Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Beschäftigung

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Beschäftigung

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Hallo Frau Schuster, da ich eine etwas unschöne Kindheit hatte, möchte ich einfach bei meinem Sohn alles richtig machen. Er ist nun 1 3/4 Jahre alt und ich bin 24 Stunden täglich mit ihm zusammen. Wir spielen, wenn ich merke, dass ihm langweilig wird, gehen wir mal einkaufen, etc. Also er scheint mir rundum glücklich und zufrieden zu sein. Aber manchmal hat er so eine Phase, wo er spinnt. Er schlägt nach mir, schmeisst sein Spielzeug durch die Gegend und ist einfach ungezogen. Er ist eigentlich immer dann am ausflippen, wenn ich ihn wickeln oder anziehen muss. Mache ich es falsch, dass ich mich soviel mit ihm beschäftige? Bzw. ich finde ja, dass es noch zu wenig ist, aber mehr als 24 Stunden hat ein Tag ja nicht. Vielleicht denke ich einfach falsch: Ich meine, ich müsste immer wenn er wach ist (und er ist fast mehr wach, als er schläft) mit ihm spielen. Wenn ich aber Hausarbeit, Wäsche, etc. machen muss, habe ich schon ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht mit ihm beschäftigen kann.(Da wir ein Haus haben, nimmt die Hausarbeit täglich 2-3 Stunden in Anspruch).Aber er darf "mithelfen", was ihm auch Spass macht; aber ist das ok? Viele wollen mir einreden, dass er nicht ständig beschäftigt werden soll. Aber es ist doch so, dass er mich nie mehr in seinem Leben so sehr braucht, wie jetzt!? Ich sehe es so, dass wir spielen, wenn wir in seinem Zimmer sitzen und spielen. Das sind vielleicht zwei stunden am Tag. Meine Bekannten meinen, dass es auch für ihn spielen ist, wenn wir zusammen putzen oder im Garten arbeiten, oder oder oder. Ich bin immer für ihn da. Und da ich ihn bei allem, was ich mache mithelfen lasse, dauert eine Sache dreimal so lange. Aber das ist für mich nicht schlimm. Aber ist das auch "spielen" für ihn? Bitte geben Sie mir eine Antwort, ob ich ganz falsch liege, mit meinen Vorstellungen. Vielen Dank. Yvonne


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Hallo Yvonne Ganz falsch liegen Sie sicherlich nicht mit Ihren Vorstellungen, aber Sie sollten Ihrem Sohn auch die Möglichkeit geben, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln, die er inzwischen auch schon mit seinem Verhalten anzuzeigen versucht. Er scheint das Wickeln und lästige Anziehen nicht zu mögen und teilt Ihnen seine Ablehnung mit allen ihm zur Verfügung stehenden Erfahrungen mit, da er sich sprachlich noch nicht verständigen kann. Nehmen Sie ihn in solchen Momenten in den Arm oder nehmen Sie wenigstens direkten Blickkontakt zu ihm auf, zeigen Sie Verständnis dafür, dass er z.B. nicht gewickelt werden möchte, begründen Sie ihm KURZ, warum es nicht nach seinem Wunsch gehen kann und lenken Sie ihn mit einer geeigneten Aktivität ab. Damit es Ihrem Sohn möglich ist, sich behutsam von Ihnen zu lösen und in eine sichere Selbständigkeit zu gelangen, empfehle ich Ihnen den Besuch einer Eltern-Kind-Gruppe, bzw. Kontakte zu anderen Kindern aufzunehmen, an Denen Ihr Sohn sich nur allzu gerne orientieren wird. Gleichzeitig haben Sie die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Liebe Grüße und: bis bald?


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