Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, unser Sohn (2 Jahre, 9 Monate) ist ein temperamentvolles und kontaktfreudiges Kind, das auch seine besondere Situation der Zweisprachigkeit scheinbar mühelos meistert. (Wir leben als deutsche Familie seit 1,5 Jahren in Polen und er wird seither 15 Stunden pro Woche von einer polnischen Tagesmutter betreut, hat viel Kontakt zu Nachbarskindern und geht in eine Kindergruppe.) Seit ca. 4 Monaten passiert es jedoch immer wieder, dass er in der Kindergruppe völlig grundlos auf ein Kind zugeht und es haut oder sogar umwirft. Dann steht er daneben und lacht. Obwohl wir immer wieder ernsthaft mit ihm darüber sprechen und ihm klar zu machen versuchen, dass er dem anderen Kind damit weh tut, dass er das einfach nicht darf, dass wir ihn ja auch nicht hauen, dass so etwas in einer Gemeinschaft nicht geht usw., passiert es leider immer wieder. Wenn man ihn fragt, warum er das tut, kommt entweder gar keine Antwort oder "Ich bin ein Auto und habe einen Unfall gebaut." Vor zwei Monaten ist sein Brüderchen geboren worden. - Kann das etwas damit zu tun haben? Ansonsten ist er nämlich ein sehr soziales und fröhliches Kind. Können Sie uns einen Tipp geben, wie wir mit dieser Situation umgehen können? Ich möchte gerne verstehen, warum er das tut und wie wir ihm helfen können, sein Verhalten besser zu kontrollieren. Herzlichen Dank für die Hilfe!
Christiane Schuster
Hallo Katharina In diesen konkreten Situationen fühlt Ihr Sohn sich vermutlich unsicher und weiß nicht, wie er angemessen die helfende Aufmerksamkeit einer Bezugsperson umgehend auf sich lenken kann. Hinzu kommt, dass Kleinkinder immer sehr spontan handeln und auch gegenüber anderen Kindern ihr Können, bzw. ihre Macht beweisen möchten. Das Sprichwort: Wissen ist Macht, hat für Kleinkinder die Bedeutung: Hauen (Kratzen, Beißen, Schubsen) bedeutet Macht. Heben Sie darum immer mal wieder die Stärken Ihres Sohnes -auch vor anderen Personen- lobend hervor. Kommt es zum Schubsen, Schlagen, gehen Sie zu Ihrem Sohn und zu seinem Gegenüber in Augenhöhe, nehmen Sie möglichst Körperkontakt zu beiden Kindern auf und schlagen Sie KONKRET ein gemeinsames Spielen, einen Spielzeug-Tausch usw. vor. Liebe Grüße und: bis bald?
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