Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Einmischen in Machtkämpfe

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Einmischen in Machtkämpfe

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, inwieweit oder ab wann sollten sich Eltern und/oder Erzieherinnen in die Auseinandersetzungen zwischen Gleichaltrigen einmischen? Ich hatte hier schon einmal vor 2 Wochen von den Problemen meines Sohnes im Kiga geschrieben (hänge das Posting nachher hinten dran). Letzte Woche wollte ich meine Kinder vom Kiga abholen. Die Kinder waren alle im Garten und drei Erzieherinnen hatten Aufsicht. Ich kam dazu, wie meine Tochter (3) zu den Erzieherinnen kam und sagte, dass mein Sohn (5) keine Schuhe mehr habe. Ich habe meinen Sohn gesucht und ihn zusammengekauert ohne Schuhe unter einem Baum gefunden. Ich habe ihm die Schuhe angezogen und gefragt, was passiert sei. Er sagte, dass zwei andere Jungs ihm seine Schuhe ausgezogen haben. Ich habe dann die Erzieherinnen informiert, was geschehen ist und dass mein Sohn zur Zeit Angst vor dem Kiga hat. Da dies nicht das erste Mal war, dass die Erzieherinnen auf diese "Machtkämpfe" aufmerksam gemacht wurden, frage ich mich, wo die Grenze ist, einzugreifen. Bislang waren es immer "normale" Machtkämpfe für die Erzieherinnen. Ich bin aber der Meinung, dass bei zwei oder drei gegen einen oder Stärkere gegen Schwächere eingeschritten werden muss, ebenso, wenn mehrere Eltern darum bitten, dass eine bestimmte Kindergruppe besser beobachtet werden soll (aus dieser 4er Gruppe haben mittlerweile 3 Eltern darum gebeten, die Jungs vor allem im Garten besser zu beobachten und eher zu früh in die "Machtkämpfe" einzugreifen. Die momentane Folge im Kiga ist, dass die Jungs nur in einem bestimmten beobachteten Bereich spielen dürfen. Aber hätte dies nicht schon früher sein können? Können wir Eltern die Jungs noch irgendwie unterstützen? Inwieweit können wir uns überhaupt einmischen, wenn die Kämpfe im Kiga ausgefochten werden, außer mit den Kindern zu reden? Danke Ulli


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Hallo Ulli Als familienergänzende Einrichtung ist es die Aufgabe und auch die Pflicht der ErzieherInnen, die Kleinen altersgerecht zu beaufsichtigen, bzw. Gefahren abzuwenden, sie möglichst individuell zu fördern und für ein friedliches Umfeld zu sorgen. Haben Sie und andere Eltern das Gefühl, dass die ErzieherInnen dieser Aufgabe nur ungenügend nachkommen, werden Sie sich an die nächst höhere Instanz wenden müssen, wie Kiga-Leitung, Kirchenvorstand, Jugendamt). Darüber sollten Sie die ErzieherInnen so sachlich, aber auch bestimmt wie möglich informieren! Denken Sie bitte daran, dass Ihnen primär daran gelegen ist, die eigenen Kinder in eine SICHERE Selbständigkeit zu führen.- Nachdenkliche Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Mein Beitrag: Hallo Frau Schuster, es geht mal wieder um meinen Sohn (5). Er ist seit 1,5 Jahren im Kiga. Nach einer sehr schwierigen Anfangszeit läuft seit etwa einem dreiviertel Jahr alles einigermaßen. Seit ein paar Wochen zeigt er wieder die Verhaltensweisen (im Kiga und zu Hause), die er auch im ersten halben Jahr Kindergarten zeigte (ausrasten oder völlige Zurückgezogenheit). Mittlerweile fängt er an vom Kiga zu erzählen. Er hat im Kiga mittlerweile drei Freunde. Nun hat er schon wiederholt erzählt, dass die drei Freunde ihn fangen, auf den Boden werfen und sagen, dass sie ihn töten wollen. Er scheint richtig Angst zu haben. Ich habe schon mehrfach mit den Erzieherinnen gesprochen. Zuerst hieß es, dass es wohl nur ein Spiel sei. Heute sagte mir eine andere Erzieherin, dass sie diese Situation auch schon mitbekommen hat und dazwischen gegangen ist. Sie hat da auch gesehen, dass mein Sohn Angst hat und dass er sich in letzter Zeit wieder sehr zurückgezogen hat. Jetzt suchen die Jungs wohl Momente in denen sie nicht so beobachtet sind (im Garten), um diese Spiele weiterzuspielen. Die Erzieherin hat mir versprochen verstärkt im Garten auf die Jungs zu achten. Zum einen ist es für einen fünfjährigen nicht leicht sich gegen drei mindestens gleich große Freunde zu wehren, außerdem ist er alles andere als selbstbewusst. Wie kann ich ihn unterstützen? Welche Tricks kann ich ihm sagen (ich habe ihm gesagt, er soll die Jungs so laut er kann mit Namen anschreien und sagen, dass sie aufhören sollen; wenn er wegläuft, laufen sie ihm wohl hinterher)? Wie kann ich sein Selbstbewusstsein stärken? Danke Ulli Ihre Antwort: Hallo Ulli Sagen Sie ihm, dass er sich möglichst 2 andere Freunde suchen soll, sodass er nie alleine diesen 3 Jungen gegenüberstehen wird. Vielleicht kann er sich vorübergehend auch spielend in der Nähe einer Erzieherin aufhalten, da die Jungen sich dann ganz bestimmt nicht trauen werden, ihm Etwas zuzufügen? Sie werden dann das Interesse verlieren, ihn zu ärgern, da er ja scheinbar keine Angst mehr hat, bzw. seine Angst nicht mehr zeigt, sodass die 3 auch nicht mehr ihre "Macht" -auch untereinander- beweisen müssen. Vielleicht sollten die ErzieherInnen zusätzlich darauf achten, dass diese 3 Kinder unterschiedliche Beschäftigungsanregungen erhalten, da jeder Einzelne sich wahrscheinlich auch nicht traut, einem schwächeren Kind Schaden zuzufügen?- Liebe Grüße und: bis bald?


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