Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kindergarten

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kindergarten

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Schuster! Mein Sohn wird im Juni 4 Jahre alt und besucht seit September den Kindergarten. Die Eingewöhnungsohase war sehr schwierig und dauerte 2 Monate und die Erzieherin und ich versuchten es so behutsam wie möglich anzugehen. Er hatte dann sogar einige Zeit lang gerne dort zu Mittag gegessen, ging aber nach wie vor nicht gerne in den Kiga. Mein Sohn ist ein sehr energischer Typ, der seinen Willen unbedingt durchsetzen möchte und gleichzeitig ist er introvertiert, was die Gemeinschaft in der Kiga-Gruppe anbelangt. Er gliedert sich nicht ein und macht nur sehr selten wo mit. Nun war es so, dass er zweimal die Woche dort essen und ausrasten musste, weil ich wieder arbeiten gehe. Die Kigärtnerin hat mich dann angesprochen und gemeint, dass er Essen und Trinken verweigert und schon den ganzen Vormittag Stress macht, weil er nicht essen und ausrasten möchte. Ich bemerkte ja auch, dass das in- den -Kiga- bringen immer nervenaufreibender wurde. Jetzt kam dann noch hinzu, dass er Neurodermitis bekam und der Homöopathe meinte, wir sollten jede Form von Stress vermeiden, also auch das Essen im Kiga. Nur ungern bat ich meine Schwiegermutter ihn an diesen beiden Tagen vor dem Essen zu holen. Die erste Zeit war er sehr ausgeglichen und gelöst im Kiga. Jetzt geht das Ganze von vorne wieder los. Er klammert in der Früh und wenn ich kurz und schmerzlos den Kiga verlasse, schreit er "mama, ich hau dich zusammen!" Was können denn bitte die Ursachen für sein Verhalten sein? Ich habe ihn nie brutal in das Kiga-Leben hineingestoßen, so wie es andere tun und deren Kinder sind absolut glücklich. Mein Sohn wäre der glücklichste Mensch der Welt, dürfte er zu Hause bleiben. Ich habe zwei Tage die Woche frei und da kommt es ab und zu vor, dass wir "blau machen". Ich rätsle mit meinem Mann, der Kindergärtn. schon ewig lang herum, was denn da um Gottes Willen schief läuft! Mein Mann meint dazu nur, dass er selbst auch so schüchtern war-er ging nie in den Kiga, dafür macht er ähnlichen Zirkus in der Schule. Und wenn er in die Schule kommt, dann muss er, ob er will oder nicht, ob die Neurodermitis sich verschlechtert, oder nicht. Wozu raten Sie mir??! Es geht einfach nichts normal ab, vom Schlafengehen, oder Durchschlafen möchte ich gar nicht anfangen. Aber es wäre so toll, wenn es einfach so wäre, dass er Mo und Mi nach dem Ausrasten von mir geholt wird und nicht die Schwima eingeschaltet werden muss. (Die verwöhnt ihn derart und läßt ihn ohne Kompromisse alles tun und ich brauche wieder 1 TAg, bis er wieder "normal" ist. Mit der Schwima kann ich nicht darüber reden, weil ein anderer Umgang mit Kindern ihr nicht vertraut ist.) Ich wünschte einfach ich käme dahinter, was da schief läuft und ich wünschte, dass es klappt, dass wir von keiner Schwima,.. abhängig sind. Andere Kinder gehen Tag für Tag bis am späten Nachmittag in den Kiga,.. meinen Sohn würde ich zweimal die Woche um 15 Uhr abholen und sonst vor dem Mittagessen. Damti verlange ich doch nicht zuviel von ihm, wo er doch sonst schon so viel Reife und ein gewisses Maß an "kleinem Erwachsenen " mit sich birngt. Ich hoffe, Sie können mir und meinem Sohn helfen, denn ich bin am Ende mit meiner Weisheit. LG Cornelia


Beitrag melden

Hallo Cornelia Meiner Ansicht nach fehlt Ihrem Sohn die Erfahrung, dass er nicht immer nur selbst im Mittelpunkt des Geschehens stehen kann sondern dass auch andere Kinder den Wunsch haben, dass ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Im Kiga ist er nun aber Einer von Vielen, der sich in eine Gruppe einfügen muß. Dieses Einfügen gelingt ihm natürlich nicht von Heute auf Morgen, sodass er z.B. mit Essensverweigerung o.Ä. die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken versucht. Helfen Sie Ihrem Sohn, ein angemessenes Sozialverhalten zu erlernen, indem Sie möglichst oft 1-3 ca. gleichaltrige Kinder zu sich nach Hause einladen. Dort, in gewohnter und sicherer Umgebung und in dieser Kleingruppe, wird er sehr schnell erkennen können, dass Jede(r) mal im Mittelpunkt stehen kann ohne dass die Anderen abgelehnt werden. Sind die Kleinen sich näher gekommen und zudem noch aus einer Kiga-Gruppe, wird es bald kein Problem mehr sein, ob die Drei oder Vier zu Hause gemeinsam spielen und essen oder in der Einrichtung. Die Erzieherin könnte unterstützend mitwirken, indem Sie stets die gleichen 2-4 Kinder zu einer konkreten Beschäftigung anregt, sie entsprechend lobt und ihre Stärken genauso wie ihre Schwächen liebevoll hervorhebt, sodass die Kleinen erfahren, dass Jeder doppelt stark ist, wenn Andere ihm und er Anderen hilft. Erfährt Ihr Sohn diese Bestätigung, wird er sich in Kürze darauf freuen, mit seinen "Freunden" essen und sogar auch schlafen zu dürfen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Frau Ubbens, mein Sohn (3) geht seit 3 Monaten gerne in den Kindergarten. Es gab nie Trennungsprobleme und er mag die Erzieherinnen sehr. In seiner Gruppe ist ein Kind (4) mit Down-Syndrom. Der Junge kitzelt mein Sohn, obwohl es mein Sohn nicht möchte (habe ich auch den Erzieherinnen gemeldet), vor paar Tagen hat der Junge mein Sohn a ...

