Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Hauen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

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Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Hauen

Donnerstag

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Hallo, wir haben unsere Tochter (gerade 3 geworden) immer zur Hilfsbereitschaft und zum Teilen erzogen. Das gleichaltrige Nachbarsmädchen, das fast täglich mit ihr spielt, ist eher wild und nimmt ihr ständig Sachen ab. Unsere Tochter kommt dann heulend zu mir und ich wollte mich nie einmischen und habe ihr immer wieder erklärt, dass sie das Spielzeug entweder festhalten muss oder sich einfach etwas anderes zum spielen suchen muss. Das hat aber nie geklappt. Ich hatte immer das Gefühl, dass sich meine Tochter von mir im Stich gelassen fühlt. Nun ist sie im Kindergarten und hat von einem anderen Kind etwas abgenommen bekommen und plötzlich ist sie ausgerastet. Sie hat mit einem in der Nähe liegenden Holzspielzeug auf das andere Kind eingeschlagen, wurde natürlich geschimpft und sollte sich entschuldigen und dann gab es bei ihr anscheinend einen "Systemausfall". Sie tobte, heulte und war nicht mehr ansprechbar. Mir tut das so leid, denn das arme andere Kind hätte sich ernstlich verletzen können. Und sie selbst hat sich auf andere Kinder und auf den Kindergarten so gefreut und nun will sie nicht mehr hin. Sie hat vorher noch nie nach andern Kindern geschlagen, und wenn es mal kleineren Streit gab, ging sie immer auf die Nachbarstochter zu. Sie war wohl auch den harten (berechtigten!) Tonfall nicht gewohnt, da ich immer sehr leise und eindringlich mit ihr "schimpfe" (das wirkt bei ihr viel besser als laut werden). Wahrscheinlich wusste sie dann nicht mehr weiter und hat sich in einen Heulkrampf geflüchtet, statt sich zu entschuldigen. Sie ist eigentlich ein sehr sozialer Mensch, teilt selbst die seltene und heißgeliebte Schokolade mit andern, wenn ein anderes (bekanntes oder fremdes) Kind weint, geht sie hin und will es streicheln und trösten und weint oft sogar mit. Ich habe Angst, dass diese Kurzschlussreaktion wieder passiert und ich habe Angst vor jedem neuen Tag. Was soll ich tun? Haben Sie einen Rat? Vielen Dank für Ihre Hilfe (und sorry wegen der langen Mail) Danke Carola


Sylvia Ubbens

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Liebe Carola, wenn Sie das nächste Mal mitbekommen, dass das Nachbarskind Ihrer Tochter etwas wegnimmt, dann stehen Sie für Ihre Tochter ein und handeln als ihr Vorbild. Gehen Sie zu dem Nachbarskind und bitten für Ihre Tochter darum, das sie das Spielzeug zurückgibt. Ihre Tochter kann auf diese Weise lernen, dass sie es nicht hinnehmen muss, dass ihr das Spielzeug weggenommen wurde, sie dafür aber Worte benutzen kann. Ihre Tochter war selbst erschrocken über ihre Reaktion und dann natürlich über die Reaktion der Anderen. Sie geht erst seit kurzem in den Kindergarten, da sind dann so viele neue Eindrücke, dass schon eine Kleinigkeit das Nervenkostüm zum "explodieren" brachte. Bald wird sie mehr Routine im Umgang mit stressigen Situationen und dann oder schon jetzt nicht mehr solch einen Ausbruch haben. Viele Grüße Sylvia


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