Liebe Frau Ubbens,
unser Sohn, 5 Jahre, ist ein leidenschaftlicher Playmobil Rollenspiel Fan.
Er hat ganz tolle Ideen und gestaltet alles liebevoll.
Ich lobe ihn sehr dafür, muss aber gestehen, dass ich mich für das Spiel an sich nicht so begeistern kann.
Hinzu kommt, dass er so fantasievoll ist dass er schon das "Drehbuch" für das Rollenspiel im Kopf hat und ich eher eine Behinderung im Spiel bin.
Er spielt aber wahnsinnig gerne mit mit und seinem Papa (der auch leider kein leidenschaftlicher Playmobil Spieler ist.)
Ich muss dann auch im Spiel das sagen, was er für richtig hält....
Mein Mann arbeitet oft in Spätschicht und kommt erst um 22 Uhr nach Hause und unser Sohn möchte dann noch mit ihm spielen....
An manchen Tagen (wenn er nicht in der Kita ist) habe ich das Gefühl, der Tag besteht aus 24 Stunden spielen, unterbrochen in der ein oder anderen Mahlzeit, die aber oft auch zum Spiel umfunktioniert wird.
Er hat keine Geschwister.
Und wie oben beschrieben,ist er oft noch um 22 Uhr wach.
Haben Sie einen Tipp für mich, auch zu der Frage, wie man den "Spielemodus" ab einer gewissen. Uhrzeit ausschaltet damit ALLE zur Ruhe kommen können?
Ich .möchte betonen, dass ich ganz toll finde, wie begeisterungsfähig er ist, aber selber auch mal 5 Minuten brauche, um "runterzukommen".
Danke,
Annapas
von
Annapas
am 07.12.2022, 23:58
Antwort auf:
Gemeinsames Spiel
Liebe Annapas,
kann Ihr Sohn morgens gut aufstehen, wenn er abends erst so spät schlafen geht? Legen Sie einen Bettgehrhythmus fest, der auch an den Tagen gilt, an denen der Papa Spätschicht hat. Mit dem Papa darf gespielt werden, wenn dieser Frühschicht hat oder am Wochenende. Sie wissen, wann eine gute Schlafenszeit ist und an der sollten Sie festhalten, auch wenn Ihr Sohn erst einmal protestiert.
Wie Sie den Spielemodus ausschalten? In dem Sie vorgeben, dass beispielsweise nach dem Abendessen noch etwas vorgelesen werden kann, aber nicht mehr gespielt wird. Sie dürfen als Elternteil die Regeln aufstellen.
Gönnen Sie sich tagsüber Auszeiten. Erklären Sie Ihrem Sohn, dass sie nun gemeinsam spielen können, Sie aber in einer halben Stunde (Zeitraum benennen) etwas anderes machen. Bieten Sie Ihrem Sohn gerne an, wenn Sie beispielsweise die Hausarbeit erledigen wollen, dass er helfen kann. Auch ansonsten dürfen Sie Pausen einfordern. Zeiträume können Sie Ihrem Sohn z.B. so erklären, dass wenn Lied ... zu Ende ist, Sie wieder Zeit zum Spielen haben.
Es ist ganz normal, dass Kinder gerne die Spielregeln vorgeben. Spielen Sie mal nach den Regeln und Worten Ihres Sohnes und betonen ab und an aber auch gerne, dass Sie sich selbst überlegen möchten, was Sie (im Spiel) sagen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 09.12.2022
Antwort auf:
Gemeinsames Spiel
Unser Kind ist auch ein Einzelkind und man hat irgendwie so dass Gefühl, man müsse seinem Kind dann die fehlenden Geschwister/Spielpartner ersetzen.
Das geht aber nicht. Denn genau wie du schreibst, brauchst du auch mal 5 Minuten, um runter zu kommen.
Du musst nicht zu jeder Zeit mit eurem Kind spielen! Erklär ihm einfach, dass du zB jetzt gerne 30 Minuten mit ihm spielst, dann aber xy machen möchtest und wirst.
Dein man arbeitet oft Spätschicht - aber nicht immer. Und auch hier darf euer Sohn gerne erfahren, dass er dann nicht bis 22 Uhr auf bleiben darf, damit er noch mit Papa spielen kann.
Braucht er tatsächlich so wenig Schlaf? Dann kann er ja ab Uhrzeit x gerne noch in seinem Zimmer spielen - aber eben nicht mehr mit dir und im Wohnzimmer.
Oder aber er geht eben früher in´s Bett und gut is.
Ich glaube, du musst ein bisschen davon "runterkommen", dass du ständig und zu jeder Zeit deinem Kind einen Spielkameraden ersetzen musst ;-)
Ach ja: das vorgegeben wird, wer was zu sagen oder zu spielen hat, ist eher normal. Wenn es auch zu sehr nervt oder Überhand nimmt, dürft ihr auch hier gerne sagen, dass ihr jetzt auch mal gerne selbst entscheiden würdet, was ihr sagt/spielt.
Und genau so darfst du auch sagen, dass du gerade mal keine Lust auf Playmobil hast.
von
cube
am 09.12.2022, 11:47