Beccy
Guten Tag, meine Tochter ist knapp 9 Monate alt und ich habe mich ständig mit meinem Mann wegen der Erziehung am Kopf. Er ist "von der alten Schule" und meint, die kleine müsse im Wohnzimmer im Laufstall allein bleiben, während ich im Rest des Hauses oder mal in der Küche bin. Ich hingegen nehme sie mit in die Küche, Wäsche holen etc. (auf dem Arm oder in der Wiege in der Küche). Mein Mann meint, sie müsse das lernen und man müsse sie auch Nachts einfach mal schreien lassen. Er wurde damals schreien gelassen und seine Eltern sind heute noch stolz drauf. Nach einer Nacht durchbrüllen war er Nachts still - klar, warum sollte er noch mal brüllen wenn ihm eh keiner hilft. Aber anscheinend will er das nun auch alles so und hält es für richtig. Ich hingegen nicht. Ab wann muss man die kleinen erziehen bzw. ab wann verstehen sie sowas wie allein bleiben, wenn man "nein" sagt, wenn sie etwas anfassen was sie nicht sollen etc.?! Vielen Dank und viele Grüße, Beccy
Liebe Beccy, sobald ein Kind mobil wird und an "verbotene" Dinge geht ist Erziehung in Form von "Nein" incl. strenger Gesichtsausduck gefragt, genauso wie ein evtl. Wegtragen des Kindes, damit es lernt, was "Nein" bedeutet. Womit das Kind nicht spielen darf entscheiden die Eltern. Ein 9 Monate altes Kind hat Angst alleine gelassen zu werden. Kinder in dem Alter fangen erst an zu verstehen, dass Mama gleich wieder kommt, wenn sie mal den Raum verlässt. Besser ist, erst mit ca. 12 Monaten zu erwarten, dass ein Kind auch mal alleine in einem Raum ohne Mama bleiben kann, ohne dass es weint. Grundsätzlich ist Ihre Tochter alt genug, um nachts durchschlafen zu können. Die Frage ist, ob es die richtige Methode ist, sein Kind schreien zu lassen. Es gibt heute viel mehr sanfte Methoden sein Kind zum Durchschlafen zu bewegen als es schreien zu lassen. Sollten Sie sich dafür entscheiden, Ihre Tochter nachts schreien zu lassen, damit sie durchschläft, bitte ich Sie, dieses Schreien zu kontrollieren. Gehen Sie nach 3 Minuten zu Ihrer Tochter, bis sie sich beruhigt hat und verlassen dann erst wieder den Raum. Lassen Sie sie nicht "stundenlang" alleine schreien. Viele Grüße Sylvia
Jendriks_Mama
Hallo :-) genau diese Frage stelle ich mir häufig. Und dann frage ich mich: was bedeutet eigentlich "Erziehen"? Wie definiere ich das? Ich persönlich sehe mich nicht als jemanden, der nach bestimmten Richtlinien erzieht. Es gibt Dinge, die mir wichtig sind, ja. Aber es gibt auch Dinge, die eben ihre Zeit haben, wie das Schlafen, das Essen, ... . Wenn es um Stromkabel, Steckdosen, Messer geht, aber auch um Omas Porzellanfiguren oder ein Buch, das ich gerade lese (und gerne zuende lesen würde, statt es zu puzzlen), bin ich strikt: "Nein" gibt es da, seit Mausbär mobil genug ist um zu Dingen hinzukrabbeln und sie zu begutachten. Dieses Nein kommt konsequent IMMER. Und mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Bei Jendrik klappt das meistens erstaunlich gut. Wie bei so vielem ist es die Erwartungshaltung, die uns entweder in Verzweiflung stürzt oder uns beruhigt. Wir wissen alle, dass es kontraproduktiv ist, sein Kind schreien zu lassen und dass es auf lange Sicht gesehen weder der Beziehung noch der Entwicklung des Kindes gut tut. Aber was, wenn jemand das nicht weiß? Leider ist es nicht leicht, diese Leute davon zu überzeugen. Ich hatte mit meinem Mann in den ersten Monaten die gleichen Kämpfe. Man kann keinen Zeitpunkt festlegen, ab dem man erzieht. Ich glaube, dass man sich mit dem Kind gemeinsam weiterentwickelt. Und eine Mutter, die ihren Instinkten folgen darf, erkennt, welchen Weg sie einschlagen sollte. Jendrik versteht inzwischen "Nein". Aber nicht, weil er alt genug war um die Bedeutung zu erfassen. Sondern weil er gemerkt hat: wenn Mama ernst guckt und den Laut "nein" von sich gibt, mache ich besser etwas anderes als das, was ich eigentlich vorhatte. Sobald er dann seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenkte, wurde das von mir mit einem Lächeln oder lieben Worten bedacht. Wenn ich ihn ablenken musste, war das auch nicht schlimm. Und wenn ich ihn wegtragen musste, dann musste ich ihn eben wegtragen. Ich glaube, dass Konsequenz wichtig ist. Aber nicht im Sinne von Strenge, sondern in dem Sinne, dass DU wissen musst, was Du WIRKLICH willst. Du musst WIRKLICH nicht wollen, dass Dein Baby an die Fernbedienung geht. Vielleicht ist es Dir aber auch egal?! Dann spricht doch nichts dagegen (ist die Fernbedienung wasserfest? ;-)). Ich habe nichts dagegen, wenn Jendrik an meinen Schuhen herumspielt. Mein Mann findet das allerdings nicht so toll. Also sind ALLE Schuhe tabu. ... Der langen Rede kurzer Sinn: Erziehung hat nichts mit Aufzwingen oder Unterwerfung zu tun. Vielmehr an das Heranführen an das soziale Leben. LG Sarah mit Jendrik
NeNeLe
:) ich habe bei jack auch früh mit dem "nein" angefangen so wie es meine vorrednerin beschrieben hat, es hat eine gewisse zeit gedauert aber auch er versteht nun "nein heißt, ich krabbel besser mal schnell wo anders hin :) ich denke eines der wichtigsten punkte in der erziehung ist dass du echt bleibst. es bringt nichts wenn du dich unwohl fühlst. du bist die jenige die den haushalt mit kind zu schmeißen hat und wenn du dich wohler dabei fühlst dein kind bei dir zu haben dann machst du das so. auch bei allen anderen punkten rate ich dir: bleib dir treu und hör auf deinen instinkt.
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