petitecoure
Sehr geerte Frau Ubbens, Es geht um unsere gerade 5 jährige Tochter. Sie ist von Hause aus ein sensibles Kind. Sehr schlau , fasst viel auf, ist aber sehr zurückhaltend in außerhäuslichen Situationen. Nun haben wir einige Schwierigkeiten und wissen nicht wie wir angemessen reagieren sollen. Ihr Verhalten hat sich in den letzten Monaten sehr verändert. Sie bekam vor 1,5 Jahren einen Bruder. Es lief alles super. Sie konnte gar nicht aufhören ihn zu liebkosen und war mächtig stolz. Nun ist es so, dass sie ihren Bruder zwar offensichtlich immer noch sehr liebt, aber andererseits auch sehr eifersüchtig reagiert. Sie würde ihn niemals zu anderen Leuten geben wollen oder ihn wieder „abschaffen“ wollen, denn sie macht vor anderen sofort klar, dass er IHR Bruder ist und dass sie ihn niemals hergeben würde. Zu Hause ist das aber schwieriger... Sie spielt zwar toll mit ihm und die beiden machen viel Quatsch miteinander, aber andererseits darf er keines ihrer Spielzeuge einfach so nehmen. Sie besteht darauf, dass wir vorher fragen. Ich finde das legitim, denn es sind ja ihre Sachen und bevor ich den Bruder an etwas ran lasse was ihr gehört frage ich auch tatsächlich immer ob er es darf. Manchmal sagt sie dann „ja“ manchmal „nein“. Ich akzeptiere das dann so, auch wenn es bedeutet, dass der Bruder dann losbrüllt wenn er es nicht haben darf. Aber sie nimmt z.b. seine Sachen ohne zu fragen. Wenn der Bruder doch mal an etwas geht ohne dass ich vorher fragen konnte (ich sehe ja auch nicht alles sofort oder denke manchmal gar nicht sofort daran) , dann rastet sie völlig aus. Schimpft laut los , sagt wir seien alle so gemein und rennt weg. Sie knall die Türen und ist total beleidigt. Gleiches Bild zeigt sich auch, wenn wir sie mal ermahnen müssen. Wir versuchen natürlich so wenig wie möglich zu tadeln, vor allem in Hinblick auf den Umgang mit ihrem Bruder, aber manchmal ist sie einfach zu grob und ich muss ihr sagen, dass sie bitte vorsichtiger sein muss. Auch dann ist sie zu tiefst beleidigt.Wirft mir vor , dass ich sie gar nicht mehr lieb hätte und immer mit ihr schimpfe, was nicht stimmt. Sie sagt dann auch sie wäre halt blöd und mache eh immer alles falsch. Natürlich ist dem nicht so und ich lobe oft, doch es hilft nix. Sie rastet selbst aus, wenn ihr Bruder die Zahnbürste zuerst in die Hand bekommt und sie ihre danach. Das alles ist sehr anstrengend für uns. Es bringt sehr viel Unruhe in die Familie. Noch schlimmer ist die Reaktion wenn es um ihren Vater geht. Sobald er den Bruder mal tröstet , wenn dieser weint, oder mit ihm quatsch macht und das nicht sofort auch mit ihr tut, rennt sie heulend weg, knallt ihre Tür zu und lässt sich kaum mehr trösten. Sie weint bitterlich und wirft uns auch hier an den Kopf, dass wir ja nur ihren Bruder lieb hätten und nur er alles darf. Dabei darf sie so viele Dinge mehr als der Bruder und ich achte sehr darauf, dass ich sie häufig am Tag in den Arm nehme, sie lobe und auch sobald es möglich ist (z.b. wenn der kleine Mittagsschlaf macht) exklusiv nur mit ihr spiele. Ich muss dazu sagen, dass sie dieses extrem eifersüchtige Verhalten bei mir auch deutlich weniger zeigt als bei ihrem Vater. Dieser ist jedoch auch bemüht sie stets mit einzubinden. Natürlich hat auch er nur 2 