Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Machtkämpfe

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Machtkämpfe

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Seit einiger Zeit sehe ich, daß meine Schwester mit ihrem Sohn (2 Jahre) nicht mehr ohne Aggressionen und manchmal auch Schläge klarkommt und frage mich, wie ich Ihr, ohne sie zu verletzen oder zu bevormunden, ganz vorsichtig helfen kann. Sie ist meist schon am frühen Vormittag mit den Nerven total am Ende. Ich denke, der kleine Kerl hat zwar eine gute Seele, weiß aber schon ganz genau, wie er seine Mutter zum Ausrasten bringen kann. Zusätzlich kam letzten Sommer noch ein Töchterchen zur Welt, das ganz anders ist: Lacht viel, ist anschmiegsam und umproblematisch, was natürlich auch im Beisein von Jan immer wieder hervorgehoben wird. Auch, wie schwierig Jan doch sei. Er war von Anfang an ein Schreibaby. Was man auch tat, ein Lächeln war ihm nicht zu entringen. Ich glaube, daß der kleine Mann den ganzen Tag nichts anderes bezweckt, als mit seinen Aktionen die Aufmerksamkeit und Zuwendung seiner Mutter zu erreichen. Das ganze hat aber einen Status erreicht, der auch für mich als Außenstehende schwer mit anzusehen ist. Er ist auch öfters mal bei mir und spielt mit meinem Sohn, wobei es dabei eigentlich nicht zu Problemen kommt. Wer kann mir Tipps geben, wo man sich in solchen Fällen informieren kann und professionelle Hilfe bekommt. Vielleicht ist es ja gar nicht so schwer, kritische Situationen zu erkennen, bevor es zur Eskalation und dann auch zu Schlägen kommt. Und vielleicht kann ich dann ja meine Schwester überzeugen, solche Hilfe auch anzunehmen.


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Hallo Annette Professionelle Hilfe in Bezug auf Kindererziehung erhalten Sie beim Jugendamt, in einer Erziehungsberatungsstelle und ggf. in einer Familienbildungsstätte. Da Jan sich bei Ihnen zu Hause unauffällig verhält, liegt das Problem, denke ich, in seiner familiären Situation. Auf seine Schwester, um die sich auf Grund der Pflegeintensität und ihres ansprechenden Wesens alles dreht, scheint er eifersüchtig zu sein. Ihre Schwester scheint mit der individuellen Erziehung beider Kinder überfordert und mit den Nerven am Ende zu sein. Vielleicht sprechen Sie mal mit dem zuständigen Kinderarzt? Eine Mutter-Kind-Kur, in der sich nicht nur alle vom Alltagsstress erholen können sondern Ihre Schwester auch Tipps für den Umgang mit den Kindern erhält, kann manchmal schon Wunder wirken. Evtl.kommt auch eine Tagesmutter in Betracht? Wichtig ist, dass Jan sich nicht zurückgesetzt fühlt. Nehmen Sie ihn häufig in den Arm, auch wenn es eigentlich keinen Grund dafür gibt. Kümmern Sie sich um Ihre Nichte, während Ihre Schwester sich zu festgelegten Zeiten ausschliesslich mit ihrem Sohn beschäftigt. Hierzu bietet sich eine Eltern-Kind-Gruppe an, in der Ihre Schwester gleichzeitig zu anderen Müttern in gleicher Situation Kontakt aufnehmen und Erfahrungen austauschen kann. Ihre Schwester braucht auf jeden Fall Unterstützung. Entweder durch Sie oder durch andere Personen, die Verständnis für ihre Lage zeigen. Machen Sie ihr Mut und: bis bald?


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