Liebe Frau Schuster, ich muß heute mal etwas positives loswerden. Meine kleine Tochter (21 Monate alt) ist zu Hause zwar aufgeweckt, quatscht viel und zeigt auch mal Ihren Dickschädel, aber wenn wir mit Fremden zusammen sind, ist sie sehr schüchtern. Sie mag es nicht, angefasst zu werden, besonders von anderen Kindern, obwohl sie sehr viel Kontakt zu Gleichaltrigen hat. Dadurch war ein gemeinsames Spiel meist unmöglich. Ich gehe seit einem Jahr mit ihr zum Turnen. Es ist eine große Gruppe ( 16 Kinder), und bis vor ein paar Wochen bestand das "Turnen" für Michelle darin, bei mir auf dem Schoß zu sitzen. Wenn Sie irgendetwas mitmachte, dann nur an meiner Hand. Ich habe sie (auch wenn es mir schwerfiel) nie gedrängt und sie bei allem total gelobt. Als sie das erste Mal allein durch die Turnhalle lief - von mir weg - haben wir Beifall geklatscht und hinterher dem Papa erzählt, wie toll Michi den Ball geholt hat. Seit 3 Wochen nun macht Michelle alles mit. Sie will alles ausprobieren und stört sich auch nicht mehr daran, wenn sie mal mit anderen Kindern zusammenstößt. Ich will nur sagen: Auch wenn es noch so lange dauert, mit viel Geduld und Ruhe kann man sehr viel erreichen. Bei uns hat es auch fast ein Jahr gedauert, bis Michelle ein "normales" Spielverhalten gezeigt hat, und das, obwohl mir eine Kindergärtnerin gesagt hat, ich solle ihr noch Zeit lassen, Michelle wäre überfordert (konnte ich mir nicht vorstellen, ich habe sie ja nie allein gelassen). Liebe grüße Sabine
Mitglied inaktiv - 17.06.2002, 08:02