Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Schuster, mein Sohn ist 17 Monate alt. Er spricht schon sehr gut (beschreibt z. B. Tiere von Kopf bis Fuß und kann sich sehr gut artikulieren) und er kann sich sehr gut Dinge im Kopf behalten, bei denen ich denke, er hat es schon längst vergessen (MMR-Impfung war Mitte Januar, noch heute spricht er vom Doktor und dem Pieks und zeigt auf den Oberschenkel). Ich denke, für sein Alter recht weit. Er spielt gerne Lego und liebt Bücher anzuschauen. Seit 2 Wochen aber hat er vor allem Angst. Er hat Angst vorm Aufzugfahren, obwohl wir das schon x-mal gemacht haben, vor den kostümierten Kindern am Fasching, vor einigen Tieren (z. B. einem Pferd, obwohl er es schon so oft gesehen hat) und prinzipiell vor allen fremden Leuten. Ich weiss nicht woher das kommt. Mein Sohn und ich sind jeden Tag entweder bei meinen Eltern oder bei den Schwiegereltern und hat somit immer die selben Personen um sich herum. Einmal in der Woche gehen wir seit längerem in eine Kinderstube (ca. 20 Kinder mit Müttern und auch da klammert er an mir und mag schon gar nicht von jemandem gehalten werden- wobei er das noch nie von Fremden mochte) und ab und zu treffe ich mich mit anderen jungen Müttern mit Kind. Wir haben einen ganz normalen Tagesablauf. Abends kommt der Papa heim und es wird noch mal gespielt. Aber jetzt klammert er extrem. zahnen tut er nicht (er hat schon 16 Zähne und es sieht gerade nicht nach Zahnen aus). Er hat immer gut geschlafen. Jetzt aber schreit er nachts " NEIN" "MAMA" "Runter"(wobei er meint, er möchte aus dem Bett raus". Da bringt alles beruhigen nicht, wenn ich aus dem Zimmer gehe, brüllt er noch mehr. Dann nehme ich ihn schon ins Elternbett und da schläft er dann nach ca. 1,5 Stunden (!) ein. Das ist sehr nervenaufreibend und ich weiss nicht, wie ich ihm helfen kann. Zusätzlich kann ich dann selbst nicht mehr schlafen, da es doch sehr eng ist im Bett und ich ein sehr "hellhöriger" Typ. Was können wir tun. Ist das eine Phase? Kriegt er zuviel mit und kann es nicht verarbeiten? ich denke, es ist doch ein wahnsinnig komplexes Wissen, wenn man z. B. Tiere von Kopf bis Fuß beschreiben kann, fast jedes übliche Lebensmittel benennen kann usw. und das mit knapp 17 Monaten? Ist er überfordert? Er kommt schlecht in Schlaf und das macht ihn ja noch unruhiger! und zuvor war er so ein liebes Kerlchen, das zwar schon immer etwas ein "Mama-Kind" war, aber jetzt muss ihn bloß jemand fremdes anschauen, da schreit er schon wie am Spieß "Nein". Vielleicht haben sie ein paar Tips zwecks der Angst und dem Schlafen. Außerdem beunruhigt mich etwas, dass mein Kind so sehr an meinem "Rockzipfel" hängt und andere gleichaltrige schon mal gerne in der Gegend "rumwuseln". Ich weiss, es hat alles Vor- und Nachteile, aber ich bin verunsichert. Danke für ihren Rat Gruß Claudia
Christiane Schuster
Hallo Claudia Seien Sie nicht zu sehr beunruhigt. Ihr Sohn ist zur Zeit in einer Entwicklungs-Phase, in der er selbst nicht genau weiß, was zu tun und zu lassen ist. Er ist total verunsichert und wendet sich in dieser Unsicherheit Hilfe suchend an seine vertrauteste Bezugsperson. Zeigen Sie ihm gegenüber Verständnis und geben Sie ihm diese Hilfe. Sobald er sich wieder sicher fühlt, wird das "Klammern" von selbst wieder abgeschwächt werden. Zum Einschlafen und auch für die Wach-Phasen sollten Sie ihm eine Musik-Kassette anstellen, bzw. eine Spieluhr ins Bett legen, die er sich bei Bedarf aufziehen kann. Ebenso ist es viellecht sinnvoll, ein Nachtlicht zur sicheren Orientierung in der Dunkelheit brennen zu lassen. Schläft er noch in einem Gitterbett? Evtl. ist dann jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo Sie zwei Stäbe herausnehmen sollten, damit Ihr Schatz sich nicht eingesperrt fühlt. Reden Sie mit ihm darüber und loben Sie ihn, wie "groß und vernünftig" er schon geworden ist. Vereinbaren Sie mit ihm morgens in Ihrem Bett ein gemeinsames "Schmuse-Viertel-Stündchen", wenn vorher Jeder in seinem eigenen Bett genügend Platz zum Schlafen hatte. Viel Erfolg und: bis bald?
Mitglied inaktiv
c
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