Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Läßt sich alles gefallen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Läßt sich alles gefallen

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Hallo Frau Schuster, es geht um unseren 2 1/2 jährigen Sohn. Wie kann man ihm klar machen das er sich nicht alles gefallen lassen soll. Er geht einmal die Woche für zwei Stunden in den Kindergarten und die Erzieherin meint er sei ein ganz lieber läßt sich aber auch viel gefallen. Läßt sich schupsen, hauen, Sachen wegnehmen...! Das war aber schon immer so bei ihm. Er guckt immer nur wenn er gehauen wird, etc. Ich und mein Mann haben ihm schon versucht klar zu machen, das er auch ruhig mal zurückschupsen kann, wenn er geschupst wird. Zuhause verhält er sich ja doch nicht so. Da läßt er ziemlich oft die Sau raus. Es muß doch irgendwie ein Mittelmaß geben, damit er sich auch mal wehrt ohne das wir direkt einen kleinen Schläger aus ihm machen. Es tut mir einfach immer nur wieder weh, wenn ich sehe das er gehauen wird und er einfach nur dasteht und guckt. Oft spricht er noch Tage danach davon und meint er habe Angst und möchte nicht mehr mit Kind X spielen. Es gibt sicherlich schlimmeres aber wir wollen doch keinen Jasager aus ihm machen. Und eigentlich ist er ein ziemlich cleveres Kerlchen.


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Hallo Jantje Auch, wenn Ihr Sohn ganz von sich aus irgendwann seinen ganz persönlichen Platz in der Gruppe finden wird ohne stets ein "Jasager" zu sein, bzw. ohne sich auf Dauer Alles gefallen zu lassen, können Sie ihm diesen Weg ein wenig verkürzen: Sehen Sie (oder die Erzieherin), dass Ihr Sohn, bzw. irgendein Kind gehauen, geschubst o.Ä. wird, gehen Sie zu BEIDEN Kindern hin um mitzuteilen, dass ein Schlagen, Schubsen... keine Lösung sondern nur Ärger herbeiführen wird. Schlagen Sie dann wiederum BEIDEN eine andere Möglichkeit vor, um den vorausgegangenen Konflikt möglichst "gewaltfrei" lösen zu können und dennoch seine eigene Stimmung mitzuteilen: Ich ärger mich, weil ich auch mit diesem Auto spielen möchte. Vorschlag: Sollen wir gemeinsam spielen, nach einer Weile unsere Autos tauschen oder uns nach einer gewissen (vorgegebenen) Zeit abwechseln? Werden anschließend BEIDE Kinder gelobt, weil sie die Hilfe zur Selbsthilfe in die Tat umgesetzt haben und werden Sie evtl. im gemeinsamen Spiel unterstützt, werden es u.U. sogar noch die dicksten Freunde!- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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Hmmm, das ist schwierig. Ich habe einen neffen, der inzwischen in die Schule geht und es war bei ihm auch immer so. Allerdings hat er auch ohne Aufforderung sich zu wehren, gelernt, damit umzugehen. Zum einen sagt er, dass er das nicht möchte, zum zweiten meidet er potentielle Aggressoren und wendet sich einfach ab. Sich richtig gewehrt oder geschlägert hat er nie, das ist wohl eine Typfrage. Auch mein Sohn haut und schubst nicht unmittelbar zurück, wenn ihn jemand angeht. Auffordern möchte ich ihn dazu auch nicht. Es geschieht ja im Kindergarten in einem "geschützten" Raum und ich kann mich hunderprozentig verlassen, dass da kein Kind "verdroschen" wird. Sicherlich sehen Erzieherinnen nicht jede kleinste Attacke (aber ich fände auch nicht dass sie bei allem sofort dazwischen gehen müssten), aber schlimmeres sähen sie sofort. Mein Sohn wehrt sich eher lauthals, er schreit, dass er das nicht will, oder "he hör auf" und geht weg und wenn er wirklich Angst bekommt, holt er sich Hilfe. Mein Sohn probiert auch schon mal aus, was passiert, wenn er jemanden schubst (also ist nicht nur "lieb´"), aber dann agiert er und reagiert nicht - inzwischen weiß er auch, dass das nicht durchgeht und entschuldigt sich oft schon von sich aus. Ich glaube, das sind einfach Konflikte, mit denen umzugehen, Kinder selbst lernen müssen. Es muss aber sicher immer ein gewisser Schutz da sein. Ich hätte Mühe, meine Kinder zum Zurückhauen aufzufordern (ich würde sie wohl nicht zurückhalten, aber später doch mit ihnen darüber reden), denn es ist eigentlich keine Form der Kommunikation. Wenn Du Dich auf die Erzieherinnen verlassen kannst, dass sie im Zweifel einschreiten, würde ich wohl einfach abwarten. Euer Sohn wird ja jetzt auch erst einmal sehen, wie andere Kinder sich verhalten, auch wenn sie attackiert werden und er wird sich seinen Weg suchen.


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