Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Erstes Erziehen - Abstillen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Erstes Erziehen - Abstillen

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Hallo Frau Ubbens, ich benötige dringend Hilfe ... ich versage beim Abstillen auf ganzer Linie :-( Mein Baby ist rund 8 Monate. Er isst ausreichend, wenn nicht gar zu viel. und ist gut genährt:-) Morgens gibt es Milch und GOB, mittags ein Menüglas, nachmittags GOB und abends rund 200g Brei um 18 Uhr, danach Fläschchen um 20 Uhr (meist nur rund 50-90 mL). Er lehnt die Flasche weitestgehend (nur wie gesagt gelegentlich ein paar Schlückchen abends) und den Nuckel total ab. Selbst tagsüber wo er eigentlich seit rund 3 Monaten per Essen abgestillt ist, akzeptiert er im müden Zustand das Abstillen immer noch nicht. Trotz der o.g. Mengen rupft er bei jedem Schlafenlegen wie ein Wilder an mir und schreit wie am Spiess. Nachts ist das noch schlimmer. Er wird spätestens um Mitternacht wach und brüllt wie am Spiess wenn es keine Brust gibt. Dabei reisst er mir am Ausschnitt, krallt mir ins Gesicht, usw. Manchmal beruhigt er sich durch langes Tragen wieder, manchmal wird er sogar wach. Es geht dann stündlich (!!!) so weiter, er kommt nicht mehr zur Ruhe. Irgendwann stille ich vor Erschöpfung und bin frustriert und wütend über mich selbst.... Außerdem landet er dann irgendwann immer im Ehebett statt im eigenen Bettchen neben uns, wo ich dann wg Rumgerödel seinerseits auch die letzten paar möglichen Minuten keine Ruhe mehr finde. Fazit: Er schläft am Tag max. 2h, nachts rund 4 Std. gut und ab dann nur noch "bröckchenweise". Ich ende immer beim Stillen, da ich keine andere Option mehr sehe und bin fix und alle.... Eine Bekannte ist der Meinung, ich hätte ihm dies "anerzogen" und ich solle ihn konsequent kurz beruhigen und dann zurück ins Bett legen. Ich sehe allerdings nicht, wie das funktionieren soll, da er nach dem Stillen nicht zur Ruhe kommt... Mein Mann kann auch leider keine Nachtschicht übernehmen, da er Frühdienst hat und unbedingt schlafen muss. Ist so etwas wirklich eine Gewöhnungs- oder frühe Erziehungsfrage? Wenn ja, wie kann ich dies behutsam "ausschleichen"? Haben Sie irgendeinen Tipp für mich - ich gehe komplett auf dem Zahnfleisch... Liebe Grüße!


Sylvia Ubbens

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Liebe Where2Go, Sie versagen nicht beim Abstillen. Es gibt wenige Kinder, die die Brust der Mutter "freiwillig" aufgeben. Kommen Sie erst einmal wieder zu Kräften, auch wenn das heißt, dass Sie dem Willen / dem Wunsch nach Nähe Ihres Sohnes nachkommen. Akzeptieren Sie, dass Ihr Sohn Ihre Brust zum Einschlafen möchte, sei es abends oder auch nachts. Nehmen Sie ihn bereitwillig zu sich, dann haben Sie nicht so ein großes Schlafdefizit, als wenn Sie vorher versuchen, ihn ohne Brust zum Einschlafen/Wiedereinschlafen zu bewegen. Sind Sie wieder etwas fitter, überlegen Sie, wie Sie das Abstillen am liebsten angehen würden. Bedenken Sie, dass wenn das Ende immer so aussieht, dass Ihr Sohn die Brust doch bekommt, wird er es sich merken und weiterhin lautstark danach verlangen. Überlegen Sie, wie ein neues Einschlafritual aussehen kann. Evtl. mag Ihr Sohn in einem engen "Nest" schlafen. Bauen Sie ihm eine Kuschelhöhle, achten dabei aber darauf, dass er sich nicht unter ein Kissen oder in einer Decke verheddern kann etc. Legen Sie Ihren Sohn tagsüber immer mal wieder in das Bett zum Gewöhnen. Bieten Sie ihm immer wieder ein und dasselbe Kuscheltier an. Sind Sie sich sicher, dass Sie für ein paar Tage die Kraft haben, dann legen Sie Ihren Sohn in sein Bett zum Einschlafen. Singen Sie ihm beispielsweise noch ein Gute-Nacht-Lied und entscheiden für sich, ob Sie bei ihm bleiben, seine Hand halten oder ihn streicheln oder sich lieber etwas entfernter aufhalten. ihn aber regelmäßig beruhigen. Schläft Ihr Sohn abends alleine ein, so wird er auch nachts nicht mehr so häufig nach Ihnen "fragen". Kinder, die abends alleine einschlafen, finden auch nachts besser alleine wieder in den Schlaf. Viele Grüße Sylvia


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