Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Einschlafen und Durchschlafen

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Frage: Einschlafen und Durchschlafen

Mitglied inaktiv

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Unsere Tochter ist jetzt 11 Monate alt. Nachdem wir sie mit ca. 8 Wochen einmal haben schreien lassen (7Min), schläft sie durch. Man konnte sie sogar wach ins Bett legen, sie schlief ein, ohne zu weinen o.ä. Seit ihrer 2. Erkältung mit ca. 7 Monaten schläft sie aber nicht mehr durch. Manchmal schreit sie nur 1x, manchmal bis zu 4x die Nacht. Gibt man ihr dann was zu trinken, schläft sie gleich weiter. Neuerdings steht sie aber nachts sogar im Bett und läßt sich nicht beruhigen. Teilweise mußte ich sie dann bis zu 1,5 Std herumtragen. Ähnlich verhält es sich seit 3 Wochen abends beim Einschlafen. Während ihrer 2. Erkältung haben wir angefangen, sie durch Herumtragen zum Einschlafen zu bewegen. Das Hinlegen wenn sie wach ist funktionierte plötzlich nicht mehr. Auf dem Arm schlief sie aber bis vor kurzem schnell ein (zwischen 5-20Min). Seit ca. 3 Wochen wehrt sie sich, egal ob ich sitze oder laufe oder stehe, wenn ich sie auf dem Arm habe. Weil sie langsam schwer wird und ich sie dann nicht mehr halten kann, haben wir seit 3 Tagen versucht, sie wach ins Bett zu legen. Sie kann noch so müde sein, sie steht ständig auf, lacht oder fängt dann an zu weinen. Das Weinen halte ich keine 5 Minuten auf und nehme sie dann wieder hoch. Woraufhin sie dann nach 15 Minuten einschläft. Wie bekomme ich unsere Tochter zum Einschlafen, ohne sie herumtragen zu müssen. Sollte sie in ihrem Alter nicht wach ins Bett legen können und sie schläft dann alleine ein??? Und wie schläft sie wieder durch ohne nächtliches Herumtragen??? P.S. sie schläft täglich vor dem Mittagessen 1-1,5 Std (sonst ist sie beim Essen ungenießbar) und meistens noch einmal nachmittags von 16:30-17:30 oder auch mal etwas später. Ins Bett bringe ich sie dann zwischen 20-21 Uhr. Was mache ich falsch???


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Hallo Claudia Im Moment wird sich Ihre Tochter vor einem großen Entwicklungsschritt, dem freien Stehen und Laufen befinden, der sie verunsichert hat, weil sie ihn zwar im Kopf vollzogen hat, aber noch nicht umsetzen kann. Beziehen Sie in ihr tägl. gleiches Abendritual das Üben vom Hinstellen und vor allen Dingen: selbständigem Hinsetzen spielerisch mit ein. Bieten Sie Ihrer Tochter zum Einschlafen das Aufziehen einer Spieluhr an, sodass sie beschäftigt ist und nicht krampfhaft die Augen zu verschließen versucht. Den Nachmittagsschlaf sollten Sie so weit wie möglich vorziehen, bzw. ihn nicht im Bett sondern in einer gemütlichen Kuschelecke in Ihrer Nähe absolvieren lassen. Dort wird sie nur dann richtig einschlafen, wenn sie wirklich müde ist. Mit zunehmender Mobilität wird sich dieser Schlaf in eine Phase des Ausruhens (mit einer ansprechenden Musik?) umwandeln oder gar ganz wegfallen. Legen Sie Ihrer Tochter Ihre Hand sanft auf die Stirn, sobald sie in ihrem Bett liegt und singen Sie ihr ein Lied, sodass sie an das Aufstehen (hoffentlich) gar nicht mehr denken wird. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Claudia, Kinder schlafen oft noch bis ins zweite Lebensjahr hinein (und länger) phasenweise nicht zuverlässig ein und durch, das ist erstmal nix Ungewöhnliches und ganz normal. Es gibt dafür aber eine ganz einfache Lösung: Lass Deine Tochter doch bei Dir schlafen, denn das ist es, wonach sie sich sehnt. In anderen Kulturen (und früher auch in unserer) geht man auf die Instinkte der Kinder mehr ein: Dort schlafen die Kinder bei ihren Eltern bzw. bei den Müttern, und niemand käme auf die Idee, sie irgendwo wegzulegen. Dies ist der Urzustand, der Wunsch danach ist den Kindern angeboren und das muss man so erstmal akzeptieren, egal wie man damit nun umgeht. Der Wunsch des Kindes kollidiert ja leider mit unserer modernen (eigentlich seltsamen) Auffassung, Kinder müssten fern von der Mutter, im eigenen Bett und im eigenen Zimmer schlafen. Und da fangen alle Schlafprobleme dann an. Ich weiß, das sog. Familienbett ist nicht jedermanns Sache. Aber dann muss man akzeptieren, dass alles andere immer nur die zweitbeste Lösung ist, und dass es immer wieder zu Konflikten mit dem Kind kommt. Das einfach nicht anders kann, als sich beim Schlafen nach der Nähe der Mutter zu sehnen (die einen Kinder mehr, die anderen weniger). Wir sind ja genetisch noch nicht im 21. Jahrhundert und seiner Lebensweise angekommen. Unser Erbmaterial stammt aus der Jungsteinzeit und hat sich seitdem nicht verändert, es ist also etwa 20.000 Jahre alt. Und damals wäre niemand auf die Idee gekommen, ein kleines Kind in einem fernen Winkel der Höhle allein hinzulegen, was ja lebensgefährlich fürs Kind (Kälte, Raubtiere) gewesen wäre. So wird es verständlich, warum Kinder sich instinktiv am sichersten und glücklichsten fühlen, wenn sie bei ihrer Mutter schlafen dürfen. Unsere Tochter hat zwei Jahre bei uns geschlafen. Es gab kein abendliches Geschrei, keine Einschlafprobleme, keine Durchschlafprobleme. Ich musste sie nicht herumtragen und war morgens eine ausgeschlafene und zufriedene Mutter. Und so ist es überall da, wo die Kinder nahe bei der Mutter schlafen und sie spüren. Sie haben dann einfach keinen Grund, Theater zu machen. Seeehr entspannend und schön! :-) Es gibt übrigens zum reinen Familienbett auch Alternativen und Kompromisse, die der Sache zwar nahekommen, aber trotzdem den Wunsch der Eltern nach Ungestörtheit und Bewegungsfreiheit beim Schlafen entgegenkommen. Wenn Du hier Anregungen haben möchtest und Dein Kind, seine Instinkte und sein Schlafverhalten besser vestehen möchtest, kann ich das wunderbare Buch "Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von William Sears empfehlen. Sears ist siebenfacher (!) Vater und Kinderarzt. Man lernt nicht nur was übers Schlafen, sondern auch über das Kind und seine angeborenen Fähigkeiten und Bedürfnisse. Man sieht es danach mit anderen Augen, was sehr spannend ist. Das Buch kann man bestellen bei www.lalecheliga.de, dort einfach auf den "LLL-Shop" klicken. Liebe Grüße, Gabi


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ot


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