Hallo meine Tochter (4 Jahre) ist seid letzten Sommer komplett "trocken" geworden auch im Kindergarten wo sie nun auch seid über 1 Jahr ist.  Ende Januar hatte sie dann Scharlach und da hat es angefangen das sie einfach mit ihrem großen Geschäft nicht mehr auf die Toilette gegangen ist. Mit pipi klappt alles super.  Ich habe es da auf die Krank ...

Hallo, mein Sohn wird in zwei Wochen sechs Jahre alt und wir dieses Jahr in die Schule kommen. Ich denke schon, er freut sich darauf, aber andererseits macht ihm das ganze natürlich auch Angst. Ein weiteres "Problem" dabei ist, dass wir versuchen, ihn auf eine Privatschule zu bekommen, wo, wenn alles gutgeht, sein bester Freund auch hingehen so ...

Liebe Frau Ubbens, mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und hat vor einem Monat im Kindergarten begonnen, da wir vorher keinen Platz bekommen haben. Seine Eingewöhnung geht nur langsam (2-3 Std. täglich vom Kiga festgelegt), da er mehr Zeit braucht die Abläufe/ Regeln zu erlernen. Er ist auch sehr aktiv wirft oft Dinge um. Dies hat sich jetzt gebessert, al ...

Hallo,   Unser Sohn 3 Jahre hat im April mit dem Kindgarten gestartet und war letzte Woche auch komplett alleine dort von 8:30-12 Uhr. Zweimal kurzer Abschiedsschmerz ansonsten kein Problem. Jetzt ist er schon seit Sonntag krank..ich denke aber er kann morgen wieder gehen, sagt aber er will nicht. Kann man ihm jetzt nach der Zeit wieder zumu ...

Sehr geehrte Frau Ubbens,  mein Sohn ist jetzt etwas über 3 Jahre alt und geht seit Januar diesen Jahres regelmäßig in den Kindergarten.  Eingewöhnung war letztes Jahr im September, aber da hatten wir ihn im Dezember mal wegen der vielen Infekte rausgenommen und deswegen kann man sagen, dass er seit Januar regelmäßig geht.  Jedenfalls ist ...

Guten Tag, Eingewöhnung in die alterserweiterte Gruppe läuft seit 7 Tagen.  Eigentlich gut. Diese Woche begleitet der Papa.  Gegen 11 Uhr kam der Kleine( 2) plötzlich weinend ( erstes Mal, seit gestern Trennung von 3 Stunden). Zuhause ist dem Papa aufgefallen, dass der Kleine einen Kratzer am Hals und ein ganz rotes Ohr hatte. Also entwed ...

Sehr geehrte Frau Ubbens, meine vierjährige Tochter braucht ewig lange um fürs Kindergarten fertig zu werden und die Vorbereitungszeit ist mit viel Geschrei und unglaublich viel Stress für mich verbunden, weshalb ich oft auch laut werde wad ich aber unbedingt vermeiden möchte. Wir wecken sie um 7 Uhr, essen wird meistens am Abend vorbereitet u ...

Hallo, Meine Tochter (3 Jahre alt) geht seit knapp 2 Monaten gemeinsam mit ihrer Freundin, die sie schon seit etwas über 2 Jahren kennt in den Kindergarten. Anfangs war noch alles gut, aber mittlerweile streiten sich die beiden nur noch. Dauernd heißt es dass meine Tochter ihre Freundin schlagen und schubsen würde und sie nicht mitspielen lässt ...

Hallo Frau Ubbens, Sie haben mir hier in dem Forum schon sehr helfen können, nun hätte ich eine weitere Frage. Und zwar wir haben 2 Kindern (4 1/2 und 2 1/2). Beide sind in Betreuung (Kindergarten und Großtagespflege). Der Große ist seit er ca. 2 ist in verschiedenen Betreuungen gewesen (1 Jahr Tagesmutter, 1 Jahr private Betreuung und se ...