Liebe Frau Schuster,
wir haben eine Stillgruppe/Babytreff im Ort, die eine freiberufliche Hebamme leitet.
Wenn eine Mutter ihr ihr "Leid" schildert, dass das Kind z.B. alle 2 Stunden gefüttert werden will oder aber auch, dass es nachts immer wieder zu anderen Zeiten aufwacht, um gefüttert zu werden oder auch nur beruhigt zu werden, gibt sie allen die Antwort, dass das Baby (egal wie alt!!!!) nur "auslote", wie weit es bei den Eltern gehen kann und wie sie reagieren.
Auch mir gab sie neuerdings auf meine Frage, warum meine Kleine (knapp 6 Monate) nun nachts jetzt wieder um 1 Uhr, manchmal sogar früher ihre Flasche bräuchte, wo sie doch schon einmal bis 5 Uhr durchgeschlafen hätte, dass mein Baby eben auslote, wie ich reagiere.
Ich halte nichts von dieser Meinung, aber besagte Hebamme impft das allen Müttern im Ort ein...
Was meinen Sie dazu?
Danke, Caroline
Mitglied inaktiv - 27.04.2001, 07:42
Antwort auf:
Machtspiele bei kleinen Babys ???????
Hallo Caroline
Kleinkinder, die noch keine Zusammenhänge erkennen können, können m.E. nach auch noch nicht die Reaktion ihrer Bezugsperson ausprobieren.
Ein Kind, das sich weinend (anders kann es sich noch nicht bemerkbar machen) äußert, wendet sich Hilfe suchend an seine vertrauteste Person, da es selbst noch völlig hilflos ist. Gewähren Sie ihm diese Hilfe.
Nachts werden alle Kinder häufiger wach, da sich Tief- und Traumschlaf mehrmals abwechseln. Je jünger die Kleinen sind, umso weniger schaffen sie es, sich den Übergang vom Wachen zum Schlafen selbst zu erleichtern.
Sie benötigen dazu die emotionale Zuwendung ihrer Bezugsperson. Diese Zuwendung können Sie zum Einen durch Nahrungsaufnahme geben, zum Anderen aber auch, indem Sie das Kind liebevoll streicheln, ihm ein paar tröstende Worte sagen oder ihm Hilfsmittel anbieten wie Schnuffeltuch, Schnuller, Spieluhr, usw.
Ist es in seiner Entwicklung weiter vorangeschritten, und ist es gesund, zufrieden und ausgeglichen, wird es diese Hilfsmittel von sich aus anwenden, sodass die Bezusperson immer weniger -vor allen Dingen nachts- zum Einsatz kommen wird.
Welches Hilfsmittel Ihrer Tochter zur größt möglichen Zufriedenheit verhilft, werden Sie durch Beobachtung und evtl. Ausprobieren selbst bald herausgefunden haben. Verlassen Sie sich dabei auf Ihren natürlichen Mutterinstinkt.
Erholsames Wochenende und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 27.04.2001