Liebe Frau Schuster, ich hätter sehr gerne Ihre Einschätzung, wie ich mich im folgenden Fall verhalten soll. Meine Tochter ist 7 Jahre alt und geht in die erste Klasse. Sie hat eine Klassenkameradin, mit der sie schon in den Kindergarten gegangen ist. Seit Monaten setzt diese "Freundin" sie unter Druck. Entweder soll meine Tochter ihr Gefälligkeiten erweisen, wie z.B. etwas holen, oder sie ist nicht mehr ihre Freundin. Sie drängt sie von einem begehrten Platz im Schulbus weg, schubst sie oder hat ihr auch schon mehrmals wehgetan, um ihren Willen durchzusetzen. Versucht meine Tochter, sich mal mit einem anderen Kind zu verabreden, stürzt sie sofort dazwischen und zerstört den Dialog. Meine Tochter ist sehr schüchtern und hat nicht so viel Selbstbewusstsein. Offensichtlich kann und will sie sich nicht wehren, weil sie diesem Kind auch noch hinterherläuft. Durch ihre Unsicherheit braucht sie dieses Kind anscheinend als Orientierungspunkt und Stütze, und nimmt dann das gemeine Verhalten dafür in Kauf. Aber mir passt das nicht! Wir hatten schon mal ein Gespräch zusammen mit den Pflegeeltern, wo das Kind alles abstritt. Danach wurde der Druck auf meine Tochter noch grösser. Inzwischen wir meine Tochter nur noch durch die Tür gelassen, wenn sie sich zu Gott bekennt (die Pflegeeltern sind sehr gläubig und gehen regelmäßig mit dem Kind in die freikirchliche Gemeinde). Es werden auch ständig hahnebüchene Aussagen über den christlichen Glauben abgegeben von diesem Kind, die meiner Maus Angst machen, Z.B. wenn Du nicht an Gott glaubst, kommst Du ins Fischmaul. Ich erkläre jetzt zwar viel über den Glauben und habe eine Kinderbibel gekauft, aber die Angst bleibt! Ich bin jetzt hin- und hergerissen, ob ich mich da einmischen soll. Vermutlich wird mich dieses Kind nur ernst nehmen, wenn ich sie wiederum unter Druck setze oder bedrohe, und das möchte ich eigentlich nicht. Ich vermute, sie erfährt selbser genug Druck zu Hause, sonst würde sie sich ja so nicht benehmen. Wie kann ich denn meine Tochter unterstützen, mit der Situation klarzukommen? Wie gesagt ist; sie etwas entwicklungsverzögert und kann sich auch verbal schlecht wehren, dazu das mangelnde Selbstvertrauen... Was meinen Sie aus pädagogischer Sicht zu dieser Sizuation?
von svenja32 am 04.11.2011, 10:52