Hände. Wir sind langsam überfordert mit dem Verhalten unserer Tochter und wissen nicht wie wir richtig reagieren sollen. Wir können ja den Bruder nicht ständig ignorieren. Er muss halt auf den Arm genommen werden und auch er möchte mal kuscheln. Aber wir können es so gerecht verteilen wie wir wollen...es passt ihr dennoch nicht, wenn die Aufmerksamkeit mal bei ihm ist. Es hilft auch nicht wenn ich ihr anbiete , dass ich dann mit ihr spiele wenn der Papa gerade nicht kann. Sie will das dann nur mit Papa machen. Auch exklusiv Zeit nur mit Papa haben wir praktiziert. Es endete in dicken Tränen und eingeschnappt sein bei ihr als ich irgendwann wieder zu Hause war mit dem Bruder und er Papa begrüßen wollte. Es ist so paradox, denn andererseits klebt sie an ihrem Bruder und würde ihn nie hergeben wollen. Wie reagieren wir richtig in diesen Situationen? Hinterher gehen und trösten und wenn das nicht klappt, versuchen ihr klar zu machen, dass wir sie nicht weniger lieben. Oder sie einfach mal lassen? Ich will ihr durch Ignoranz des Weinens nicht noch mehr das Gefühl geben, dass sie hintenansteht. Ich weiß nicht, ob sie das alles „extra“ macht um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen oder ob sie wirklich so verzweifelt ist. Sobald sie bekommt was sie wollte ist alles wieder gut und die Tränen sind wie weggeblasen. Zu alldem kommt, dass sie kaum mehr etwas ohne mich machen will. Selbst Kindergraten war zeitweise ein riesen Problem, obwohl sie sonst immer gern hin ging. Zum Glück hat sich das wieder gebessert. Aber sie geht auf keinen Kindergeburtstag ohne mich oder will auch nicht ohne mich zum Kinderturnen. Auch hier frage ich mich wie ich reagieren soll... z.b. beim Kindergeburtstag wo alle anderen Kinder ohne Mamas sind. Soll ich mitgehen und bleiben (hinzubringen und nach einer abgesprochenen Zeit zu gehen funktioniert nicht) oder soll ich ihr sagen“ wenn du nicht allein hin willst, dann musst du zu Hause bleiben“ ? Es kommen derzeit so viele Fragen auf, wie wir es richtig oder falsch machen... Bitte entschuldigen Sie den langen Text. Für einen Rat wäre ich sehr dankbar! GRUß
Liebe petitecoure, laufen Sie Ihrer Tochter nicht sofort hinterher, wenn sie wütend den Raum verlässt. Nach ein paar Minuten können Sie zu ihr gehen und nachfragen, was sie geärgert hat. Am Abend vor dem Schlafengehen sprechen Sie noch einmal über den Tag. Was war schön, was nicht so schön. Erzählen Sie ihr auch, was Ihnen heute besonders Spaß gemacht hat und dass Sie sie lieb haben. Wie verhält sich Ihre Tochter bei Spielverabredungen. Spielt sie alleine bei einer Freundin? Spielt sie zu Hause für kurze Zeiträume alleine mit einer Freundin? Üben Sie das eine, wie auch das andere, wenn es bisher noch nicht so ist. Bei Kindergeburtstagen sprechen sie ab, dass Sie bis nach der Kaffeetafel bleiben und dann kurz "einkaufen" gehen, um sie dann wieder abzuholen. Kann sie sich darauf einlassen? Bzgl. des Turnens sprechen sie ab, dass Sie die nächsten zwei Mal mitkommen, Ihre Tochter dann alleine dort bleibt. Kann sich Ihre Tochter so gar nicht darauf einlassen, müssen Sie entscheiden, ob Sie noch länger dabei bleiben wollen oder das Turnen vorübergehend einstellen. Viele Grüße Sylvia
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