Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kinderturnen (sorry, lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kinderturnen (sorry, lang)

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Hallo Frau Schuster, heute wende ich mich mal wieder mit einer Frage an Sie: Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt. Motorisch und auch sprachlich ist er schon immer ein wenig langsamer gewesen. Laufen erst mit 17 Monaten, hüpfen bis heute nicht (höchstens mal an meinen Händen), sprechen fing erst vor ca. 2 Monaten so richtig an. Er ist sehr schüchtern und braucht immer Zeit um warm zu werden. Nun gehen wir seit einiger Zeit (6 Monate mit Pausen (Ferien, Krankheit, Urlaub) zum Kinderturnen. Die ersten Male war er offen für all die neuen Dinge und hat sich an einige Geräte herangetraut. Inzwischen hält sich sein Interesse sehr in Grenzen. Im Moment interessiert er sich fast nur noch für seine Autos. Das erste Wort am Morgen ist "Auto" und bis zum einschlafen zieht sich das hin. Mit ihm nach draußen zu gehen benötigt immer Überzeugungsarbeit. Beim Turnen läuft es in der Regel wie folgt ab: Er will erst nicht hin, dann rennt er aber gleich los in die Halle. Die Lieder und Spiele am Anfang macht er recht gut mit, doch sobald es an die Geräte geht, läuft er nur noch unschlüssig im Raum herum. Ich versuche ihn dann zu motivieren etwas auszuprobieren aber er sagt nur "nein". Er möchte nirgens hochklettern und zieht sich immer wieder zurück in ruhige Ecken der Halle. Frage ich ihn dann, ob er keine Lust hat, dann sagt er, dass er nach Hause will. Er hätte Angst vor den ganzen Kindern und davor, sich weh zu tun. Meist schaffe ich es dann, ihn doch nochmal zu motivieren. Er probiert dann etwas aus und es klappt auch. Er hat sich noch nie weh getan beim Turnen und auch keine shlechten Erfahrungen mit den Kindern gemacht. Er freut sich dann, aber ein zweites mal möchte er es nicht machen. Meistens spielen wir dann nur zusammen Ball. Dabei hat er sichtlich Spaß. Heute fragte ich ihn hinterher, ob es ihm gefallen hat und er bejahte es. Zu Hause fragte ich ihn nochmal und auf einmal war das Turnen nicht mehr schön gewesen. Fragt ihn aber sein Kuschelbär, dann war es angeblich ganz toll. Ich bin etwas ratlos. Möchte ihn nicht überfordern, will aber auch nicht einfach aufgeben. Macht es Sinn, immer wieder hinzugehen, auch, wenn er eigentlich gar nicht richtig mitmacht. Sollte ich ihn anspornen, etwas auszuprobieren obwohl er sich nicht traut? Macht es Sinn 2x die Woche hinzugehen oder sollte ich lieber vorerst ganz darauf verzichten? Ich habe ihm auch angeboten erstmal nur zuzugucken wie die anderen Kinder turnen, aber das scheint ihn nur unter Druck zu setzen oder nicht zu interessieren. Ich bin mir leider nicht sicher, woran es liegt, dass er nicht mitmacht. Evtl. hat er Angst vor den vielen Kindern und fremden Erwachsenen...oder aber er traut sich nicht...oder es macht ihm einfach keinen Spaß?!? Da er noch nicht viel spricht, kann ich immer nur Fragen stellen und er kann mit "ja" oder "nein" antworten. Er fängt allerdings nicht an zu weinen, geht auch durchaus in Kindergrupppen hinein wenn der Ansporn groß genug ist (Leiterin klappert mit etwas und die Kinder sollen gucken kommen) und klammert nicht an mir sondern bewegt sich frei im Raum. Ich danke Ihnen fürs Lesen und Ihren Ratschlag. Herzliche Grüsse Birgit


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Hallo Birgit Vermutlich gefällt Ihrem Sohn dieses gezielte Turnen nicht, sodaß ich vorschlage, erst einmal auf diese 2 Übungseinheiten/Woche zu verzichten. Gehen Sie stattdessen gemeinsam mit ihm auf öffentliche Spielplätze, ins Schwimmbad; schauen Sie sich ein Fußballspiel der Mini-Kicker an und nehmen Sie nach Möglichkeit 1-2 weitere Kinder (mit deren Bezugsperson?) mit. Ihr Sohn wird sich am Verhalten dieser Kinder orientieren und versuchen sie nachzuahmen, sobald er sich sicher orientieren kann. Liebe Grüße und: bis bald?


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hallo nochmal, aus sicht des kinderarztes besteht kein grund zur sorge augenarzt + hals-nasen-ohrenarzt haben ebenfalls keine auffälligkeiten feststellen können lg


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