Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Machtkämpfe oder Trotzalter???

Frage: Machtkämpfe oder Trotzalter???

Mitglied inaktiv

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Hallo, heute habe ich wieder ein anderes Problem, das ich gerne mit Ihnen lösen möchte. Zum Thema Machtkampf beim Mittagessen habe ich Ihnen ja bereits geschrieben. im Moment testet unser Sohn (2 1/2 jahre) wohl tüchtig seine Grenzen aus. Er spielt im Moment Baby, indem er ständig bei jedem Wehwehchen seine Schnuller will und auch mittags und abends seine Milch verlangt (Humana3 aus der Flasche). Beim Essen macht er solange Rabatz, bis ich ihn wirklich ignoriere oder sogar den Raum verlasse, weil ich es nervlich einfach nicht anders schaffe. Wenn ich dann zurück komme, dann ißt er meistens brav (wenigstens ein paar Löffel). Heute wollte er mittags auch unbedingt seine Milch vor dem Mittagsschlaf, mochte dann aber den neuen Sauger nicht (gleiche Marke - nur eben neu). Er wollte dann aber nicht ins Bett, sondern wollte dann essen (was er vorher kaum angerührt hatte). Ich habe ihn dann wieder an den Tisch gesetzt - nein, er wollte wieder nicht essen. Erst, als ich ihm Brei vorgesetzt habe (weil es schneller ging), dann hat er fast zwei kleine Müslischalen gegessen. Danach konnte ich ihn nur ins Bett bringen, indem ich noch bei ihm im Zimmer geblieben bin (und ebenfalls dort eingeschlafen bin) - zumindest bis er dann richtig geschlafen hat, dann bin ich raus. Heute abend wollte er statt richtigem Essen wieder nur die Milch und ich habe dann trotzdem Brot mit Wurst und ein paar Stücke paprika gemacht. Noch während der Zubereitung hat er angefangen zu weinen und zu brüllen und hat sich auf den Boden geschmissen. Er hat sich nicht beruhigen lassen und bevor ich ausgerastet bin, habe ich ihn in sein Zimmer gesetzt und die Tür zugemacht (nicht abgesperrt). Habe das Essen weiter vorbereitet und wollte ihn dann zum Essen wieder abholen. In der ganzen Zeit hat er gebrüllt, was das Zeug hält, wollte nur noch seine Schnuller (die wir nach Absprache mit dem Kinderarzt nur noch im Bett geben sollen, zwecks Abgewöhnung [Kieferverformung]) und hat sich kaum beruhigen lassen. Erst nach einem Kompromiss hat er seine Schnuller haben dürfen (zwar nicht im Bett aber ausdrücklich nur in seinem Zimmer) und mit Mama schmusen dürfen. Danach war es zeitlich sowieso zu spät, also Kind den Schlafanzug angezogen, seine heißersehnte Milch verabreicht und ins Bett gesteckt, wo er dann nach einer knappen Stunde eingeschlafen ist. Aber egal, was er heute machen sollte, es kamen immer so derbe Reaktionen von ihm. Er meldet immer schön "A-A", wenn er sein großes Geschäft erledigen will und ich habe ihn auch heute zweimal daraufhin auf das Klo gesetzt. Er saß dort zwei Minuten und wollte dann wieder runter (ohne was gemacht zu haben) - auch mit Gebrüll. Wie kann ich auf solche Wutausbrüche reagieren? Ist es gut, wenn ich den Raum verlasse, bevor ICH etwas Falsches tue? Ist es in Ordnung, dem Kind eine Auszeit in seinem eigenen Zimmer geben zu wollen? Ich liebe meinen Sohn sehr und zeige ihm das auch jeden Tag (mit Kuschelminuten und sage es ihm auch), aber diese Ausbrüche gehen mir momentan ganz schön an die Substanz. Dazu kommt noch, daß ich in der 26. Woche schwanger bin und meine Hormone auch verrückt spielen (heule sehr schnell los - deswegen gehe ich vorher aus dem Zimmer, damit er es nicht sieht und Spaß daran hat). Kann das alles mit dem Baby zu tun haben? Mit meinem Bauch geht er eigentlich ganz liebevoll um und gibt auch mal Küsschen an das Baby... Diese Tage gibt es "Gott-sei-Dank" maximal 2-3 mal die Woche, aber dann heftigst. Jetzt ist mein Beitrag sehr lange geworden. Ich hoffe dennoch, daß Sie ein paar Tipps für mich haben. Im übrigen kann man mit ihm ganz schlecht reden, wenn er sich so austobt. Ich habe immer erst versucht, ihn ruhig anzusprechen und ihm manche Sachverhalte zu erklären - er hört nicht zu. Grüße, Angie


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Hallo Angie Bitte versuchen Sie, ein wenig konsequenter zu sein und sich nicht auf stundenlange Diskussionen einzulassen, nachdem Sie ihm 1 mal gesagt haben, warum es JETZT Essen gibt und nicht, wenn es zum Mittagsschlaf geht. Auch seine Milch (bitte keine Humana3 mehr) darf er gerne am Tisch auch noch aus seiner geliebten Flasche trinken, während es im Bett höchstens noch ein wenig Wasser oder Tee gibt! Bereiten Sie zum Abendessen Brot mit Wurst usw. zu, tun Sie es nur für die Großen und nicht für ihn, der ja sowieso nur Brei essen möchte. Gerne DARF er aber mal von den Großen probieren.:-)) Sagen Sie ihm, dass Sie den Raum verlassen, wenn er Sie "ärgert", damit Sie nicht unüberlegt handeln. Bitte schicken Sie ihn nicht als Bestrafung in sein Zimmer. Dann wird er sich noch weniger akzeptiert und geliebt fühlen, was sein Verhalten eher noch verstärken KANN. Lassen Sie ihn soviel wie möglich SELBER erledigen und loben Sie jedes eigenständige Tun. Muß er auf die Toilette, kann er durchaus schon SELBER gehen und Sie rufen, wenn Sie ihm beim Abputzen helfen sollen. Liebe Grüße und: bis bald?


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