterdrückt werden. Laden Sie doch auch mal 2-3 Kinder im Alter Ihrer Tochter zum Spielen ein. Da wird das große Zimmer bestimmt ganz von allein dankend angenommen werden!- Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Auch, wenn es dich noch so nervt, zeige Verständnis für ihre Angst. Frage sie wovor sie sich fürchtet. Vielleicht kann sie es dir ja sagen. Sag ihr, dass du Verständnis für ihre Angst hast. Dabei das Ganze nicht zu sehr in den Mittelpunkt rücken. Nur mit vergleichen, loben, anspornen und schimpfen wird sie ihre Angst nicht so schnell loswerden, wie du dir das wünschst.


Mitglied inaktiv

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Hallo Beate, bin natürlich nicht die Fachfrau, möchte aber trotzdem gern was dazu sagen, wenn ich darf. Meine Tochter ist dreieinhalb und spielt im Haus auch nicht gern allein oben in ihrem Bereich. Ich glaube, das Problem zwischen uns Erwachsenen und den Kleinkindern ist oft, dass wir völlig unterschiedliche Dinge wichtig und erstrebenswert finden. Du findest es zum Beispiel klasse, dass Deine Tochter jetzt ein riesiges eigenes Zimmer hat. Du erwartest jetzt unbewusst, dass sie das genauso toll findet und dort nun richtig gern spielt, wo sie doch nun soviel Platz hat. Deine Tochter hat aber ganz andere Prioritäten: Sie möchte dort sein, wo sich das Leben abspielt - also in Deiner Nähe und unten im Haus. Ihr Zimmer oben ist ihr momentan noch zu weit vom Schuss und es kommt ihrem Bedürfnis nach Geborgenheit nicht entgegen. Sie fühlt sich abgeschoben, wenn sie dort (fernab vom Geschehen) spielen oder schlafen oder auch nur hingehen soll. Sie hat eben einfach noch nicht das geringste Bedürfnis nach Ungestörtheit oder viel Platz zum Spielen o.ä., sondern nach Nähe und engem Anschluss. Ich finde das für ihr Alter ganz normal. Ich finde es gut, dass sie nachts bei Euch schlafen darf (macht unsere auch noch) und dass sie auch unten Spielzeug hat. Wenn sie älter ist, wird sie ihr Zimmer sicher zu schätzen wissen. Aber im Moment braucht sie es schlicht und einfach nicht, so enttäuschend das für uns Erwachsene klingen mag. Es erfüllt keines ihrer momentanen und altersgemäßen Bedürfnisse. Ich kann verstehen, dass Du nicht möchtest, dass Deine Tochter sich nachts so ängstigt wie Du als Kind. Je mehr Du jedoch von ihr erwartest, anders zu sein als sie ist, und sie drängst, doch nun bitteschön endlich mutiger zu werden, desto mehr verunsicherst Du sie und desto mehr wird sie klammern. Ich würde ihrem momentan starken Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit nachkommen. Wenn sie sich bei Dir angenommen und geborgen fühlt, wird sie früher oder später ganz von selbst und ohne jeden Druck unabhängiger werden und ihren Aktionsradius vergrößern. Vielleicht hast Du Dich als Kind ja auch gerade deshalb geängstigt, eben weil Du bei Deinen eigenen Eltern kein Verständnis für Deine Ängste gefunden hast und sie Dir nicht das Gefühl von Geborgenheit geben konnte, wenn Du Dich gefürchtet hast? Vielleicht haben sie - wie so viele Eltern - immer erwartet, dass Du Dich nicht so unvernünftig und wegen harmloser Dinge ängstigst? Mach es anders und versteh Deine Tochter. Erweitert ihren Bewegungsradius doch einfach zusammen. Geh gemeinsam mit ihr in das obere Zimmer/Stockwerk, wenn dort etwas geholt oder gemacht werden muss. Du könntest Dir zum Beispiel zur Gewohnheit machen, nur im Kinderzimmer zu bügeln oder Wäsche zu sortieren oder auch mal zu lesen usw. Damit dieses Zimmer beginnt, zum normalen Alltagsbereich zu gehören. Dann wird Deine Tochter sicher auch ihre Scheu davor nach und nach verlieren. Liebe Grüße, Sabine


Mitglied inaktiv

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Erstmal danke für die hilfreichen Antworten :-) Ich hab schon gemerkt, daß ich irgendwie so in der Sache drinstecke, daß ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe, deshalb hab ich mir Hilfe geholt! Eines möchte ich noch erklären: klar, ich bin genervt, wenn ich ständig mit ihr die Treppen hochschnaufen soll, aber ich glaube, noch genervter bin ich, weil ich das Gefühl habe, daß ich ihr einfach nicht helfen kann mit ihren Ängsten ein bißchen besser klarzukommen - naja, daß ich halt irgendwie in der Sache versagt habe. Ich kann mich auch noch erinnern, wie stolz ich war, wenn ich als Kind meine Angst überwunden habe und z.B. durch einen dunklen Flur gelaufen bin...und ich hab mir gewünscht, daß meine Tochter auch merkt, daß man sich auch gut fühlen kann, wenn man seinen Mut zusammennimmt und seine Angst überwindet. Aber da sollte ich mich wohl lieber zurückhalten, bis sie selber drauf kommt :-) Also, danke nochmal - manchmal tut es einfach gut zu hören, daß da nix schiefgelaufen ist, sondern daß es zu einer normalen Entwicklung dazu gehört :-) Beate


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